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ePredigt vom 28.01.2024 (2. Korinther 4, 6-10)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Letzten Sonntag nach Epiphanias zu unserem Gottesdienst mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir." (Jesaja 60, 2b). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im zweiten Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 4, die Verse 6-10. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zu Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wie wird man Christ und was hat das für Folgen? Das sind doch Fragen, die immer wieder an uns gestellt werden. Und dann gilt es in aller Kürze eine treffende Antwort zu geben. Also lassen Sie uns dies anhand des Predigttextes für den heutigen Sonntag einmal gemeinsam versuchen.
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1. Was passiert bei der Bekehrung?
Bei meiner Bekehrung treffe ich eine bewusste Entscheidung, nämlich die Entscheidung, dass nunmehr nicht mehr ich mein Leben bestimme, sondern dass mein Herr und Heiland der Regent über mein Leben sein soll.
Wenn wir es so wollen, dann verlasse ich den Thron meines Lebens und übergebe diesen Thron unserem Herrn.
Etwas, was sogleich nach der Bekehrung geschieht ist, dass unser Herr und Heiland unsere inneren Augen öffnet. Diese waren bin zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Wir waren also blind für das, was in Gottes Reich geschieht.
Paulus drückt es natürlich viel schöner aus, wenn er sagt: "Gott hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben". In diesem Licht können wir nun Dinge wahrnehmen, die uns bisher verborgen waren.
Ja, und durch dieses Licht können wir Dinge erkennen und wahrnehmen, die bisher für uns verschlossen waren. So dürfen wir auch mit unseren inneren Augen unseren Herrn spüren und sein Wirken in unserem Leben direkt auch erleben.
Das macht das ganze ja auch so unerklärbar für viele unserer Mitmenschen, deren innere Augen noch verschlossen sind. Aber wenn auch sie möchten, dass Gott einen hellen Schein in ihre Herzen legt, dann müssen sie den entscheidenden Schritt tun, den auch wir getan haben. Ohne diesen geht es leider nicht.
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2. Was kommt als Christ auf uns zu?
Jedenfalls nicht ein Leben in Saus und Braus, ein Leben so ganz ohne Schwierigkeiten. Paulus ist und bleibt auch hier ein Realist. Und das, liebe Gemeinde, müssen wir auch bleiben, wenn uns diese Frage gestellt wird.
Wir werden von allen Seiten bedrängt werden. Es kann sein, dass wir sogar in der Familie nicht mehr für voll genommen werden, weil wir Jesus unser Leben übergeben haben. Es kann sein, dass sich unsere Arbeitskollegen über uns lustig machen. Und es kann auch sein, und das habe ich vielfach erlebt, dass sich sogar sogenannte beste Freunde von uns abwenden.
Aber wir müssen keine Angst davor haben. Ab dem Moment unserer Bekehrung haben wir einen echten Freund immer bei uns, der uns dies alles ertragen lässt.
Natürlich kommen auch wir als Christen ab und wann in brenzlige Situationen. Aber wir brauchen nicht zu verzagen, da wir mit unserem Herrn einen Beistand bei uns haben, der uns durch alle Unbillen des Lebens hindurch begleitet.
Manchmal kann es sogar dazu kommen, dass wir verfolgt werden. Gott sei Dank nicht so, wie in Ländern, in welche das Christentum verboten ist.
Es ist noch nicht lang her, da kam ein junges Mädchen zu uns, die berichtete, wie sie von ihren Freundinnen und letztendlich auch von ihrer gesamten Klasse gemobbt wird, nur weil sie sich als Christin zu erkennen gegeben hat. Und diese Sache war ganz schön hart. Bei diesem Cybermobbing fielen Ausdrücke, die ich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte.
Wir haben dann einen Gebetskreis eingerichtet und der jungen Damen erklärt, dass sie niemals, aber auch wirklich niemals davon ausgehen muss, dass ihr Herr und Heiland sie verlassen wird. Es wurde zwar nicht sofort alles gut, es tat sich eine lange Zeit eigentlich gar nichts. Und dann hat Gott sie auf eine andere Schule geschickt, die genau die Kurse anbietet, welche in ihrer alten Schule nicht angeboten wurden.
Auch dort hat sie sich sofort als Christin geoutet; aber diesmal hat sie sofort Anschluss zu einem christlichen Gebetskreis in der Schule gefunden.
Ja, und dann ist da noch die Sache mit der Unterdrückung. Viele Menschen machen sich ja einen Spaß daraus uns unpfleglich zu behandeln weil wir gewisse Sachen nicht mitmachen. Häufig sind dies auch noch Vorgesetzte von denen das alles ausgeht.
Und auch dann dürfen wir auf unseren Herrn setzen und davon ausgehen, dass er stets das Beste für uns will und uns niemals im Regen stehen lassen wird.
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3. Warum tue ich mir dies an?
Bedrängung, Angst, Verfolgung und Unterdrückung sind ja sicherlich nicht gerade angenehm oder vergnügungssteuerpflichtig. Und auch wenn ich einen Herrn an meiner Seite habe, der mich durch diese Dinge hindurchträgt muss ich mir das doch nicht wirklich antun.
Aber, und jetzt kommt das große paulinische "Aber", wir tragen als Christen allezeit das Sterben in unserem Leibe, damit auch das Leben Jesu in unserm Leib offenbar werde.
Was soll dies denn nun wieder bedeuten?
In dem Moment wo ich anerkenne, dass Jesus auch für mich ans Kreuz gegangen ist, da bin ich mit ihm gestorben. Und wie er nach drei Tagen von den Toten auferstanden ist, da darf ich auch dies für mich in Anspruch nehmen.
Ich darf wissen, und ich meine damit ganz genau wissen, dass mein Leben nicht im Grab endet. Sobald ich diese Erde verlasse, da gehe ich sofort zu meinem Herrn und Heiland, der auch schon eine Wohnung für uns alle bereitet hat.
Das trifft aber nur für die Menschen zu, die zu Lebzeiten ihr Leben Jesus übergeben haben und einfach "Ja" gesagt haben zu seinem Gnadengeschenk.
Wenn ich dieses ewige Leben in Bezug setzt zu den paar Unwägbarkeiten, die ich in diesem Leben aushalten muss, und diese auch noch mit Jesus an meiner Seite, dann dürfte wohl keiner mehr ernsthaft fragen: "Was habe ich davon, wenn ich Christ werde?"
Lassen Sie uns nunmehr zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den ersten Vers dies Liedes "Morgenglanz der Ewigkeit..." (EG 450) von Christian Knorr von Rosenroth einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte und vertrieb durch deine Macht unsre Nacht.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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