Liebe Lesergemeinde!
Ich grüße Sie herzlich am 5.Sonntag nach Trinitatis.
Herzlichen Dank für Ihre Zuschriften.
Das Predigtwort steht für diesen Sonntag im 1.Korintherbrief
im 1.Kapitel, in den Versen 18 – 25:²
„Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist´s eine Gotteskraft. Denn es steht geschrieben (Jes.29,14):
„Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.“ Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch törichte Predigt zu retten, die daran glauben. Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als göttliche Kraft und göttliche Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“
Der Herr segne an uns SEIN Wort!
Liebe Gemeinde!
Bevor der Sommer so richtig begonnen hat setzt die Werbung schon auf den Sommerschlussverkauf. Viele haben sich an den Sommerschlussverkauf gewöhnt. Und der Handel nutzt diese Gewohnheit als Chance. Bei steigenden Kosten in vielen Bereichen ist mancher froh, hier etwas sparen zu können. Die Werbung verspricht uns auch sonst oft ein Leben, das uns gefällt und glücklich macht, zum Billigtarif.
So erwarten manche auch ein Leben mit Gott als Billigangebot. Manche Verkündigung scheint solchen Erwartungen Recht zu geben. Ja selbst einige Bibelworte können so missdeutet werden.
– Wenn Jesus sagt: „Wer an mich glaubt, der wird leben“ (Joh 11,25).
Das klingt so mühelos und einfach. Wenn es nur darum ginge, Jesu Existenz und SEIN Leben und Wirken für wahrscheinlich und für möglich zu halten, empfinge sicher eine große Menge das zugesagte Leben.
Aber wenn Jesus von Glauben redet, meint ER etwas Anderes. Jesus meint damit:
– dass wir IHN als Herrn annehmen,
– dass wir SEIN Erlösungswerk am Kreuz für uns in Anspruch nehmen,
– dass wir im Vertrauen auf IHN nach Gottes Wort leben.
Gott begegnet uns in Jesus mit SEINER schenkenden Liebe. ER liebt uns so sehr, dass ER für uns SEINEN Sohn geopfert hat, damit für uns ein Leben in Gottes Liebe möglich wird.
Das hat ER für Dich und mich getan!
– Lebe aus diesem Geschenk
– Lass Dir Jesu Handeln so wertvoll sein, dass Du die Freiheit zum Leben mit Gott
nicht aufgibst.
– Lass Dir weder von Menschen noch von Ereignissen die Gewissheit Deiner Rettung noch die Hoffnung auf ein Leben mit Gott zerstören.
Es lohnt sich darum zu beten, wenn Zweifel und Unsicherheit Dich bedrängen.
Jesus hat in der Liebe zu Dir einen hohen Preis für Dich gezahlt.
ER möchte, dass Du ein Leben bei Gott hast, hier und in Ewigkeit!
Ein Wort des Philipperbriefers legt uns solches Ringen um unser Leben bei Gott ans Herz. Dort heißt es:
„Schaffet, daß ihr selig werdet mit Furcht und Zittern, denn Gott ist´s, der in euch beides wirkt, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen“
(Phil 2,12/13).
Wenn Du den Ruf zum Leben aus der Gnade annimmst, wird Dir das Kreuz Jesu zum Weg zur Seligkeit.
Bitte darum, dass Du siehst, dass Gott in Dir Wollen und Vollbringen wirkt!
Bitte um das Empfangen und Wachsen der Freiheit zu dem geschenkten Leben, das Jesus für Dich am Kreuz erwirkt hat!
Die Mitte eines Lebens aus der Liebe ist und bleibt das Kreuz Christi!
Darum sagt Paulus:
„Auch ich liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, euch zu verkünden die göttliche Predigt, denn ich hielt nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten“
(1.Kor 2,1+2).
Auch in unserem Predigtwort stellt Paulus das Wort vom Kreuz in den Mittelpunkt. Am Kreuz Christi entscheidet sich, ob Menschen verloren gehen oder gerettet werden.
Wer Gottes Rettung durch Jesu Kreuzestod für sich ablehnt, ist und bleibt verloren!
Für ihn ist das Wort vom Kreuz eine Torheit und ein Ärgernis.
Wer Gottes Rettung durch Jesu Kreuzestod für sich annimmt, wird und ist gerettet!
Für ihn ist das Wort vom Kreuz die Kraft zum Leben, hier und für die Ewigkeit. Als Christen können wir in Gefahr kommen, dass wir die Botschaft vom Kreuz verschweigen oder verstecken. Wir befürchten für uns oder für die Kirche um Akzeptanz oder Zustimmung in der Welt. Manchmal geht es auch um die Erhaltung eines Platzes im Gespräch der Völker und Kulturen. Manchmal erhoffen wir uns eine größere Offenheit für das Ansprechen von Außenstehenden.
Aber wir übersehen und vergessen:
Wenn wir nicht die Botschaft vom Kreuz verkünden, verlieren wir die Kraft, die Leben aus Gott ermöglicht. Wir verlieren die Kraft, die Menschen befreit und ihnen die Zukunft öffnet.
Denn die Botschaft vom Kreuz ist eine Kraft wie Dynamit.
Sie sprengt weg was fesselt und bindet! Sie macht den Weg zum Leben frei!
In der Annahme der Rettungstat Christi am Kreuz haben wir diese Kraft empfangen. Wo wir aus dieser Kraft leben und Jesu Wirken bezeugen, begegnet dem Menschen Gottes rettende Liebe.
Die Ablehnung oder Annahme der Botschaft vom Kreuz Christi entscheidet über Zukunft und Leben!
Die Welt verlangt nach Zeichen und Weisheit, damals wie heute.
Wir sind Botschafter des gekreuzigten und auferstandenen Christus.
Wir predigen das Zeichen, das Gott gesetzt hat:
– Jesu Kreuz von Golgatha!
Es bezeugt, dass viele Menschen dieser Welt Gott ablehnen.
Es bezeugt den Tod als Folge der Ablehnung Gottes.
Gott aber will das Leben der Menschen. So lässt ER SEINEN Sohn stellvertretend für die Menschen den Tod erleiden. Wer diese Erlösungstat Jesu annimmt wird leben. Er wird teilhaben an Gottes Zukunft hier und in einer Welt des Friedens und der Gerechtigkeit.
Alles streben nach menschlicher Weisheit kann nur Wege für die Menschen und ihre Zukunft finden, wenn Gottes Zukunft durch Jesu Kreuz in den Blick kommt.
Das ist Gottes Weisheit. Diese Weisheit lässt ER durch uns Menschen weiter sagen. Es gefiel Gott „durch törichte Predigt zu retten, die daran glauben“.
Diese Predigt geschieht durch unser Wort und Leben – durch Dein Wort und Dein Leben, wenn Du Dich von der Kraft bestimmen lässt, die auch Dir aus der Botschaft vom Kreuz gegeben wird.
Dazu gebe der Herr SEINEN Segen
Es grüßt herzlich
Euer Pfr.i.R. Steinführer