Liebe Lesergemeinde!
D E R H E R R I S T A U F E R S T A N D E N !
E R I S T W A H R H A F T I G A U F E R S T A N D E N !
Ich grüße Sie herzlich zu Ostern,
zum Auferstehungsfest unseres Herrn Jesus Christus!
Das Predigtwort für Ostern steht im 1.Korintherbrief im 15. Kapitel,
in den Versen 1 – 11:²
„Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet, durch welches ihr auch selig werdet, wenn ihr´s festgehalten habt, in welcher Gestalt ich es euch verkündigt habe; es wäre denn, daß ihr umsonst gläubig geworden wäret. Denn ich habe euch zuvörderst gegeben, was ich auch empfangen habe: daß Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und daß er begraben ist; und daß er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und daß er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten nach allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel heiße, darum daß ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber von Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. Es sei nun ich oder jene; so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.“
Der Herr segne uns SEIN Wort!
Liebe Gemeinde!
Könnt Ihr Euch folgendes vorstellen. Da kommt kurz vor dem Gottesdienst noch jemand atemlos angelaufen. Seine Augen strahlen freudig, fast überstürzt erzählt er.
Mir ist etwas Wunderbares passiert. Ich habe die Zukunft meines Lebens gesehen.
Niedergedrückt und ratlos las ich in der Bibel. Plötzlich entdeckte ich meine Zukunft. Ich sah eine Welt, an der die Zeit spurlos vorüber ging. In dieser Welt gab es keine bedrückte und zerissene Herzen. Ich spürte, da geschah kein Sterben, das täglich ein Stück unseres Lebens verschlingt. Alles um mich herum lebte von Gottes Gegenwart.
Es lebte von Jesu Stimme, die da spricht: ICH lebe und ihr sollt auch leben. Was ICH von Gott empfangen habe, habe ICH euch gegeben. Wie Gott MICH gewandelt hat, seid auch ihr gewandelt. Hier hat Ostern seine Vollendung.
Nun weiß ich: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden. Jesus hat für mich neues Leben gebracht. Mein Herz ist bereit für den Ostergottesdienst, für die Gebete und Lieder, für Gottes Wort zu Ostern.
Liebe Gemeinde, ist das, was wir eben gehört haben, wirklich so unwarscheinlich wie ein Phantasietraum?
Osterglaube ereignet sich auch in unserer Zeit und unter uns.
Auch in diesem Gottesdienst kann es geschehen. Es geschieht spontan oder in einem Prozess des Wachsens. Entscheidend ist, dass Gottes Lebensfunken zur Flamme des Lebens wird. Die Ostererzählungen der Evangelien erzählen, mit welcher Liebe und mühseligem Nachgehen Jesus die Gemeinde zum Osterglauben führt.
Oft geschieht es, wie die ersten Schritte nach einer schweren Krankheit. Geschwächt versuchen wir sie zu gehen. Dankbar freuen wir uns über das neu geschenkte Leben. Aber die vergangene Krankheit wirkt nach. Da ist die Erinnerung an den Abgrund, an dem wir waren. Bange fragen wir uns: Ist die Vergangenheit wirklich überwunden? Wie werde ich in Zukunft mit dem Leben zurecht kommen?
Doch irgendwann geschieht ein Durchbruch. Ich entdecke, was in meinem neuen Leben möglich ist. Ich sehe die Menschen und Dinge um mich herum als neu geschenkt. Im Herzen wächst Dankbarkeit gegen Gott zur Freude. Voll Erwartung schaue ich die Zukunft, die Gott bereit hält.
So kann auch aus der Botschaft der Auferstehung Jesu Osterglaube werden.
Gott kann mir Gewissheit geben, dass mit Jesu Auferstehung Gottes Zukunft für mich und die Welt begonnen hat. ER sagt mir, in SEINEM Wort, dass diese Zukunft für alle bereit ist, die ihr Leben in Gemeinschaft mit dem Auferstandenen gehen. Gott lässt mich Schwestrn und Brüder in der ganzen Welt sehen, die aus der Begegnung mit dem Auferstandenen leben.
Mit diesem Leben tragen sie Ermutigung in die Gemeinden und in die Welt. Gott wirkt durch sie Ostern, als Aufbruch zum Leben.
Osterglaube ist lebendiges Geschehen!
Er kommt aus der Quelle des Lebens, aus der Begegnung mit dem auferstandenen Jesus.
Wenn der Lebensbezug zur Quelle verlorengeht, verliert der Glaube seine tragende Kraft. Es ist, als würde man in einem Haus selber Wände und Pfeiler austauschen, anstatt den Baumeister wirken zu lassen.
In unserem Predigtwort spricht Paulus von den Pfeilern des Glaubens. Er erinnert die Gemeinde daran, was sie als Botschaft von Gottes rettendem Wirken empfangen hat:
„…,daß Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift, und daß er begraben ist; und daß er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und daß er gesehen worden ist.“
Paulus zählt eine Menge von Zeugen auf, die dem auferstandenen Jesus begegnet sind. Er spricht auch von seiner eigenen Begegnung mit dem Auferstandenen, durch die er von einem Verfolger christlicher Gemeinde zum Christusprediger wurde.
Paulus sagt der Gemeinde, dass alles habt ihr gehört und angenommen. Damit lebt ihr und werdet selig, wenn ihr es fest haltet.
Ja, es geht um das Festhalten des Glaubens, an die Auferstehung und an den Auferstandenen! Festhalten bedeutet: Leben aus immer neuer Begegnung mit dem Auferstandenen. Osterglaube kann sich erneuern und wachsen in der Begegnung mit der Quelle des Lebens.
Unter dem Zuspruch dieser Hoffnung wollen wir Ostern feiern.
Wir wollen hören, was Gott in Jesu Auferstehung gewirkt hat.
Wir wollen um die Erneuerung unseres Lebens durch Jesu Auferstehung bitten.
Gottes Segen schenke uns das Leben, das Jesus gebracht hat, denn :
D E R H E R R I S T A U F E R S T A N D E N !
E R I S T W A H R H A F T I G A U F E R S T A N D E N !
Ich und das Predigtteam grüßen herzlich und wünschen Ihnen
ein gesegnetes Osterfest,
Ihr Pfr. i. R. Steinführer