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ePredigt vom 29.05.2022 (Römer 8, 26-30)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 6. Sonntag nach Ostern, dem Sonntag Exaudi. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 8. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 26-30. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Desgleich hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollen dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.
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Liebe Gemeinde,
heute geht es gleich um drei Themen: Unsere Schwachheit, das Gebet und eine gewaltige Zusage unseres Herrn. Schauen wir uns diese drei Punkte doch einmal zusammen an:
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1. Geist hilft Schwachheit auf
Ich bin auch während meiner fußläufigen Erledigungen leider immer noch mit anderen Dingen beschäftigt. Ich schaute in der Tat in einen Predigtentwurf und habe dabei eine bauliche Absperrung übersehen. Ehe ich es wahrgenommen habe, lag ich auf der Nase.
Da ich nun auch nicht mehr der Jüngste bin, kam sofort jemand und half mir wieder auf die Beine. Erst einmal Respekt dafür, das findet man nicht mehr so häufig in der heutigen Zeit.
Da musste ich an den Beginn unseres heutigen Predigttextes denken. Wie oft fallen wir nicht körperlich, aber geistig, geistlich oder seelisch gesehen auf die Nase. Wie oft sind wir betrübt, weil im Moment nichts so läuft, wie es laufen soll.
Denken wir nur einmal an die zurückliegenden zwei Jahre der Coronapandemie zurück. Wie viele Menschen haben psychisch darunter gelitten.
Und dann kommt da die feste Zusage: Der Geist hilft uns auf, wenn wir alleine zu schwach sind. Wohlgemerkt nur denen, die auch an ihn glauben und die Sache mit Jesus festgemacht haben.
Und dabei wirkt der Geist oftmals auf drei Ebenen. Er nimmt uns die Angst. Gerade wenn nichts mehr rundläuft dann packt uns schnell die Angst. Und aus der Angst heraus treffen wir schnell auch falsche Entscheidungen. Wenn erst einmal die Angst weg ist, dann können wir schon wieder etwas beruhigter in die Zukunft schauen.
Der Geist muntert uns auch auf. Gerade wenn etliche Male hintereinander etwas schiefläuft, dann möchte man gerne die Flinte ins Korn werfen. Aber der Geist steht uns auch hier bei und muntert uns auf, einfach weiter zu machen. Oftmals wollte ich schon die Evangelisationsarbeit hinwerfen, weil ich über einen längeren Zeitpunkt so gar kein positives Feedback bekommen habe. Aber als ich trotzdem weitergemacht habe, dann kam auch auf einmal das, was ich schon gar nicht mehr erwartet hatte.
Der Geist füllt uns auch mit Vertrauen. Wir zweifeln ja gerne schon einmal an uns selbst, wenn so rein gar nichts mehr klappen will. Der Geist stärkt dann unser Vertrauen und gibt uns das Vertrauen in IHN wieder zurück. Und mit dem Geist an unserer Seite muss ja alles gelingen.
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2. Nicht wissen, was wir beten sollen
Liebe Gemeinde, beten kann doch jeder!!! Das stimmt zwar, aber Gebet ist eben nicht Gebet.
Es gibt auch Gebete, die sind nur von Selbstsucht durchsetzt und reduzieren Gott auf einen Gebetserfüllungsautomat. Da fällt es mir schwer, von rechtem Gebet zu reden.
Gerade wenn es um das Thema Leid und Gebet geht hat Dietrich Bonhoeffer einmal folgendes gesagt: "Christen erwarten nicht von Gott, dass er ihr Leiden beendet, sondern Christen beten dafür, dass Gott mit ihnen das Leiden durchschreitet."
Das ist schon etwas ganz anderes als ein von Selbstsucht getriebenes Gebet.
Es gibt also ein rechtes und ein unrechtes Gebet. Das rechte Gebet sollte stets frei sein von Hintergrundgedanken und sollte dem Heiligen Geist seinen Freiraum des Wirkens lassen.
Jetzt können wir noch stundenlang theoretisieren, was ein rechtes Gebet ist. Fragen wir doch unseren Herrn Jesus einmal, was denn ein rechtes Gebet ist. Er hat es uns ja gelehrt.
Daher wollen wir es jetzt zusammen beten:
Vater Unser Der du bist im Himmel Geheiligt werde Dein Name Dein Reich komme Dein Wille geschehe, Wie im Himmel so auf Erden Unser tägliches Brot gib uns heute Und vergib uns unsere Schuld Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern Und führe und nicht in Versuchung, Sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit Amen
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3. Alles wird gut
Mit diesem Satz beendete die Moderatorin Nina Ruge eine jede ihrer Sendungen, wie es vielleicht die Älteren unter uns noch wissen.
In der Welt sieht dieses "Alles wird gut" eher so aus, dass ich ein selbstbestimmtes Leben führen kann und Gott meine Entscheidungen nur noch abnicken muss. Erst dann ist für mich alles gut. Und wehe er macht das mal nicht.
Dieses selbstbestimmte Leben hat unter anderem zu dem Wahnsinn geführt, dass in nicht all zu ferner Zukunft bereits ein Teenager selber bestimmen kann, welches Geschlecht er denn besitzt, welches Geschlecht denn für ihn gut ist. Und dieses selbstbestimmte Leben hat auch dazu geführt, dass ich selbst entscheiden kann, welches Kind denn nun geboren werden darf und welches Kind eben nicht.
Ich bestimme selber, was gut für mich ist. Und dieses Leben, liebe Gemeinde, geht so richtig in die Hose. Ich sehe ja die Ehen, die nach einer Abtreibung auseinandergehen oder aber die Mütter, die unter schwersten Depressionen leiden ob ihrer Abtreibung wegen.
In unserem Predigttext steh daher auch nicht "Alles wird gut", sondern, "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen."
Wenn ich Gott liebe, und das tun wir doch alle, die wir heute Morgen hier beisammen sein dürfen, dann kann ich es ganz getrost Gott überlassen, was denn wohl das Beste für mich und mein Leben ist. Gott liebt mich ja. Und als sein geliebtes Kind darf ich mich aus tiefstem Herzen darauf verlassen, dass er stets nur das Beste für mich will.
Ich muss doch gar nicht selber eine Entscheidung treffen, was das Beste für mich ist. Ich kann doch meinen Vater im Himmel danach fragen. Er wird mir schon den rechten Weg zeigen.
Ich muss natürlich auch seine Entscheidung im Glauben annehmen und sie in die Tat umsetzen. Es nutzt gar nichts, wenn ich Gott um seinen Rat frage, und dann etwas ganz anderes mache als das, was er zu mir gesagt hat.
Liebe Gemeinde, haben wir nicht einen tollen Vater. Er hilft uns auf, wenn wir schwach sind, er lehrt uns beten und er sorgt als liebender Vater stets für uns. Und er nimmt uns am Ende in Ehren an. Mehr geht ja nun wirklich nicht.
Lassen Sie uns diesen Herrn loben und preisen, indem wir gemeinsam in den 4. Vers des Liedes "Wir danken dir, Herr Jesu Christ..." (EG 121) einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Durch ihn der Himmel unser ist. Hilf uns, o Bruder Jesu Christ, Halleluja, Halleluja, dass wir nur trauen fest auf dich, und durch dich leben ewiglich. Halleluja, Halleluja.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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