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ePredigt vom 31.12.2024 (Jesaja 51, 4-6)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Altjahrsabend zu dem Gottesdienst, in welchem wir gemeinsam das alte Jahr ausklingen lassen wollen. Da es heute auch um das Thema "Zeit" geht, passt der Tagesspruch für den heutigen Tag, den wir im Psalm 31, 16a finden, sehr gut zum heutigen Tag. Er lautet: "Meine Zeit steht in deinen Händen." Den Predigttext für den heutigen Tag finden wir bei dem Propheten Jesaja im 51. Kapitel, die Verse 4-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Merkt auf mich, ihr Völker, und ihr Menschen, hört mir zu! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen. Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wir alle haben sicherlich noch die Schlagzeilen des vergangenen Jahres im Hinterkopf. Bei all dem, was in 2024 alles passiert ist auf dieser unserer Erde, da fragt man sich natürlich schon: "Wie wird es denn weitergehen?" Wie wird es im Großen weitergehen, aber auch wie wird es im Kleinen, also in meinem ganz persönlichen Lebensbereich, weitergehen?
Und genau bei der Beantwortung dieser Frage setzt unser heutiger Predigttext ein. Schauen wir uns doch einmal an, was Jesaja uns über die Zukunft zu berichten hat.
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1. Weisung von Gott
Ich glaube, liebe Gemeinde, dass sich den Menschen, die mit dem Glauben nicht viel zu tun haben wollen, doch ganz sicherlich die Nackenhaare hochstellen, wenn sie an die Zukunft denken. Ich merke dies stets bei unseren Stammtischgesprächen. Ende des Jahres hocken wir uns alle Mann zusammen und besprechen die Termine für das nächste Jahr. Der Kirche soll keiner terminmäßig in die Parade fahren, und auch die Kirche bemüht sich, die Termine ohne Interessenkollisionen zu legen. Und da kommt man am Ende des Jahres unwillkürlich auf diese Fragen nach der Zukunft.
Natürlich erwartet man von mir, dass ich mehr weiß als alle anderen Anwesenden. Dann muss ich aber erst einmal klarstellen, und das jedes Jahr wieder, dass ich ganz bestimmt nicht Gottes Geheimsekretär bin, mit welchem er sein Vorhaben abstimmt. Aber ich verweise dann doch immer auf die Bibel, und auch auf unseren heutigen Predigttext. So, und da haben wir gehört, dass die Weisung eben von Gott ausgeht und dass er bald das Licht der Völker sein wird. Jesaja spricht hier schon von unserem Herrn und Heiland.
Aber auch heute im Jahr 2024 hat unser Gott das Zepter der Welt nach wie vor in seiner Hand. Er allein bestimmt, wie es weitergeht. Aber er sagt ja auch, dass dort, wo alles momentan zappenduster ist, ein Licht der Völker aufgehen wird. Das bedeutet schlussendlich, dass am Ende alles gut sein wird. Lesen Sie einfach mal die letzten Kapitel der Offenbarung. Dann wissen Sie, wohin für uns die Reise geht.
Und daher, liebe Gemeinde, gilt für uns alle heute, hier und jetzt: Sorgen verboten!!!!, weil unsere Zeit eben in seinen Händen steht. Das trifft im Großen zu, aber auch im Kleinen, wo es um uns und unser persönliches Leben hier auf Erden geht. Vertrauen wir doch im Jahr 2025 wieder mehr unserem Herrn. Trauen wir ihm doch wieder zu, dass er auch für uns nur das Beste will. ER hat ja schließlich mal gesagt: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Und weil er unmittelbar hier mitten unter uns weilt, da wollen wir ihn doch am Altjahrsabend nicht vergrämen, indem wir die Frage stellen: Wo soll das nur alles noch hingehen?
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2. Himmel und Erde vergehen
Liebe Gemeinde, wir gehen ja jetzt schon seit 18 Jahren zusammen durch das jeweilige Kirchenjahr. Und etliche, die am Anfang dabei waren, sind mittlerweile in der Ewigkeit. Und auch wir werden eines Tages die Reise in den Himmel antreten. Dann werden wir bei denen sein, die uns im Glauben vorausgegangen sind. Was aber noch viel wichtiger ist: Wir werden in der Gegenwart unseres Herrn und Heilandes sein.
