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ePredigt vom 29.09.2024 (1. Petrus 4, 7-11)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst am 18. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche "Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe." (1. Johannes 4,21). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Petrusbrief, Kapitel 4, die Verse 7-11. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Es ist aber nahegekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe; denn "Die Liebe deckt auch der Sünden Menge" (Sprüche 10,12). Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: Wenn jemand predigt, dass er's rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, dass er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
am letzten Sonntag haben wir ja erfahren, wie man ein Kind Gottes wird. Unser heutiger Predigttext geht nun einen Schritt weiter. Petrus zeigt uns auf, was denn ein Kind Gottes auszeichnet, also im Prinzip das, was Gott denn nun von seinen Kindern erwartet.
Schauen wir uns heute Morgen einmal 4 zentrale Christenaufgaben an, die uns unser Herr und Heiland auferlegt hat.
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1. Das Gebet
Und da lesen wir sofort, dass wir besonnen und nüchtern sein sollen, wenn wir beten.
Wenn wir beten, dann reden wir ja mit unserem Herrn ganz persönlich. Wir sind also in einem direkten Gespräch mit ihm. Besonnen stammt ja von Besinnen. Und das bedeutet, dass wir uns dies immer wieder bewusst machen müssen, dass wir ja einen ganz konkreten Gesprächspartner anreden.
Wir reden nicht mit einem imaginären Gott, irgendwo da draußen 10 Galaxien weit entfernt. Der Gott, zu dem wir reden, ist immer einen Schritt neben uns. Ihm können wir alles vorlegen, was uns bedrückt, was uns Sorgen bereitet und auch alles, wo wir selber nicht mehr weiterwissen.
Ihm dürfen wir aber auch Dank sagen für alles, was er schon für uns getan hat.
Nüchtern zum Gebet bedeutet, dass wir unsere Sinne zusammenhalten und nicht irgendwelche Litaneien herunterbeten in der Hoffnung, es würde Gott gefallen.
Gott gefallen Mitstreiter und Nachfolger, die nüchtern und sachlich durchs Leben gehen. Mit religiösen Phantasten da kann er nicht viel anfangen. Letztendlich richten diese leider immer noch mehr Schaden an, als dass eine Hilfe zum Aufbau seines Reiches wäre.
Nur nüchtern und sachlich können wir zum Beispiel auch erkennen, wo bei unseren Mitmenschen der Schuh drückt und können diese dann in unsere Fürbittengebete mit aufnehmen.
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2. Beständige Liebe
Wir sollen beständige Liebe untereinander haben. Das ist mal eine steile Ansage von unserem Herrn. Ich muss gestehen, dass dies nicht immer so ganz einfach ist mit der ganzen Welt in Frieden zu leben und auch noch jeden zu lieben, egal wie blöde mir immer wieder kommt.
Jetzt steht da aber noch ein Wort, welches man sehr schnell überliest. Dort steht das Wort "untereinander".
Wir sollen also nicht die ganze Welt lieben, also jeden Massenmörder und Kriegsverbrecher liebevoll in unsere Armen nehmen. Nein, Petrus sagt uns klipp und klar, dass dieses Gebot der Liebe sich nur auf die Christen bezieht.
Liebe heißt ja, immer füreinander da zu sein, zu helfen, wo meine Hilfe gefordert wird und auch den anderen zum Beispiel finanziell zu unterstützen mit den mir möglichen Mitteln.
Als Gemeinde fordert dies Petrus von uns allen, die wir heute Morgen beisammen sein dürfen. Ich finde es wirklich gut, dass Petrus uns daran erinnert.
Bei mir ist diesbezüglich nämlich noch reichlich Luft nach oben. Ja, liebe Gemeinde, den zu lieben in meiner Gemeinde mit dem ich freundschaftlich verbunden bin das ist nicht besonders schwer. Aber den Sonderling auch immer in diese Liebe einzuschließen, das fällt mir dann doch nicht immer so ganz leicht.
Aber wir habe ja einen Herrn an unserer Seite, den wir auch diesbezüglich nur um seine Hilfe bitten dürfen und der uns bestimmt gern die Kraft dazu verleiht.
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3. Seid gastfrei
Wie bei der Liebe, so steht auch bei der Gastfreiheit das Wort "untereinander" im Fokus.
Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht und am reichsten ist, wer viel gibt. Und daher können wir alle zu den Reichsten Menschen zählen, wenn wir aus unserer Gastfreiheit heraus viel geben.
Wir leben aber leider in einer Gesellschaft, wo das Motto gilt: "Wenn jeder nur an sich denkt, dann ist ja doch an alle gedacht."
Und genau dieses Denkmodell sollen wir als Christen durchbrechen. Gastfrei zu sein, heißt, dass wir als Christen auch unsere Freizeit teilen dürfen. Wir dürfen unsere Brüder und Schwestern immer und überall und zu jederzeit einladen.
Wer dies beherzigt, der wird nicht nur viele neue Begegnungen erfahren und neue Menschen kennenlernen dürfen. Wer dies beherzigt, wird auch innerlich ausgeglichener und zufriedener, weil sich eben nicht alles um einen selber dreht, sondern man Teil einer großen Familie ist.
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4. Gaben einsetzen
Liebe Gemeinde, wir sind alle auf diese Welt gekommen und uns allen hat Gott vielerlei Fähigkeiten und Talenten mit auf den Lebensweg gegeben.
Der eine ist vielleicht mit so ziemlich vielen Instrumenten vertraut, dass er die schönsten Melodien spielen kann. Der andere ist vielleicht ein Organisationstalent, der Großveranstaltungen quasi "mit links" organisieren kann.
Und wieder ein anderer ist ein begnadeter Redner und Lehrer, dem seine Schüler alles von den Lippen ablesen.
Und hier sagt Petrus uns nun, dass wir die Fähigkeiten, die wir bekommen haben, auch zum Aufbau des Reiches Gottes einsetzen sollen.
Überlegen wir doch einmal heute Nachmittag ein jeder für sich, was er am besten kann und was ihm am meisten Freude bereitet. Und dann gehen wir einen Schritt weiter und fragen uns einmal, wie wir diese Fähigkeiten denn in unseren Gemeinden einbringen können.
Und wenn wir dann soweit gekommen sind, dann lassen Sie uns unseren Herrn und Heiland bitten, dass er uns an die rechte Stelle setzen möge.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mehr als überrascht sein werden, wie unser Herr unsere Fähigkeit für sein Reich nutzen wird.
Gebet, Liebe, Gastfreundschaft zu üben und unsere Talente für Gott einzusetzen ist also gar nicht mal so schwer. Und wie immer im Leben so gilt auch hier. "Übung macht den Meister." Wir müssen ganz einfach nur damit beginnen.
Nunmehr lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal gemeinsam singen und zwar den ersten Vers des Liedes "Lass mich, o Herr, in allen Dingen..." (EG 414) einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Lass mich, o Herr, in allen Dingen auf deinen Willen sehn und dir mich weihn; gib selbst das Wollen und Vollbringen und lass mein Herz dir ganz geheiligt sein. Nimm meinen Leib und Geist zum Opfer hin; dein, Herr, ist alles, was ich hab und bin.
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Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in diese neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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