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ePredigt vom 26.03.2023 (Hebräer 5, 7-9)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 5. Sonntag der Passionszeit, dem Sonntag Judika. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 5. Kapitel des Hebräerbriefes, die Verse 7-9. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tode erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
in der Passionszeit gedenken wir ja der Leiden Jesu, die dieser für uns gelitten hat. Einen kurzen Abriss dieser Leiden haben wir soeben gehört. Das ist ja alles ganz schön und gut, aber was hat das denn mir persönlich zu tun? Dieser Frage wollen wir heute Morgen einmal gemeinsam nachgehen.
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1. Das Leid
Liebe Gemeinde, wer der Auffassung ist, dass das Leid und der Kummer in seinem Leben sofort nach der Bekehrung aufhört, der wird sehr schnell eines Besseren belehrt werden.
Wer der Auffassung ist, dass Leid und Trauer in einem Christenleben nichts verloren haben, der hat den Kern der Botschaft eben noch nicht richtig verstanden.
Richtig ist, dass Christen genauso dasselbe Leid und genau dieselbe Trauer auf Erden durchleben, wie dies Nichtchristen tun. Aber mit einem gewaltigen Unterschied.
Während Nichtchristen stets allein durch die Täler der Trauer und des Leides hindurchmüssen, da trägt unser Herr und Heiland uns Christen durch diese Zeiten hindurch.
Sie alle kennen sicherlich das Gedicht "Spuren im Sand". Da, wo eben nur eine Spur war, da hat uns Gott nicht einfach im Stich, nein, da hat er uns getragen.
Gott trägt uns also nicht am Leiden vorbei aber durch unser Leiden hindurch, wie es Dietrich Bonhoeffer einmal so schon formuliert hat.
Vielleicht haben Sie es auch schon einmal erleben dürfen, nicht in den absoluten Höhepunkten unseres Lebens spüren wir den lebendigen Gott ganz nahe bei uns, nein gerade in den Tiefpunkten unseres Lebens berichten viele Menschen das ihnen Gott in dieser Zeit ganz nahe war.
Daraus ergibt sich noch eine weitere Tatsache: Nur wer selber Leiden durchlebt hat, der kann auch andere Menschen trösten und ihnen ein wirksamer und treuer Beistand in deren Leidenszeiten sein, da er ja gerade eben diese Leidenserfahrung selber durchgemacht hat.
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2. Gehorsam
Kinder sollen ihren Eltern gehorsam sein. Gut und schön, aber was ist das eigentlich, der Gehorsam?
Gehorsam ist laut Google: Sich dem willen einer Autorität unterordnen.
Und dies genau tat Jesus auf Erden. Er ordnete sich dem Willen seines Vaters im Himmel unter. Und zwar 1:1. Er deutete den Willen nicht um oder schwächte ihn ab oder machte sein eigenes Ding. Nein, Jesus lebte im steten Gehorsam unter dem Willen seines Vaters im Himmel.
Selbst im Garten Gethsemane, wo Jesus Gott fragte, ob dieser Kelch nicht an ihm vorübergehen könne, sagte er sofort darauf, dass nicht sein Wille entscheidend sei, sondern der Wille seines Vaters.
Übertragen auf uns heute im Jahre 2023 sollen auch wir unserem Herrn Jesus so gehorsam sein, wie Jesus seinem Vater gehorsam gewesen ist.
Wir sollen und müssen es lernen in direkter Verbindung mit unserem Herrn zu leben, um seinen Willen für unser Leben erfahren zu können. Das können wir aber nur, wenn wir ihn auch nach seinem Willen fragen. Und das ganze nennen wir natürlich Gebet.
Im Gebet sprechen nicht nur wir mit Gott, sondern Gott spricht auch mit uns, indem er auf all unsere Gebete antwortet.
Jetzt kann es aber auch sein, dass Gott ein Gebet mal ganz anders beantwortet, als wir es erwartet haben. Gerade dann, liebe Gemeinde, ist es wichtig, dass wir auch dann SEINEN Willen tun und diesen nicht lediglich als eine weitere Option unseres Handelns betrachten.
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3. Ewiges Heil
Liebe Gemeinde, wir können uns den Himmel natürlich nicht verdienen, den Preis dafür hat Jesus schon am Kreuz für uns bezahlt.
Auch Gehorsam gegenüber Gott ist nicht die Eintrittskarte in den Himmel. Das können wir mal locker vergessen.
Aber der Gehorsam gegenüber unserem Herrn bewahrt uns davor, falsche Wege zu begehen. Im Gehorsam zeigt uns Gott stets die Leitplanken des Lebens auf, die unsere Lebensstraße begrenzen. Das sind zum Beispiel die 10 Gebote, das sind aber auch Anweisungen die Jesus uns in der Bergpredigt mit auf den Weg gibt.
Was ist denn so gefährlich daran, von diesen Wegen abzuweichen? Nun, liebe Gemeinde, Zeit unseres Lebens treibt auch noch der Teufel sein Unwesen auf dieser Welt. Er versucht mit aller Macht, uns von Gott loszureißen und in seinen Bann zu bringen.
Und da ist besonders wichtig, dass wir unsere enge Beziehung zu unserem Herrn nicht verlieren, damit wir des ewigen Heilen nicht verlustig werden.
Und auch Leid hat mit ewigem Heil etwas zu tun. Durchlebtes Leid bewahrt uns im Leben davor verhängnisvolle Abkürzungen gehen zu wollen, die stets im Desaster enden.
In unserer Gemeinde hat ein Mann nach dem Tode seiner Gattin das positive Denken entdeckt. Sie ahnen es bereits, das Ganze endetet mit einem psychischen Zusammenbruch. Schmeißen wir uns doch gerade im Leiden in Jesu Arme und lassen Sie uns von dem einen helfen, der wirklich helfen kann und lassen Sie uns fernbleiben von solchem Unsinn.
Machen wir doch das, was uns Jesus in Offenbarung 2, 10a sagt: "Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben."
Lassen Sie uns immer auch daran denken, dass ER in allem Leid und allen Sorgen uns stets mit seinen liebevollen Armen umgibt und seine Hände uns festhalten und uns durch alles Leid und alle Sorgen hindurchführen.
Dies lassen Sie uns zum Ausdruck bringen indem wir zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 4. Vers des Liedes: "Die güldne Sonne.." (EG 449) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Abend und Morgen sind seine Sorgen; regnen und mehren, Unglück verwehren sind seine Taten und Werke allein. Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; wenn wir aufstehen, so lässt er aufgehen über uns seiner Barmherzigkeit Schein.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen jetzt noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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