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ePredigt vom 25.12.2023 (2. Mose 2, 1-10)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen ersten Weihnachtsfeiertag. Als Spruch für den heutigen Feiertag soll uns Johannes 1, 14a begleiten, der da lautet: "Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit." Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im 2. Buch Mose, Kapitel 2, die Verse 1-10. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm ein Mädchen aus dem Hause Levi zur Frau. Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn. Und als sie sah, dass es ein feines Kind war, verbarg sie ihn drei Monate. Als sie ihn aber nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästchen von Rohr und verklebte es mit Erzharz und Pech und legte das Kind hinein und setzte das Kästlein in das Schilf am Ufes des Nils. Aber seine Schwester stand von ferne, um zu erfahren, wie es ihm ergehen würde. Und die Tochter des Pharao ging hinab und wollte baden im Nil, und ihre Gespielinnen gingen am Ufer hin und her. Und als sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen. Und als sie es auftat, sah sie das Kind, und siehe, das Knäblein weinte. Da jammerte es sie und sie sprach: Es ist eins von den hebräischen Kindlein. Da sprach seine Schwester zu der Tochter des Pharao: Soll ich hingehen und eine der hebräischen Frauen rufen, die da stillt, dass sie dir das Kindlein stille ? Die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Geh hin. Das Mädchen ging hin und rief die Mutter des Kindes. Da sprach die Tochter des Pharao zu ihr: Nimm das Kindlein mit und stille es mir; ich will es dir lohnen. Die Frau nahm das Kind und stillte es.Und als das Kind groß war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn und sie nannte ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
was hat nun das Alte Testament mit Weihnachten zu tun? Diese Frage steht doch irgendwie im Raume. Lassen Sie uns einmal gemeinsam auf die Suche gehen, wie Weihnachten und Mose, also speziell unser heutiger Predigttext zusammenpassen und welche Parallelen es denn wohl geben mag.
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- Die Kindschaft
Wenn wir an Mose denken, dann war mit seiner Geburt eigentlich schon sein Schicksal besiegelt. Ein Edikt des ägyptischen Königs schrieb vor, dass alle männlichen Babys getötet werden sollten.
Auf wundersame Weise, oder besser gesagt durch Gottes Führung überlebte Mose aber und gelangte sogar an den Königshof, also mitten ins Herz dessen hinein, der ihn eigentlich töten wollte.
Die Tochter des Pharao gab Mose auch seinen Namen, der auch mit "Der Gerettete" übersetzt werden kann.
Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Jesus. Auch von dem zur Zeit der Geburt Jesu regierenden König Herodes ging ein Befehl aus, dass alle Knäblein getötet werden sollten.
Gott sei Dank gelang es den Eltern mit dem kleinen Jesus noch rechtzeitig die Flucht zu ergreifen. Natürlich auch wieder unter der schützenden Hand des Vaters.
Beide Kinder waren also, ich glaube wir können dies mit Fug und Recht sagen, Flüchtlinge auf diesem Planeten.
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- Gottes Güte
Sowohl bei Mose und auch bei Jesus hatte also Gott die Hand im Spiel.
Sowohl die Eltern von Mose und auch die Eltern von Jesus waren gläubige Menschen, die dem Wort Gottes zu 100 % vertrauten. Nur weil sie auf die Fluchtpläne Gottes gehört haben, konnten beide Kinder überleben.
Und jetzt kommen wir ins Spiel. Der Gott, der zu den Eltern von Mose und zu den Eltern von Jesus gesprochen hat, dieser Gott spricht auch heute noch zu uns.
Nur ist es leider so, dass wir uns immer mehr Hindernisse aufbauen, die das Wort Gottes nicht mehr so leicht zu uns durchdringen lassen.
Da ist zunächst einmal die Wissenschaft, die uns erklären will, warum es keinen Gott geben kann. Mittlerweile haben aber die Naturwissenschaftler diese These mehr oder minder aufgegeben. Sie räumen ein, dass es wohl doch einen Schöpfer geben muss.
