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ePredigt vom 24.03.2024 (Palmsonntag - Philipper 2, 5-11)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Palmsonntag mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: " Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben." Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Kapitel des Philipperbriefes, die Verse 5-11. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Seid unter euch so gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Jesus Christus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
nächste Woche feiern wir gemeinsam das Osterfest, also die Auferstehung unseres Herrn. Im Vorfeld dieses Geschehens lassen Sie uns das Leben Jesu hier auf Erden einmal etwas näher betrachten. Wie hat Jesus gelebt, was hat er getan und was hat Gott mit ihm getan und was bedeutet das für uns? Eine Menge Fragen, darum lassen Sie uns auch zügig versuchen, Antworten darauf zu finden.
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1. Demut
Wir nehmen ja als treue Bibelleser viele Dinge ganz einfach so hin, weil sie uns in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Jetzt denken wir doch einmal daran, was unser Herr und Heiland mit seiner Menschwerdung, von der wir gerade herkommen, eigentlich getan hat.
Er, also der Herr aller Herren, unser Gott ist von seinem Thron im Himmel herabgestiegen und ist ganz einfach Mensch geworden.
Er hat sich also gedemütigt im wahrsten Sinne des Wortes, welches ja nichts anderes als "dienen" bedeutet.
Wenn der, die Welt und seine Geschicke in seinen Händen hält sich dazu herablässt, uns zu dienen, dann hat das natürlich auch Konsequenzen für unser Leben. Und zwar für das Leben eines jeden unter uns.
Wir sind nämlich ebenfalls zum Dienst bestellt hier auf Erden. Es geht nicht nach dem Motto "Ich, mich, meiner mir, Jesus segne diese vier". Nein es geht darum, dass wir auf Erden zu unserer wahren Bestimmung finden.
Und diese heißt nicht herrschen, sondern dienen. Das Herrschen dürfen wir getrost den Politikern dieser Erde überlassen. Wir hingegen sind aufgerufen im Sinne Jesu unseren Mitmenschen zu dienen.
Der Apostel Paulus beschreibt dies an vielen Stellen seiner Briefe, dass er nicht als Lehrer, sondern als Diener in die Gemeinden gekommen ist.
Und dies ist auch unsere Aufgabe. Demütig unter der Herrschaft unseres Herrn anderen Menschen von diesem Herrn und was er für uns getan hat zu berichten.
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2. Opfer
Jesus opferte sich selber für uns alle. Auch das nehmen wir gerne so als gegeben hin. Aber was bedeutet dies denn für uns und unser Leben hier auf Erde?
Nun, liebe Gemeinde, das bedeutet nichts anderes, als dass auch wir uns opfern, oder besser gesagt aufopfern sollen für unseren Herrn.
Wir leben ja nun mal in einer säkularen Welt. Und die Zeichen stehen nicht gerade so, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.
Jetzt ist es aber unser Auftrag, uns selbst als Opfer hinzugeben, wie wir soeben gesagt habe. Wie um alles in der Welt sollen wir denn dies tun?
Nun, zunächst einmal sollen wir unsere Liebe, die wir zu unserem Herrn haben auch mit Taten bezeugen.
Wir sollen als Abbild unseres Herrn auf Erden wandeln. Wir kennen ja alles das Sprichwort: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Uns so sollen wir als sein Abbild auch auf Erden leben.
Wir sind zuallererst nicht zur Wortverkündigung aufgerufen, sondern dazu, das Wort unseres Herrn in die Tat umzusetzen.
Er, der unser aller Diener auf Eden war, möchte dass auch wir Diener für unsere Mitmenschen sind. Und die Möglichkeiten sind derart vielfältig, dass wir sie hier an dieser Stelle gar nicht alle beschreiben können.
Aber das Beste ist, dass uns unser Herr schon die Talente des Dienens mit auf unseren Weg gegeben hat. Wenn sie sich jetzt fragen, was sind denn dann bitteschön meine Talente? Dann sage ich Ihnen: Was tun Sie denn am liebsten und was können Sie am besten?
Und diese Fähigkeiten gilt es nun in den Aufbau des Reiches Gottes mit einzubringen.
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3. Gott erhöht
Nachdem Jesus seine Bestimmung auf Erden mit seinem Kreuzestod erfüllt hat, wurde er von Gott erhöht, also wieder dorthin abberufen, von wo er gekommen ist.
Und was hat das nun wieder mit uns zu tun? Nun, wenn wir es bei der Erlösungstat belassen, dann haben wir auf die Dauer gesehen recht wenig davon.
Sagen Sie doch einmal einem Weltmenschen, dass ihm nach seiner Bekehrung alle Sünden vergeben sind. Wenn wir einen freundlich gesinnten Menschen vor uns haben, dann wird er uns fragen: Na, und?
Und in der Tat, wenn dann nichts mehr kommt, dann hat die Erlösung kaum einen Sinn.
Aber es kommt noch etwas, liebe Gemeinde. Gott wird auch uns erhöhen, wie er seinen Sohn erhöht hat.
Schauen wir noch einmal auf unseren Wochenspruch: "Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben."
So, und dies ist nun der Lohn der Nachfolge. Wir alle, die wir dem Herrn Jesus nachfolgen haben quasi hier auf Erden schon die Eintrittskarte für den Himmel in der Tasche.
Mit dieser Eintrittskarte in der Tasche haben wir die feste Gewissheit und die feste Zusage unseres Herrn, dass unser Leben eben nicht an den Gräbern auf den Friedhöfen dieser Welt endet.
Mit dieser Eintrittskarte haben wir die sichere Zuversicht, dass wir sofort, also direkt nach unserem körperlichen Tode mit unserem Herrn und Heiland auf ewig verbunden sein werden.
Und wenn wir uns dies immer wieder bewusst machen, dann ist es mir persönlich ein immer größeres Rätsel, wie sich auch nur ein Mensch auf Erden gegen diese Ewigkeit entscheiden kann. Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt ist, dass die Menschen ja gar nicht wissen, was sie erwartet.
Und jetzt kommt es auf uns an. Es ist unser aller Aufgabe, den Menschen diese Ewigkeitsperspektive aufzuzeigen. Selbst derjenige, der sich als unverbesserlichen Atheisten bezeichnet, selbst derjenige kommt dabei ins Grübeln, wenn wir ihn auf diese Himmelsperspektive hinweisen.
Das ist keine Theorie, sondern Erfahrung aus über 40 Jahren als Jesu Jünger hier auf diesem schönen Stern.
Also lassen Sie uns diese Aufgabe gemeinsam angehen.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch gemeinsam in den 8. Vers des Liedes "O Haupt voll Blut und Wunden..." (EG 85) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Ich danke dir von Herzen, o Jesu, liebster Freund, für deines Todes Schmerzen, da du's so gut gemeint. Ach gib, dass ich mich halte zu dir uns deiner Treu und, wenn ich nun erkalte, in dir mein Ende sei.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Palmsonntag und ich freue mich, wenn wir schon am kommenden Donnerstag, dem Gründonnerstag, wieder beisammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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