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ePredigt vom 26.12.2024 (Römer1 1-7)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag mit dem Tagespsruch für diesen Tag: "Das Wort ward Fleisch und wohnte mitten unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit." (Johannes 1,14a). Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im 1. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 1-7. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Paulus, ein Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert zu predigen das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der Heiligen Schrift, von seinem Sohn Jesus Christus, unserm Herrn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch, und nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten. Durch ihn haben wir empfangen Gnade und Apostelamt, in seinem Namen den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden, zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus. An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
zu Weihnachten bekommen ja viele unter uns Besuch oder aber gehen selber zu Besuch nach Bekannten oder Verwandten. Da werden wir, und das ist so sicher wie das berühmte Amen in der Kirche, auch auf Menschen treffen, die eben mit dem Glauben nichts am Hut haben. Das geht mir natürlich genauso wie Ihnen. Und auch ich werde belächelt, aber ich werde auch immer wieder gefragt, warum ich denn nun das glaube, was ich glaube.
Und darum geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Erklären wir doch einmal der ungläubigen Welt, warum wir denn nun glauben, was wir glauben.
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1. Wer ist in der Krippe
Ein Teil unserer Verwandtschaft ist tatsächlich ungläubig. Was ich aber umso erstaunlicher finde, ist die Tatsache, dass auch dieser Teil unserer Familie jedes Jahr zur Weihnachtszeit Krippen aufbaut. Und das sind Krippen vom allerfeinsten.
Wenn ich dann die berühmte Frage gestellt bekomme, dann fange ich mit dem Kind in der Krippe an. Alle sehen es und alle schauen es an. Da könnte man glatt sagen: Das ist Glaube zum Anfassen!
Also erkläre ich, dass dieses Kind natürlich von einer irdischen Mutter auf die Welt gebracht wurde. Aber dieses Kind trug zugleich den Geist Gottes in sich. Dieses Kind war somit zugleich ganz Mensch UND ganz Gott.
In Jesus Christus kam also Gott höchstpersönlich in sichtbarer und fühlbarer Gestalt auf die Erde. Und die Existenz von Jesus Christus und sein Leben auf der Erde ist nicht etwas, was allein die Bibel beschreibt. Schon die römischen Geschichtsschreiber haben das Thema Jesus aufgegriffen und haben von seinem irdischen Leben und Wirken hier auf der Erde berichtet.
Genau wie die Geschichtsschreiber berichtet uns auch die Bibel von Jesu Leben hier auf Erden. Nur dass die Bibel eben noch den zweiten Aspekt, nämlich das Leben aus dem Geist heraus, näher beschreibt. Übrigens: Für das Leben Jesu Christi hier auf Erden gibt es mehr historisch gesicherte Beweise, als für das Leben Cäsars und das Leben Neros hier auf unserem Planeten Erde.
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2. Zentrum des Christentums
Jetzt gehen wir aber mal einen Schritt weiter. Wie schreibt es doch unser Predigttext so treffend: Eingesetzt als Gottes Sohn durch die Auferstehung von den Toten.
Es geht jetzt um die Tatsache der Auferstehung Jesu von den Toten. Nach den bisherigen Gesetzen der Naturwissenschaften ist dies natürlich nicht beweisbar. Den Naturgesetzen gehorchend müsste dieses singuläre Geschehen vervielfältigt werden können. Das geht natürlich nicht, da Jesus nur einmal für uns gestorben ist und damit für all unsere Sünden bezahlt hat.
Wenn allerdings die Naturwissenschaften nicht zu Rate gezogen werden können, dann kommt die nächste Liga der Beweisträger ins Spiel. Und das, liebe Gemeinde, sind die Augenzeugen. Dass die Jünger dem auferstandenen Herrn begegnet sind, könnte man noch mit einem Augenzwinkern kommentieren. Die haben sich doch bestimmt abgesprochen. Aber es geht noch weiter. In einer so kleinen Gruppe da halten doch alle dicht.
