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ePredigt vom 26.05.2024 (Epheser 1, 3-14)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zum heutigen Gottesdienst am Trinitatissonntag mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: " Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen." (2. Korinther 13,13). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Kapitel des Epheserbriefes, die Verse 3-14. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu verherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlfefallen seines Willens zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. In ihm hben wir die Erlösung durch sein Blut, der Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, der uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit.
Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist. In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens; damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus gehofft haben.
In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habe, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wir haben ja nun schon einige Male am Sonntag Trinitatis über die Dreieinigkeit Gottes gesprochen. Der heutige Predigttext zeigt uns nicht neue theoretische Erkenntnisse über die Dreieinigkeit, sondern wie sich diese in der Praxis eines gläubigen Menschen auswirkt. Schauen wir doch einmal nach, was auch heute noch im Jahre 2024 für uns dabei von Belang ist.
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1. ER nicht ICH
Liebe Gemeinde, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die noch nicht so lange gläubig sind, dann berichten diese Menschen immer wieder, wie sie den Weg zu Gott gefunden haben.
Das ist auch gut so, zeigt es doch, dass sie nicht auf den blauen Dunst hin sich entschieden haben, Jesu Jünger zu werden, sondern dass da auch noch mehr dahintersteckt.
Allerdings muss ich meine Gesprächspartner immer ein wenig zurechtrücken und ihnen berichten, dass nicht sie den Weg gefunden haben, sondern dass Gott sie erwählt hat.
Lange bevor wir alle zum Glauben gefunden haben da ist uns der Herr Jesus schon hinterhergelaufen und hat uns gesucht.
Dass wir dann ein Ja zu ihm gesagt haben ist nur dem Umstand zu verdanken, dass wir uns auf unserem Lebensweg einmal umgedreht haben und dann IHN wahrgenommen haben, der uns schon so lange gefolgt ist.
Ein älterer Bruder erzählte mir einmal, dass er Jesus ganz persönlich gespürt hat und sich dann entschlossen hat, sein Kind zu werden. Er berichtete darüber, dass ihm immer etwas gefehlt hat in seinem Leben. Er hat es kompensiert mit matieriellen Gütern. Aber kurz nach Inbesitznahme derselben haben diese wieder ihren Reiz verloren.
Dann hat er seine Erfüllung in seinem Beruf gesucht. Aber auch dort merkte er bald, dass das Ende der Karriereleiter erreicht war und immer noch etwas fehlte.
Und dann hat er sich ganz einfach hingesetzt und Gott gebeten, er möge diese Sehnsucht in seinem Leben stillen. "Sofort kam ein Gefühl der Ruhe und des Friedens in mich herein, was ich nicht kannte und mir auch nicht erklären konnte. Aber ich wusste sofort, dass dies unser Herr ist."
Seitdem muss er nichts Neues mehr ausprobieren. Er hat seinen Frieden gefunden und seine Sehnsüchte wurden und werden alle von unserem Herrn und Heiland gestillt.
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2. Die Erben
Denken wir einmal an ein Adelshaus. Dort gibt es Gärtner, Butler und zahlreiche andere Bedienstete. Und dann gibt es noch die Kinder, also die Abkömmlinge des Hausherrn dieses Adelsgeschlechtes.
Alle leben unter dem gleichen Dach, doch unterscheidet sich ihre rechtliche Stellung ganz erheblich voneinander.
Die Bediensteten sind dem Hausherrn direkt unterstellt. Er darf ihnen sagen was sie machen und was sie lassen sollen. Er hat auch die Macht, sich von unliebsamen Angestellten zu trennen. Und wenn ein Bediensteter das Rentenalter ereicht hat, dann hat er im wahrsten Sinne Haus und Hof zu verlassen und muss sich eine neue Bleibe suchen.
Ganz anders hingegen die Kinder des Hausherren. Sie sind seine Erben. Sie gehören in das Haus hinein, ganz egal, was auch immer passieren mag.
Und der Hausherr kann sie noch nicht einmal gänzlich enterben. Sie behalten ihren Erbbanspruch ohne wenn und aber.
So ähnlich ist das mit uns als Gottes Kinder. Wir sind hier auf Erden schon Himmelskinder. Als seine Erben, als die er uns eingesetzt hat, haben wir einen Anspruch, ja Sie haben richtig gehört, wir haben einen Anspruch auf unseren Platz im Himmel.
Alle, die das Erlösungswerk des Herrn Jesus Christus angenommen haben, werden mit einem Male vom Diener zum Erben. So einfach und so wunderbar ist das.
Selbst wenn wir einmal wieder abfallen sollten, so verlieren wir nicht sogleich unseren Status als Erben. Der Herr und Heiland gibt uns immer die Möglichkeit wieder zu ihm umzukehren.
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3. Unterpfand Heiliger Geist
Gegen Ende unseres heutigen Predigttextes lesen wir die Worte "Versiegelt worden mit dem Heiligen Geist". Was soll dies nun wieder bedeuten?
Betrachten wir uns einfach mal eine Holzkiste. Diese nehmen wir und legen verschiedene Gegenstände hinein. Dann klappen wir die Kiste zu. Jeder kann diese Kiste öffnen, etwas herausnehmen oder dazulegen. Soweit so gut.
Jetzt nehmen wir ein Siegel und versiegeln diese Kiste. Ohne das Siegel zu zerstören kann kein Mensch mehr etwas in diese Kiste hineinlegen oder herausholen.
Und so ist es bei uns als Christen auch mit dem Heiligen Geist.
Mit unserer Bekehrung zieht der Heilige Geist bei uns ein und nimmt seine Wohnung in uns. Wenn dies geschehen ist, dann werden wir quasi wie unsere Holzkiste versiegelt.
Das heißt zum einen, dass der Heilige Geist uns auf Erden niemals wieder verlassen wird, es sei denn, wir begehen Siegelbruch und werfen ihn hinaus. Das hat allerdings noch kaum jemand getan, der noch zurechnungsfähig ist.
Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass wir versiegelt und unzugänglich von außen sind. Wir sind unzugänglich für den Teufel und seine Machenschaften. Er allein kann dieses Siegel Gottes niemals alleine aufbrechen.
Aber, liebe Gemeinde, aufgepasst und auf der Hut sein. Der Satan kann uns dazu verführen, dass wir selber das Siegel aufbrechen und ihm die Türe öffnen. Und machen wir uns bitte nichts vor. Keiner von uns ist so stark, dass er allein auf sich gestellt stets und ständig dem Teufel widerstehen kann.
Dazu brauchen wir immer Bibel, Gebet und Gemeinschaft. Wenn wir dies beachten, dann ist die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes stets mit uns allen.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal zusammen singen und zwar den ersten Vers des Liedes "Gelobet sei der Herr..." (EG 139) von Johann Olearius, der da lautet, wie folgt:
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Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Licht, mein Leben, mein Schöpfer, der mir hat mein Leib und Seel gegeben, mein Vater, der mich schützt, von Mutterleibe an, der alle Agenblick viel Guts an mir getan.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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