Eines Tages wird aber noch etwas weit Größeres passieren. Dann werden der Himmel und die Erde mit einem Schlag vergehen, und es wird etwas vollkommen Neues von unserem Herrn erschaffen werden, nämlich ein neuer Himmel und eine neue Erde. All die Menschen, die mit ihrem Heiland den Weg in die Ewigkeit angetreten haben, all diese Menschen werden fortan mit Gott die neue Erde, oder wie es die Offenbarung sehr schön sagt, das himmlische Jerusalem, bevölkern. Und da werden mit Sicherheit unsere kühnsten Vorstellungen vom Himmel noch weit übertroffen werden.
Und wenn ich aus dieser Himmelsperspektive die Gegenwart betrachte, dann sehe ich alles um mich herum doch sofort in einem ganz anderen Licht. Dann ist doch alles hier unten auf der Erde, bzw. die paar Jahre, die wir noch hier unten sind, gar nicht mehr so wichtig. Dann ist es doch in der Tat viel wichtiger, dass ich meine Antennen in Richtung Ewigkeit ausfahre.
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3. Ewiges Heil
Liebe Gemeinde, ewiges Leben und ewiges Heil gehören ja ein Stück weit zusammen. Die Eintrittskarte für den Himmel, wo mich das ewige Leben und damit das ewige Heil erwartet, die löse ich bereits hier auf Erden. Wenn ich mein Leben dem übergebe, der für mich und meine Sünden am Kreuz von Golgatha bezahlt hat, dann muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Dann habe ich die Eintrittskarte für den Himmel in der Tasche.
Aber wie das mit Eintrittskarten und anderen Gegenständen nun mal so ist, man kann sie auch verlieren. Und dann steht man ohne Zugangsberechtigung da. Das Problem ist, dass ohne Eintrittskarte die Himmelstür verschlossen bleibt. Aber wer ist denn so blöde und verliert die wichtigste Eintrittskarte seines Lebens? Ja, liebe Gemeinde, das ist schon vielen Menschen passiert. Sie haben einen tollen Glaubensstart hingelegt. Sie waren begeisterte Nachfolger, bis dann eines Tages der Teufel an die Türe ihres Herzens geklopft hat und die Frage gestellt hat, die er schon Eva gestellt hat, nämlich: "Sollte Gott gesagt haben..."
Liebe Gemeinde, mit dieser kleinen Saat eines Zweifels, da beginnt häufig die Abwärtsspirale. Schlussendlich führt der Teufel die Menschen peu à peu immer ein Stück weiter weg von Gott und in seinen Herrschaftsbereich hinein. Darum sollten wir uns nicht nur für das Jahr 2025 auf die Fahne schreiben: Verlier die Eintrittskarte nicht!!!
Wenn wir da jeden Tag dran denken, dann hat der Teufel kaum eine Chance, uns in seinen Bann zu ziehen. Denn wir kennen ja den Wert dieser Eintrittskarte und klammern uns stets fester daran, je öfter wir daran denken und erinnert werden. Und wir sind auch im Jahre 2025 dazu eingeladen, anderen Menschen diese Eintrittskarte anzubieten. Erzählen wir ihnen doch einfach, was sie alles verpassen, wenn sie sich diese Eintrittskarte nicht schenken lassen.
Lassen Sie uns nunmehr, durch Gottes Wort für das Jahr 2025 gestärkt, noch einmal zusammen singen und zwar jeweils den ersten Vers des Liedes 59 und 61 aus unseren Gesangbüchern:
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Das alte Jahr vergangen ist; wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du uns in viel Gefahr, so gnädiglich behüt auch dieses Jahr.
Hilf, Herr Jesu, lass gelingen, hilf, das neue Jahr geht an; Lass es neue Kräfte bringen, dass auf's neu ich wandeln kann. Neues Glück und neues Leben wollest du aus Gnaden geben.
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Der Herr segne dich und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden. Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Altjahrsabend und einen ebensolchen Übergang in das Jahr 2025. Ich freue mich, dass wir schon am morgigen Tage wieder gemeinsam auf das Wort unseres Herrn hören dürfen. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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