Paulus berichtet davon, dass Jesus einmal über 500 Menschen gleichzeitig erschienen ist, die zum Zeitpunkt, wo Paulus dies berichtet, alle noch lebten. Sie standen also der Menschheit als Augenzeugen, die befragt werden konnten, zur Verfügung. Und dies kann nicht mehr so einfach an die Seite geschoben werden. Es handelt sich also nicht um religiöse Fabeln und Märchen, sondern um eine knallharte und bewiesene Tatsache, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist.
Das ist deshalb so wichtig, weil unser ganzer Glaube von dieser Auferstehung abhängt. Paulus beschreibt dies sehr schön im 15. Kapitel des ersten Briefes an die Korinther, wenn er schreibt: "Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein. Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage."
Warum ist dies denn nun so wichtig? Weil es darüber entscheidet, wo wir nach dem Tode hingehen. Uns hat der Herr nämlich zugesagt, dass wir ein ewiges Leben haben, welches nicht am Todestag endet. Dann geht es für uns als Christen erst richtig los. Dann gelangen wir direkt in die Wohnung im Himmel, die der Herr für uns vorbereitet hat. Wenn wir es denn so wollen, liebe Gemeinde, dann ziehen wir einfach nur um.
Und weil Paulus nach all den Beweisen, die ihm vorliegen, und weil er dem auferstandenen Jesus selber höchstpersönlich begegnet ist, zu dem Schluss kommt: "Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind", können auch wir heute im Jahre 2024 zu 100 % sicher sein, dass die Sache mit Jesus keine fake news sind, sondern knallharte Fakten.
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3. Gnade und Friede
Wenn ich auf den Himmel verweise, dann kommen immer noch Skeptiker einher, die unbedingt wissen wollen, ob sie nicht schon zu Lebzeiten auf Erden etwas von dem Glauben haben. Ja, was habe ich denn eigentlich hier auf Erden von meinem Herrn und Heiland?
Wir haben zweierlei. Zunächst einmal leben wir unter der Gnade der Sündenvergebung. Wir schleppen also nicht mehr unsere ganze Last auf unseren Schultern durch dieses Leben. Die Last der Sünde ist uns genommen worden.
Aber auch für Christen geht das Leben hier auf Erden ganz normal weiter. Auch Christen müssen leiden. Auch Christen werden krank. Auch Christen wird der Job gekündigt und so weiter. Aber, liebe Gemeinde, wir haben einen Herrn an unserer Seite, der seit unserer Bekehrung mit uns gemeinsam alle Schritte unseres Lebens mitgeht. Er trägt uns, wenn wir nicht mehr weiterwissen, und er freut sich mit uns, wenn uns das Herz aufgeht. Ist das nicht wunderbar?
Und wir haben gestern schon darüber gesprochen. Dieser Herr und Heiland schenkt uns seinen göttlichen Frieden, der höher ist als all unsere Vernunft. Ausgestattet mit diesem Frieden leben wir schon hier auf Erden, wenn Sie es so wollen, ein Stück weit mit dem Kopf im Himmel.
Wir haben heute gesehen, dass das Kind in der Krippe Gott höchstpersönlich ist. Wir haben die Beweise der Auferstehung betrachtet und haben erkannt, dass es sich dabei um knallharte Fakten handelt. Und wir haben erkannt, dass das Leben mit Gott an unserer Seite nicht erst im Himmel anfängt, sondern schon hier auf Erden. Jetzt gibt es doch gar keinen Grund mehr, nicht Christ zu werden, oder? Mit diesem Satz beende ich dann auch die innerfamiliäre Evangelisation.
Bevor wir jetzt gleich auseinandergehen, lassen Sie uns noch einmal gemeinsam das Lied "O du fröhliche..." singen, welches wir unter der Nummer 44 in unseren Gesangbüchern finden:
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O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!
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Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir seinen Frieden.
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten 2. Weihnachtsfeiertag und ein paar ruhige, besinnliche Tage nach dem Weihnachtsfest.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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