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ePredigt vom 25.12.2022 (Kolosser 2, 3, 6-10)
Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 1. Weihnachtsfeiertag. Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und geruhsames Weihnachtsfest. Den Predigttext für den heutigen Weihnachtsfeiertag finden wir im Brief des Paulus an die Kolosser, Kapitel 2, die Verse 3 und 6-10. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar. Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wir haben soeben in aller Kürze gehört, wie wir unser Leben als Christen führen sollen. Schauen wir uns dazu einmal drei Punkte an, die der Apostel Paulus uns dazu zu sagen hat und die damals wie heute uneingeschränkte Gültigkeit besitzen.
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1. Die Wurzel
Alle, die den Herrn Jesus als ihren Erlöser angenommen haben, wir alle sollen auch fest verwurzelt in ihm leben. Jetzt müssen wir uns also zunächst einmal die Frage stellen: Was ist denn die Aufgabe einer Wurzel ? Stellen wir uns doch einfach eine Eiche vor. Was macht die Wurzel?
Sie versorgt den Baum mit Nahrung. Ohne diese Versorgung würde unsere Eiche in Kürze eingehen. Und so versorgt uns auch unser Herr mit geistlicher Nahrung, damit wir in unserem Glaubensleben nicht auf dem Trockenen liegen bleiben und verdorren.
Wir sind ja schnell versucht, die tägliche Bibellese mal ausfallen zu lassen. Zunächst ist es nur ein Tag ohne Nahrung und bald ist es eine Woche, dann ein Monat und schon sind wir auf dem besten Wege geistlich zu verdorren.
Natürlich ist es in der heutigen Zeit, die ja vom Alltagsstress bestimmt wird, nicht immer so ganz einfach, sich Zeiten für die Bibellese zu reservieren. Aber wir sollten dies dennoch nicht vernachlässigen. Gleiches gilt übrigens auch für das Gebet und die Gemeinschaftsstunden.
Wenn ich meinen Kontakt zur Wurzel unterbreche, dann verdorre ich innerlich. Ein guter Freund von mir hat einmal gesagt: Wenn ich einen Tag nicht bete, dann merke ich das sofort. Wenn ich zwei Tage nicht bete, dann merkt dies meine Familie. Und wenn ich eine ganze Woche nicht bete, dann merkt das die gesamte Gemeinde.
Die Versorgung mit geistlicher Nahrung ist die eine Aufgabe der Wurzel. Aber die Wurzel versorgt uns auch mit allen weltlichen Gütern, die wir benötigen. Das vergessen wir gern, da wir annehmen, dass dies doch letztendlich von uns selber erledigt wird.
Aber die Wurzel hat noch eine weitere wichtige Aufgabe. Unsere Eichenwurzel gibt dem Baum nämlich auch den Halt, den er braucht um aufrecht stehen zu bleiben und auch Stürme unbeschadet überstehen zu können.
Und so will uns unser Herr und Heiland die Kraft geben, damit wir auch in der Welt aufrecht stehen können und seine Botschaft verkündigen können. Ein bekannter Evangelist hat einmal gesagt: Nur wer vor Gott in die Knie geht, der kann vor den Menschen aufrecht stehen.
Und dann gibt uns unser Herr stets den Halt, den wir benötigen, wenn auch uns die Stürme des Lebens ereilen. Gewiss, ein paar Äste werden vielleicht abknicken, aber wir werden nicht umknicken, da wir von Jesus gehalten werden.
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2. Fest im Glauben
Wir leben ja in einer säkularen Welt. Auf dem Markt der Religionen, Philosophien und Weltanschauungen ist für jeden etwas dabei. Schauen Sie sich nur einmal die Regalmeter der Esoterik in den Buchhandlungen an und vergleichen diese mit den 30 cm Regallänge, die für die Bibel reserviert sind.
Paulus warnt uns explizit davor, dass wir uns dem Markt der Möglichkeiten widmen und vielleicht noch einen Schutzengel dazu tun oder aber die ein oder andere Aussage der Bibel durch eine für uns bequemere ersetzen, die uns nicht so sehr in die Pflicht nimmt und einfach besser in den Kram passt.
Und glauben Sie mir es, der Teufel ist hinter niemandem so sehr her, wie hinter einem Kind Gottes. Die anderen hat er ja sowieso ins einer Hand. Aber bei uns muss er sich schon ein bisschen mehr einfallen lassen, um die Zweifel in uns zu generieren und wachsen zu lassen.
Und da sollten wir mit Paulus einer Meinung sein und uns diesem ganzen Kram gar nicht erst widmen. Lassen Sie uns lieber das Wort Gottes intensiv studieren als dass wir uns mit Schutzengeln, Heilsteinen und Kartenlegen beschäftigen. Das gefährliche ist ja, dass diese Praktiken auch anfangs gut zu funktionieren scheinen und man geneigt ist immer tiefer in diese Materie einzusteigen. Und schon hat uns der Teufel fest in seiner Hand.
Also Finger weg, von allem, was uns vom Wort Gottes wegbringen möchte.
Und doch, und da müssen wir auch Realisten bleiben, kann es geschehen, dass auch wir einmal in eines der sorgfältig aufgestellten Fettnäpfchen des Teufels treten. Sobald wir das bemerken können wir aber den Rückzug zu unserem Herrn antreten. Wenn wir unseren Fehltritt ehrlich bereuen, dann wird er uns auch diesen Fehler vergeben.
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3. Reichlich dankbar
Wofür können wir unserem Herrn eigentlich danken? Es ist doch alles irgendwie selbstverständlich.
Nein, liebe Gemeinde, das ist es eben nicht. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir heute morgen zusammen sein dürfen. In einem totalitären Staat wären wir vielleicht alle schon auf dem Weg hierhin inhaftiert worden. Also danken wir dem Herrn, dass wir ein einem freien Land leben, wo wir sein Wort hören und ausbreiten dürfen solange, sooft und wo auch immer wir dies tun möchten.
Nein, es ist nicht selbstverständlich dass wir immer genug zu essen im Hause haben, ein Dach über dem Kopf haben und ärztlich stets und gut versorgt werden. Schauen wir doch nur einmal auf die südliche Halbkgel der Erde. Dort ist all dies nämlich gar nicht selbstverständlich.
Und letztendlich und eigentlich zuallererst seien wir doch dem Kind in der Krippe dankbar dafür, dass es für unser aller Sünden die Bezahlung übernommen hat. Und dass es dieses auch schon für die Sünden getan hat, die wir noch in unserem Leben begehen werden.
Hätte uns Jesus nicht erlöst, dann würden wir alle ohne Ausnahme nach unserem Tode in der ewigen Verdammnis landen. Nun aber erwartet und das Gegenteil, nämlich ein ewiges Leben im Himmel in der Gegenwart unseres Herrn.
Ich denke, dafür hat unser Herr und Heiland jeden Tag ein ganz "fettes" Dankeschön verdient.
Liebe Gemeinde, lassen Sie uns fest im Glauben bleiben und lassen wir die Verbindung zu unserer Wurzel niemals abreißen und lassen Sie uns immer wieder dankbar sein für das, was uns unser Herr geschenkt hat. Dies ist doch wohl das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten.
Bevor wir nunmehr auseinandergehen lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam die drei Verse des Liedes "O du fröhliche..." (EG 44) singen, die da lauten wie folgt:
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O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre: Freue, freue dich o Christenheit !
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten 1. Weihnachtsfeiertag und ich freue mich, wenn wir am morgigen Tage wieder über Gottes Wort gemeinsam nachdenken dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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