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ePredigt vom 27.10.2024 (Micha 6, 1-8)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 22. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: " Bei dir ist Vergebung, dass man dich fürchte." (Psalm 130, 4). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Propheten Micha im 6. Kapitel, die Verse 1-8. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Der rechte Gottesdienst
Höret doch, was der Herr sagt: "Mach dich auf, führe deine Sache vor den Bergen und lass die Hügel deine Stimme hören!" Höret, ihr Berge, wie der Herr rechten will, und merkt auf, ihr Grundfesten der Erde; denn der Herr will mit seinem Volk rechten und mit Israel ins Gericht gehen! "Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert?
Das sage mir! Habe ich dich doch aus Ägyptenland geführt und aus der Knechtschaft erlöst und vor dir her gesandt Mose, Aaron und Mirjam. Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König von Moab, vorhatte und was ihm Bileam, der Sohn Beors, antwortete; wie du hinüberzogst von Schittim bis nach Gilgal, damit ihr erkennt, wie der Herr euch alles Gute getan hat." "Womit soll ich mich dem Herrn nahen, mich beugen vor dem hohen Gott?
Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen und mit einjährigen Kälbern? Wird wohl der Herr Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?" Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
die Überschrift verrät uns schon worum es heute geht. Einen Gottesdienst feiern wir heute zusammen. Wir sind zusammengekommen, wir beten, wir singen und wir hören auf die Predigt und gehen unter dem Segen des Herrn wieder nach Hause. Das ist ja nun wirklich nicht so schwer zu verstehen.
Aber unser Herr versteht unter dem rechten Gottesdienst eben nicht nur unsere sonntäglichen Zusammenkünfte, sondern unser Verhalten an sieben Tagen in der Woche.
Wir sollen Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein. So, und das wollen wir uns jetzt einmal zusammen anschauen.
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1. Wie halte ich Gottes Wort?
Wir haben vor kurzem ein neues Fernsehgerät bekommen. Ich bin ja nun mal kein großer Freund von Gebrauchsanleitungen.
Also habe ich den Stecker genommen, diesen in die Steckdose gesteckt und das Gerät eingeschaltet. Und was passierte? Gar nix ist passiert. Der Bildschirm blieb schwarz und meine Freude über das neue Gerät war nun doch ein wenig getrübt, um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Was habe ich gemacht? Ich habe mich dann doch dazu durchringen können, die Gebrauchsanleitung zur Hand zu nehmen und diese gelesen. Danach bin ich genau nach Vorschrift vorgegangen und nach ca. 2 Stunden lief der neue Apparat genauso, wie er es tun sollte.
Genauso ist es doch auch mit Gottes Wort. Wie will ich mich denn an Gottes Wort halten, wenn ich es nicht lese? Da ist die ganze Mission doch schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich kann mich an Gottes Wort doch nur halten, wenn ich es regelmäßig lese.
Sicherlich gibt es Passagen in der Bibel, die schwer verständlich sind. Aber im digitalen Zeitalter fragen wir doch einfach einmal Herrn Google, was er denn dazu meint.
Und dann gibt es auch noch Bibelkurse, die von vielen Gemeinden angeboten werden. Es schadet jedenfalls nicht, wenn man an einem derartigen Kurs teilnimmt. Ich mache das immer noch und ich kann aus jedem Kurs immer wieder etwas für mich Neues mit nach Hause nehmen.
Mit dem Lesen allein ist es aber nicht getan. Ich muss auch Gottes Anweisungen in die Tat, also in meinem alltäglichen Leben umsetzen. Und das, liebe Gemeinde, wird uns niemals zu 100% gelingen. Aber wir haben ja einen Herrn und Heiland an unserer Seite, der uns auf diesem Wege begleiten möchte. Nutzen wir also sein Hilfsangebot.
Wenn wir die Bibel aufmerksam studieren dann wird uns eines sicherlich nicht passieren, wir werden dann nämlich niemals auf den Gedanken kommen, Gott mit unseren Taten und Opfern gnädig stimmen zu können.
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2. Wie übe ich Liebe?
Wenn ich etwas Neues lernen will, dann suche ich mir einen Lehrer, der es mir beibringt. Je besser der Lehrer, desto besser werden auch meine Lernerfolge sein.
Der Lehrer, von dem wir die Liebe am besten lernen könne ist der Herr Jesus Christ. An unzähligen Beispielen in der Bibel erfahren wir, wie Jesus diese Liebe in die Tat umsetzt.
Er umgibt sich mit Aussätzigen, die von anderen Menschen strikt gemieden werden. Er isst mit den Zöllnern obwohl diese in der Rangstellung ganz unten angesiedelt waren. Und er ist sich nicht zu schade, sich von seinem Plan unterbrechen zu lassen, wenn da ein Mensch auftaucht, der seiner Hilfe bedarf.
Dann kann ich Liebe üben, indem ich das Gegenteil der Liebe, also den Hass überwinde. Hass und Neid sind nie gute Ratgeber in unser aller Leben. Wenn diese Gefühle in uns hochkommen sollten, dann ist es höchste Zeit, dass wir sofort zu unserem Herrn rennen und ihn bitten, diese Gefühle von uns wegzunehmen.
Und dann kann ich Liebe üben, indem ich mich in jeder Situation frage: Wie kann ich hier mit Liebe reagieren?
Das ist bestimmt nicht ganz einfach und diese Vorgehensweise erfordert viel Übung und Disziplin. Aber sie ist es wert, in die Tat umgesetzt zu werden. Wenn wir einmal damit angefangen haben, dann werden wir von Tag zu Tag besser darin.
Probieren Sie es doch einfach mal eine Woche lang aus.
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3. Wie übe ich Demut
Wir genießen doch alle gern die Anerkennung von anderen Menschen. Das tut schon gut, wenn uns jemand auf die Schulter klopft und sagt: "Klasse gemacht." Und wir sind doch alle gern wichtig und unentbehrlich.
Das sind nun Eigenschaften, welche mit Demut nicht viel zu tun haben.
Letzte Woche haben wir ja schon über die Demut gesprochen. Wir hatten ja gesagt, dass in diesem Wort die Worte Dienen und Mut stecken.
Um dies tun zu können sind meines Erachtens zwei Eigenschaften zwingend notwendig.
Ich muss meine eigenen Schwächen und meine eigenen Sünden erkennen und einsehen, dass ich nichts als ein armer Sünder bin. Gott klopft uns nicht auf die Schulter und sagt: "Was bist du für ein toller Hecht." Jeden Tag aufs Neue bedürfen wir der Gnade unseres Herrn.
Dann muss ich anerkennen, dass alle meine Mitmenschen ebenfalls arme Sünder sind und wir alle zusammen im selben Boot sitzen. Wenn ich diese meine Stellung vor Gott einsehe und anerkenne, dann kann ich erst wirklich dem Herrn dienen und dies auch mutig tun.
Ich diene also nicht aus einer Herrscherrolle heraus, sondern aus einer Dienerrrolle heraus. Wenn ich dies verinnerlicht habe, dann bin ich in der Tat ein demütiger Diener unseres Herrn und Heilandes an seinen Geschöpfen.
Und schlussendlich läuft doch alles darauf hinaus, was wir nunmehr am Abschuss unseres heutigen Gottesdienstes singend bekennen wollen, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes: "Jesus Christus herrscht als König..." (EG 123) von Philipp Friedrich Hiller einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Jesus Christus herrscht als König, alles ist ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muss.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in diese neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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