Dann haben wir noch die bestimmten Richtungen der Theologen, welche uns weismachen wollen, dass die Bibel ein schönes Märchenbuch sei, auf keinen Fall aber das Wort des lebendigen Gottes.
Und selbst wenn wir diese beiden Fachgruppen einmal ausblenden, dann stehen wir noch da mit unserem ach so "gesunden" Menschenverstand, der uns weismachen will, dass es keine Wunder und auch keinen Gott geben kann.
Nur diejenigen unter uns, und wir sind die Minderheit, die dennoch vorbehaltlos diesem Gott vertrauen, nur zu denjenigen Menschen spricht auch der Herr. Wer mit ihm nichts zu tun haben will, den lässt er auch in Ruhe.
Liebe Gemeinde, wir sind alle aufgerufen, es den Menschen kundzutun, dass es ihn doch gibt, den einen und einzigen lebendigen Gott, der lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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- Gesetz und Gnade
Liebe Gemeinde, Gesetz und Gnade gehören ja irgendwie doch zusammen. Im Prinzip sind sie aufeinander abgestimmt.
Erst kommt das Gesetz und dann die Gnade. Wo kein Gesetz existiert bedarf es logischerweise auch keiner Gnade.
Durch Mose kam das Gesetz Gottes zu den Israeliten. Wenn wir uns die Zehn Gebote einmal näher betrachten, dann sind sie in ihrer Gesamtheit unabdingbar für ein geregeltes Zusammenleben der Menschen untereinander.
Überall dort, wo diese Gebote mit Füßen getreten werden, da zieht das Chaos ein. Das beginnt z.B. in den Familien, wo die Eltern nicht mehr geehrt werden. Und in Staaten, die es mit dem Verbot des Tötens nicht so genau nehmen herrscht ebenfalls das Chaos und pure Anarchie vor.
Wenn wir uns unser Grundgesetz und unser Strafrecht anschauen, dann sind dort im Prinzip alle 10 Gebote an irgendeiner Stelle aufgeführt.
Jetzt ist das Gesetz zwar ein guter Ratgeber, aber die Menschen müssen sich auch daranhalten. Wer das nicht tut, der wird nun mal bestraft.
Im Reiche Gottes gibt es für die Missachtung seiner Gebote, also der Sünde, allerdings nur eine einzige Strafe, und dies ist die ewige Verdammnis.
Jetzt möchte aber kein Mensch in der Hölle landen, obwohl wir sie alle verdient hätten. Und da kommt die Gnade und damit unser Herr und Heiland ins Spiel.
Die Gnade Gottes ist allerdings keine billige Gnade, die einfach die Sünden zudeckt. Nein, für die Sünde muss nach wie vor mit dem Leben bezahlt werden. Nur machte dies vor 2000 Jahren unser Herr, den wir in der Krippe liegen sehen stellvertretend für uns.
Der Sünde Sold ist immer noch der Tod. Doch dieser Jesus, der in der Krippe liegt und den wir am Kreuz hängen sehen, hat für uns die Bezahlung der Sünden ein für alle Mal übernommen.
Wichtig ist nur, dass wir dieses Gnadengeschenk auch für uns in Anspruch nehmen. Und das tun viele Menschen nicht. Ich sage immer zu diesen Menschen: "Stellen Sie sich vor, sie werden von einem Richter anstelle zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr ganz einfach begnadigt. Würden Sie dann sagen: Diese Gnade nehme ich nicht an?"
Lassen Sie es uns einfach als Auftrag des Kindes in der Krippe mit nach Hause nehmen, dass wir möglichst vielen Menschen von dieser Gnade und wie man sie bekommt berichten.
Und nun lassen Sie uns zusammen den Gottesdienst beschließen, indem wir gemeinsam das Lied "O du fröhliche..." singen:
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O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit !
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde
ich wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen 1. Weihnachtsfeiertag und ich freue mich, wenn wir morgen wieder beisammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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