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ePredigt vom 24.07.2022 (Römer 6, 3-8)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 6. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 6. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 3-8. Lassen Sie uns zunächst auf diesen Text hören:
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Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.
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Liebe Gemeinde, wie unschwer zu erkennen war, geht es heute um die Taufe. Ich denke, es ist in unser aller Sinn, dass wir uns nicht über die Sinnhaftigkeit der Kinds- und der Erwachsenentaufe unterhalten oder darüber, was zuerst kommen muss:
Die Bekehrung oder die Taufe. Lassen Sie uns heute einmal zusammen darüber nachdenken, was denn die Taufe/Bekehrung in einem Menschen verändert. Ich benutze einmal beides, nämlich die Bekehrung und die Taufe synonym.
Der interessierte Leser möge sich die Bekehrung des Kämmerers aus Äthiopien (Apostelgeschichte) durchlesen, wo beides nahezu zeitgleich verlief.
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1. Der Zustand vor der Taufe
Wir alle, und da meine ich uns alle ohne eine Ausnahme, wir alle sind vor Gott zunächst einmal sündige Menschen.
Da Gott in seiner Gegenwart aber keine Sünde dulden kann, da er selber vollkommen sündlos ist, ist dem natürlichen Menschen ein Leben in der Gegenwart Gottes verwehrt.
Als natürliche Menschen in dieser Welt sind wir also von Gott getrennte und landen, wenn wir dereinst diese Welt wieder verlassen in der ewigen Verdammnis. Das klingt hart und ich habe mir dies auch nicht selber ausgedacht; dies steht so im Wort Gottes niedergeschrieben.
Nunmehr liebte Gott "seine" Menschen aber nach wie vor und wollte wieder Gemeinschaft mit ihnen haben.
Der einzige Ausweg war der, dass die Sünde von den Menschen weggenommen wird, also jemand die gerechte Strafe für die Sünden der Menschen übernimmt. Dies tat Gott in der Gestalt unseres Herrn und Heilands Jesus Christus höchstpersönlich. Seit Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, seit diesem Zeitpunkt haben wir wieder uneingeschränkten Zugang zu unserem Vater im Himmel.
Aber halt, liebe Gemeinde. Gott hat zwar am Karfreitag sein gewaltiges "Ja" zu uns gesagt. Wie bei jedem Geschenk üblich, bedarf es natürlich auch noch der Annahme dieses Geschenkes durch uns Menschen.
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2. Die Taufe
Und genau die Annahme dieses Geschenkes geschieht durch die Taufe.
Früher wurden die Täuflinge gänzlich unter Wasser getaucht. Dies stand sinnbildlich für das Sterben. In diesem Moment des Untertauchens sind wir quasi mit Jesus gekreuzigt. Wir werden also in seinen Tod hinein getauft und sind damit folgerichtig direkt mit unserem Herrn verbunden.
In dem Vorgang des Untertauchens unter Wasser sehen wir sinnbildlich auch das Abwaschen unserer Sünden, also unsere Reinigung vor Gott.
Übrigens wird dieses gänzliche Untertauchen auch heute noch in vielen Freikirchen praktiziert. Und auch hier wollen wir uns bitte nicht über die Sinnhaftigkeit streiten.
Aus diesem Taufbecken tauchen die Täuflinge, die ja in Jesu Tod getauft worden sind natürlich irgendwann wieder unversehrt auf. Dies ist dann ein Sinnbild für die Auferstehung.
Nach diesem Auftauchen lebe ich natürlich weiter in dieser Welt. Aber ich lebe ein vollkommen neues Leben. Nicht mehr ich, sondern Christus lebt fortan in mir, das wusste uns schon Paulus zu berichten.
Ich lebe also ganz neu und dies ewig. Versuchen Sie einmal dies einem Konfirmanden zu erklären. Ich kann nur sagen: Viel Spaß dabei!!!
Ich versuche dies immer mit einem Kleiderwechsel zu erklären. Vor dem Untertauchen befinden wir uns in unserer Alltagskleidung, unserer Allerweltskleidung. In der Taufe bekommen wir eine neue, für die Welt unsichtbare Kleidung über diese Alltagskleidung gezogen. (2. Korinther 5)
Wenn wir dereinst einmal sterben, dann bleibt unser Körper mit seiner Alltagskleidung im Grabe, aber wir mit unserer Sonntagskleidung gehen direkt in den Himmel zu Jesus.
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3. Das Leben nach der Taufe
Wenn wir uns an den Kämmerer aus Äthiopien erinnern, dann lesen wir, dass er nach der Taufe fröhlich seines Weges ging.
Und das dürfte auch bei uns allen der Fall sein. Wir sind errettet in Ewigkeit. Mehr kann man im Leben nicht erreichen. Und das dürfte doch wohl ein Grund für ein fröhliches Gemüt sein.
Natürlich leben wir weiter in dieser Welt mit all ihnen Unwägbarkeiten. Aber immer, wenn wir vor scheinbar unlösbaren Aufgaben stehen dürfen wir sicher sein, dass wir einen treuen Begleiter an unserer Seite haben, der uns durch alle Unbilen dieses Lebens hindurchführen möchte.
Das hat uns unser Herr direkt nach dem Taufbefehl wie folgt versprochen: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)
Das müssen Sie mir nicht einfach so glauben, das hat unser Herr und Heiland uns allen direkt in die Hand versprochen.
Und wenn ich an viele Begegnungen in meinem Leben denke, wo Menschen, die stellenweise unter Lebensgefahr unserem Herrn gedient haben, mir dies bezeugten, dann kann auch ich mich felsenfest auf dieses Versprechen verlassen.
Als treuer Begleiter ist er aber auch ein Lehrer für uns als seine Jünger. Als Neubekehrter oder Neugetaufter Nachfolger kann ich natürlich nicht alles wissen, was mein Herr von mir erwartet. Wenn ich unter seiner Anleitung sein Wort studiere, dann wird er mir zeigen, was ich zu tun und zu lassen habe.
Im Gebet ist er mein direkter Gesprächspartner, der mir zeigen will, welchen Weg ich wann gehen soll.
Und in der Gemeinschaft mit anderen Jüngern darf ich mich wohlbehütet und aufgehoben fühlen.
Wenn ich diese Predigt nunmehr zusammenfassen müsste, dann würde ich sagen: "Die Taufe, das Tor zum Himmel und die Tür zu einem gelingenden Leben." Lassen Sie uns dies doch auch den Menschen weitersagen, die diesen Weg noch nicht kennen.
Lassen Sie uns diesen heutigen Gottesdienst beschließen indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Taufliedes: "Ich bin getauft auf deinen Namen..." (EG 200) von Johann Jakob Ramsbach einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott, Vater, Sohn und Heilger Geist; ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt. Ich bin in Christus eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt.
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Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe dir seinen Frieden Amen.
Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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