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ePredigt vom 24.12.2023 (Galater 4, 4-7)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst am Heiligabend und wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Der Tagesspruch für diesen Tag lautet: "Fürchtet euch nicht ! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids." (Lukas 2, 10b,11). Den Predigttext für den heutigen Heiligabend finden wir im 4. Kapitel des Galaterbriefes, die Verse 4-7. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater ! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
"Fürchtet Euch nicht", das lesen wir an sehr vielen Stellen in der Bibel. Und an keiner Stelle passt es wohl besser als an der Stelle der Weihnachtsgeschichte. Sogleich spricht der Engel in der Weihnachtsgeschichte auch von einer großen Freude. Und warum wir uns freuen dürfen das haben wir soeben in unserem Predigttext gehört. Schauen wir uns den Grund der Freude doch einmal etwas näher an.
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1. Erlösung
Mit Christi Geburt, liebe Gemeinde, wurde der Grundstein für unsere Erlösung gelegt. Erlösung von was denn und durch wen denn ? Das fragen sich die meisten Menschen, die mit dem Glauben noch nicht so viel am Hut haben, wenn wir ihnen den Sinn der Weihnacht erklären wollen.
Seit der Vertreibung aus dem Paradies war der Mensch von Gott getrennt. Aus eigenen Stücken konnte er nicht mehr zurück in den Garten Eden gehen. Der Zugang war ihm schlicht und ergreifend verwehrt worden.
Gleichzeitig stand der Mensch unter dem Gesetz. Stellvertretend für über 600 Regelungen des Alten Testamentes greifen wir einmal die 10 Gebote heraus.
Stellen wir uns doch einmal vor, wir würden alle in den Himmel kommen, wenn wir unser ganzes Leben lang die 10 Gebote einhalten. So weit, so gut. Aber, liebe Gemeinde, sollten wir auch nur ein einziges Mal gegen eines der 10 Gebote verstoßen, ja, dann würden wir für alle Zeiten in der Hölle landen und nicht in den Himmel kommen.
Wir haben durch unsere Verfehlung eine Sünde begangen und diese Sünde steht nun zwischen uns und unserem Herrn.
Wenn nun jemand diese Sünde wegnimmt, dann ist der Weg zu Gott wieder frei. Und zu diesem Zwecke liegt das Kind in der Krippe. Es ist auf diese Welt gekommen, um uns von der Sünde zu befreien und um uns die Möglichkeit zu eröffnen, dass wir wieder selber wählen können zwischen Himmel und Hölle.
Wenn das kein Grund zur Freude ist !!!
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2. Der Geist
Allen Menschen, die von diesem Erdlösungsangebot Gebrauch machen, indem sie es als Geschenk annehmen, all diesen Menschen schenkt Gott seinen Heiligen Geist in ihre Herzen hinein.
Dieser Heilige Geist, also die dritte Person Gottes, wohnt fortan in uns. Zunächst öffnet ER uns einmal unsere inneren Augen, welche bis dahin verschlossen gewesen sind.
Mit diesen Augen, und nur mit diesen Augen können wir unseren Herrn und Heiland auch erkennen. Wir dürfen ihn nicht nur erkennen, nein, wir dürfen als erlöste Kinder auch wieder "Abba, lieber Vater" zu ihm sagen.
Wenn dieser Geist nun in uns wohnt, wird er uns stetig verändern. Zunächst führt er erst einmal einen "Weihnachtsputz" durch.
Viele unter uns, die zu Weihnachten Besuch bekommen, die werden sicherlich vorher alles blitzblank geputzt haben. Alles muss seine Ordnung haben. Und so macht es Gott auch mit seinen Kindern. Alles, was uns von ihm trennt, das wird herausgeworfen und alles, was uns mit ihm noch näher verbindet wird liebevoll geputzt und gepflegt.
Unser Leben wird dann nur noch aus Jubel, Trubel und Heiterkeit bestehen. Wer das erwartet, der ist bei unserem Herrn und Heiland verkehrt. Unser Vater im Himmel erzieht uns so, wie auch unsere Eltern uns erzogen haben. Mit ganz viel Liebe aber auch mit einem konsequenten Handeln.
Er wird ganz bestimmt nicht alle unsere Wünsche erfüllen. Und wir werden auch noch durch so manches tiefe Tal gehen müssen. Aber, liebe Gemeinde, wir haben mit unserem Herrn stets einen treuen Begleiter an unserer Seite, der uns durch alle Lebenslagen hindurch begleitet, führt und uns trägt, wenn wir alleine nicht mehr weiterkönnen.
Wenn dies mal keine Grund zur Freude ist !!!
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3. Knecht, Kind und Erbe
Wir sind von der Knechtschaft erlöst worden und dürfen nun, wenn wir es so wollen aus der Gesindeunterkunft wieder in das Haupthaus ziehen, wo unser Herr schon eine ganz tolle Wohnung für uns bereitet hat.
Als seine Kinder dürfen wir selbstverständlich im Vaterhaus wohnen und alles benutzen, was wir dort vorfinden. Das ist schon ein ganz gewaltiges Privileg gegenüber einem Knecht.
So, aber es geht noch weiter. Wir sind nicht nur Kinder, nein wir sind auch Erben.
Gehen wir einmal kurz in das weltliche Erbrecht hinein. Mit der Kindschaft allein da kann ich noch keine Ansprüche geltend machen. Ich bin stets auf das Wohlwollen meines Vaters im Himmel angewiesen.
Als sein Erbe da sieht die Sache schon ganz anders aus. Natürlich kann ich das Erbe ausschlagen, ganz ohne Frage. Aber unser Vater im Himmel kann uns dieses einmal zugesagte Erbteile niemals wieder entziehen.
Egal was wir auch machen wir bleiben auf immer seine Erben. Auch wenn wir weiter sündigen bleiben wir seine Kinder, wenn wir unsere Sünden bereuen.
Wenn wir es so wollen, dann gehen wir alle mit einem Erbschein in der Tasche durch unser Leben. An dem Tage, wo wir in den Himmel abberufen werden, da können wir dann unseren Erbschein vorzeigen und werden sofort in der Wohnung Einzug halten, die unser Herr schon für uns bereitet hat.
Na, wenn das mal kein Grund zur Freude ist !!!
Bevor wir jetzt alle nach Hause gehen und uns natürlich auch über unsere weltlichen Geschenke freuen dürfen lassen Sie uns noch zusammen gemeinsam das Lied "O du fröhliche" (EG 44) singen:
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O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachszeit ! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit !
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen dir Ehe: Freue, freue dich, o Christenheit !
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Heiligabend mit den drei göttlichen Geschenken in Ihrem Herzen und ich freue mich, wenn wir am morgigen 1. Weihnachtstag wieder zusammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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