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ePredigt vom 28.07.2024 (Matthäus 13, 44-46)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 9. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern." (Lukas 12, 48b). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 13. Kapitel des Matthäusevangeliums, die Verse 44-46. Schauen wir zunächst auf diesen Predigttext:
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Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wenn in einer Pokerrunde jemand all in geht, dann hat er ein richtig, richtig gutes Blatt in der Hand und ist sich sicher, dass er nicht verlieren kann. Aber eine Restwahrscheinlichkeit des Verlustes besteht dennoch.
Wenn es um das Himmelreich geht, dann haben wir soeben von zwei Personen gelesen, die ebenfalls all in gegangen sind. Nur mit dem Unterschied, dass sie zu 100 % gewonnen haben.
Jetzt frage ich mich natürlich, warum waren diese beiden Menschen sich zu 100 % sicher, dass sie all ihr Habe eingesetzt haben. Ich glaube, sie sind einen besonderen Weg gegangen. Und diesen wollen wir uns heute einmal gemeinsam anschauen.
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1. Suchen
Wir alle sind auf der Suche. Der eine auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, der andere auf der Suche nach einem Ehepartner und ein dritter ist auf der Suche nach persönlicher Anerkennung.
Das ist auch alles nicht verwerflich, liebe Gemeinde, aber sobald man das gefundene in Händen hält, ist der Zauber meist sehr schnell vorbei.
Die Arbeitsstelle entpuppt sich als der nicht so tolle Traumjob, der Ehepartner hat genau so viele Macken wie man selber und die persönliche Anerkennung tut anfangs gut, aber irgendwann hat man sich auch daran gewöhnt.
Alle diese Suchen kommen ja zustande, weil wir einen Mangel in uns spüren. Der Weltmensch hat eben diese oben beschriebenen Ziele im Auge.
Aber viel tiefer hat unser Herr uns etwas ganz anderes in unsere Herzen gelegt. Und das ist die Suche nach der Ewigkeit. Wir müssen also nach den richtigen Dingen suchen, um Frieden in unseren Herzen zu erlangen.
Wir, die wir heute beisammen sind, haben uns ja nicht bei unserer Geburt gleich bekehrt. Aber irgendwann in unser aller Leben haben wir doch gespürt, dass da etwas ist, was wir suchen, aber nicht beim Namen nennen können.
Bei mir war es so, dass ich auf einer Straßenevangelisation ein Neues Testament in die Hand gedrückt bekam und dieses dann einfach gelesen habe.
Nach den ersten Seiten war mein Hunger geweckt und ich musste einfach mehr von diesem Jesus wissen und ich wollte auch ewiges Leben haben. Nur begriffen hatte ich natürlich nicht alles, was ich gelesen hatte. Also ging ich sonntags wieder in die Kirche und schloss mich einer Gemeinde an.
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2. Finden
"So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen." So sagt es uns unser Herr Jesus.
Je mehr ich auf der Suche war, desto mehr fühlte ich mich von diesem Jesus angezogen. Und eines Tages war es dann an der Zeit, dass ich mich dazu entschloss, diesem Jesus mein Leben lang zu folgen.
In unserem Predigttext haben wir ja von einem Kaufmann gehört. Nun sind Kaufleute ja bekannt für ihren versierten Umgang mit Zahlen. Sie sind also wahre Rechenkünstler. Und unser Kaufmann hätte bestimmt nicht sofort alles auf eine Karte gesetzt, wenn er sich nicht absolut sicher gewesen wäre. Auch er war vorher sicherlich in der Sondierungsphase gewesen.
Sicher hat er die gesuchte Perle genauestens untersucht. Erst als es klar war, dass sie alles wert war, traf er seine Entscheidung.
So, liebe Gemeinde, da wären wir wieder bei meinem Lieblingsthema. Jesus braucht keine Schwärmer, die heute hier und morgen dort sind. Jesus braucht für den Aufbau seines Reiches Menschen, die vor ihrer Entscheidung alle Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen haben und dann zu dem Entschluss kommen, ihm zu folgen.
Daher halte ich auch nichts von Evangelisationen, wo Massenbekehrungen stattfinden.
Was müssen wir also Menschen sagen, die Jesus finden möchten? Wir müssen ihnen nur sagen, dass sie ihn von ganzem Herzen suchen müssen. Nicht halbherzig oder so nebenbei mal die Bibel lesen. Die Suche muss schon ernsthaft sein.
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3. Eintritt
Wenn wir auf unseren Predigttext schauen, so sehen wir, dass beide Herren all ihren Besitz aufgegeben hatten um das gesuchte Gut ihr eigen nennen zu können.
Und genau so ist es auch mit dem Himmelreich. Wenn ich Jesus gefunden habe, oder besser er mich gezogen hat, dann brauche ich nichts mehr auf dieser Welt als diesen Herrn und Heiland allein.
Alle Güter dieser Welt sind nichts wert gegen dieses eine Gut, welches ich habe; nämlich die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus.
Es ist leider in der Welt so, dass Jesus nur noch so mitläuft. Die Kirche braucht man für die Taufe, die Konfirmation, die Hochzeit und dann noch einmal zum Schluss für die Beerdigung. Das hat natürlich nichts mit dem originären Christentum zu tun.
Ein ganz starkes Indiz dafür, dass ich mit Jesus ganz fest verbunden bin ist die Tatsache, dass mir weltliche Güter und Ehren einfach nichts mehr bedeuten. Ich möchte nur eines, ich möchte auf ewig mit diesem Jesus leben.
Wenn ich das für mich sagen kann, dann ist mir der Himmel so sicher, wie das berühmte Amen in der Kirche.
Natürlich muss ich das, was ich bekommen habe, dann auch pflegen und behüten. Das bedeutet, dass es mir sehr wichtig ist, in dieser Gemeinschaft auch zu bleiben.
Dafür ist es sehr hilfreich, wenn ich sein Wort studiere, mit ihm regelmäßig rede und mich mit anderen kurzschließe, die ebenfalls seine Jünger sind.
Sie sehen, der Himmel steht allen Menschen offen, doch nur sehr wenige nutzen die Möglichkeit auch wirklich dorthin zu gelangen. Helfen wir ihnen doch dabei. Zeigen wir ihnen doch den einfachen Weg zum ewigen Leben.
Lassen Sie uns zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes noch einmal zusammen singen und zwar den 2. Vers des Liedes: "Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich..." (EG 351) von Paul Gerhardt, der da lautet, wie folgt:
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