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ePredigt vom 26.12.2021 (Jesaja 7, 10-14)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 2. Weihnachtsfeiertag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir bei dem Propheten Jesaja im 7. Kapitel, die Verse 10-14. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und der Herr redete abermals zu Ahas und sprach: Fordere dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott, es sei drunten in der Tiefe oder droben in der Höhe! Aber Ahas sprach: Ich will's nicht fordern, damit ich den Herrn nicht versuche. Da sprach Jesaja: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist's euch zu wenig, dass ihr Menschen müde macht? Müsst ihr auch meinen Gott müde machen? Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.
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Liebe Gemeinde,
die letzten Tage waren bestimmt bei vielen Familien sehr stressig. Die Weihnachtsvorbereitungen mussten erledigt werden, alles musste dekoriert und das opulente Essen vorbereitet werden. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass der ein oder andere unter uns nun ein wenig müde ist nachdem all der Stress von ihm abgefallen ist.
Können Sie sich vorstellen, dass auch Gott müde werden kann? Man mag es sich gar nicht vorstellen, aber Jesaja hat es uns soeben gesagt. Lassen Sie uns das doch ein wenig intensiver betrachten.
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1. Der müde Gott
Ahas, von dem wir in unserem Predigttext gelesen haben, war schon ein ganz besonderes Früchtchen. Mit gerade mal 20 Jahren, also noch in der postpubertären Phase, wurde er König.
Und dann machte er so ziemlich all das, was Gott nun überhaupt nicht gefiel und so gar nicht in den Kram passte. Aber nichtsdestotrotz entfernte sich Ahas immer weiter von Gott. Das ganze gipfelte dann darin, dass er den Tempel zerstörte und einen neuen Götzentempel darauf baute.
Was Ahas machte, das machen heutzutage noch sehr viele Menschen. Sie entfernen sich von Gott. Das kann man ja schon daran erkennen, wie wenige Menschen überhaupt noch an den Gottesdiensten teilnehmen. Und das war auch schon vor Corona so.
Immer dann, wenn sich der Mensch von Gott entfernt, wird ein Platz frei, eine leere Stelle entsteht, die gefüllt werden muss. Und an diesen Platz treten dann für gewöhnlich Götzen diverser Art. Früher waren dies halt andere Götter. Und heute sind dies Hobbys, Freunde, die Arbeitsstelle und andere Sachen und Personen, die uns davon abhalten, Gott die Ehre zu erweisen und ihn eben auf Platz 2 setzen.
Aber, liebe Gemeinde, Gott zieht sich nicht beleidigt zurück. Er kämpfte weiter um Ahas. Er sollte ihn doch bitte auf die Probe stellen. Und als Ahas auch dies verweigerte wurde Gott müde. Müde, weil er alles versucht hatte und doch Ahas nicht auf ihn hören wollte.
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2. Das Heil aus der Müdigkeit
Liebe Gemeinde, Mose, David, Salomo und viele weitere Glaubenshelden aus der Bibel waren treue Gefolgsleute des Herrn, den sie glühend verehrten. Und doch wichen alle von dem Herrn ab in der irrigen Annahme, das Heil selber ergreifen zu können.
Das kennen wir doch alle: "Selbst ist der Mann". Und wenn wir uns die Glaubenshelden anschauen, dann sind sie alle irgendwann irgendwie vor die Wand gefahren. Mose musste fliehen, als sein Mord aufgedeckt worden war. David musste erkennen, dass er mit seinem Ehebruch und der Anstiftung zum Mord sein Leben ruiniert hatte und Salomo schließlich ließ sich auch von anderen Göttern und Götzen betören.
Wenn wir uns selber einmal auf den Prüfstand stellen, dann werden wir, wenn wir vollkommen ehrlich zu uns sind zweifellos erkennen, dass wir mit unserer Gesinnung nicht weit entfernt von diesen Glaubenshelden sind. Auch wenn wir noch keinen Menschen umgebracht haben und noch keinen Ehebruch begangen haben, so sind wir doch allzu gern bereit, unser Leben auch ohne Gott in die Hand zu nehmen.
Aber unser Herr hat die Lösung schon parat. Sie liegt in der Krippe vor uns. Um uns zu erretten wurde Gott Mensch. ER wurde der einzige sündlose Mensch, der jemals auf dieser Erde gelebt hat.
Und diese Sündlosigkeit bildete die Basis für unsere Erlösung. Gott nahm all unsere Sünden auf sich und bezahlte dafür am Kreuz. Das konnte er aber nur, da er selber absolut sündlos war.
Das einzige, was wir noch machen müssen ist, dies im Glauben anzunehmen. Und ein kleines "Danke" wäre auch nicht schlecht.
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3. Der hellwache Gott
Das letzte Wort in unserem heutigen Predigttext lautet: Immanuel. Übersetzt bedeutet dies: "Gott ist mit uns".
Wenn wir uns das Leben Gottes auf Erden in der Gestalt Jesu Christi einmal in den Evangelien etwas näher anschauen, dann fällt uns auf, dass Jesus allen Menschen hinterhergegangen ist. Kein Mensch war zu wertlos, als dass er ihn nicht in seinem Reich haben wollte.
Und dieser hellwache Gott lebt auch heute noch unter uns in Gestalt des Heiligen Geistes. Er ist stets und immer bei uns. Er möchte alles mit uns teilen, unsere Trauer ist seine Trauer unsere Freude soll auch seine Freude sein.
Und wenn wir uns einmal verirren, dann geht er uns hinterher, um uns zu suchen und dann wieder sicher zurückzubringen in seine Gemeinde.
Zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes möchte ich uns allen eine kleine Hausaufgabe mit auf den Weg geben. Sie lautet: Das tat er alles für Dich. Und was tust Du für ihn? Vielleicht überlegen wir uns ja auch einmal, was wir alles für ihn tun können. Das wäre doch auch schon mal ein guter Vorsatz für das Jahr 2022.
Und nun wollen wir zum Abschluss des diesjährigen Weihnachtsfestes noch einmal gemeinsam in das Lied "O du fröhliche..." einstimmen, dessen drei Verse lauten, wie folgt:
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O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhlich, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten 2. Weihnachtsfeiertag. Ich freue mich, wenn wir uns am kommenden Freitag, dem Altjahresabend wieder versammeln dürfen um auf sein Wort zu hören.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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