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ePredigt vom 21.01.2024 (2. Könige 5, 9-15, 19a)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zum heutigen Gottesdienst am 3. Sonntag nach Epiphanias mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes." (Lukas 13, 29) Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Buch der Könige, Kapitel 5, die Verse 9-15 und 19a. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des Herrn, seines Gottes anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen reinwaschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Deiner an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein ! Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben und er wurde rein. Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit all seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. Er sprach zu ihm: Zieh hin in Frieden.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
Naaman war ein Feldhauptmann des Königs von Aram. Dass er seinen Dienst vortrefflich versah, können wir daran ersehen, dass er von seinem Dienstherrn sehr geschätzt wurde. Fast wie in der heutigen Zeit. Karriere über alles.
Und doch machte Naaman einiges falsch in seinem Leben, auch wenn dies augenscheinlich auf den ersten Blick nicht so ersichtlich ist. Aber er machte auch eines richtig. Lassen Sie uns das alles einmal gemeinsam betrachten.
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1. Fehler Nummer 1
Seien wir doch einmal ehrlich untereinander. Wer denkt denn in jungen Jahren daran, dass er einmal ernstlich erkranken wird. Da sind doch ganz andere Dinge auf der Tagesordnung.
Da gilt es, Karriere zu machen. Da möchte man eine Familie gründen und dieser auch ein schmuckes Heim bieten. Und da möchte man die Kinder so erziehen, dass auch später mal "etwas aus ihnen wird".
Da ist natürlich kein Platz, um an den Herrn und Schöpfer des Himmels und der Erde auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
Und auf einmal steht sie dann im Raum: Eine Diagnose, die man einfach nicht glauben und nicht wahrhaben will. Aber sie ist und bleibt trotzdem Realität.
Und so erging aus auch dem Naaman. Mitten auf der Karriereleiter ereilte ihn der Aussatz. Das war damals eine ernstzunehmende Angelegenheit. In aller Regel wurden diese Menschen aus der Gesellschaft ausgestoßen und mussten von dieser abgesondert leben.
Und jetzt erinnert sich Naaman an einen Gott. Fehler Nummer eins war also, dass er die Sache mit Gott auf die lange Bank geschoben hatte.
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2. Fehler Nummer 2
Naaman war es gewohnt, dass man sich für Geld alles kaufen konnte.
Liebe Gemeinde, und dies ist doch auch heute noch der Fall. Viele meiner "reichen" Bekannten glauben, dass ihr Besitz sie vor allem schützen kann, was auch immer auf sie zukommen mag. Und wenn etwas schlimmes passiert, na, dann hat man ja genügend Geld im Säckel, um die Sache wieder geradebiegen zu können.
Im materiellen Bereich mag das ja auch einigermaßen gut funktionieren, aber im immateriellen Bereich sieht die Sache dann doch ein wenig anders aus.
Und so machte sich Naaman dann bewaffnet mit jeder Menge Gold und Goldgulden auf in Richtung zu dem König von Israel , von dem sein Chef gehört hatte, dass er Kranke heilen könne.
Und mit soviel Gold in der Tasche musste die Sache doch ein Klacks sein.
Aber dieser Deal sollte nicht funktionieren. Angekommen bei dem König erwies sich dieser Plan eher als ein komplettes Desaster.
Der König brachte klipp und klar zum Ausdruck, dass er auch trotz des vielen Geldes dem Naaman nicht helfen kann.
Und so machen es heute auch noch viele Menschen: Sie gehen mit DEM Falschen zu DEM Falschen, als mit DEM richtigen zu DEM richtigen zu gehen.
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3. Fehler Nummer 3
Der Stolz und der Hochmut des Naaman.
Transferieren wir dieses Geschehen doch einmal in die heutige Zeit. Nehmen wir einmal an, Sie sind Privatpatient und gehen mit einer bestimmten Diagnose in die Klinik. Natürlich erwarten wir, dass der Chefarzt sich genügend Zeit für uns nimmt. Und wenn es schon nicht der Chefarzt ist, dann aber doch bitte zumindest der Oberarzt.
Und was passiert: Die Krankenschwester kommt zu uns und drückt uns eine Salbe in die Hand. Wenn wir diese sieben Mal auftragen werden wir gesund werden.
Natürlich würde uns das auch nicht in den Kram passen. Und dem Naaman erst recht nicht. Im Gegensatz zu uns war er als Feldhauptmann schon in einem Rang eines Staatsministers. Und wenn dieser mit der Empfehlung des Kanzlers zum Chef kommt, dann ist es doch eine Frechheit, wenn dessen Sekretärin ihn abwimmelt.
Nun hatte Naaman aber kluge Diener, die ihm im übertragenen Sinne sagten: Gut, der Chefarzt kommt nicht zu dir. Aber er lässt dir doch etwas ausrichten. Einen Versuch ist es doch allemal wert. Mach das, was die Krankenschwester dir geraten hat. Verdrossen und wütend nach Hause fahren können wir ja dann immer noch.
Und jetzt passierte das, was wir auch im Predigttext gelesen haben: Sobald sich Naaman an die Auflagen gehalten hat, wurde er rein und gesund.
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4. Das hat Naaman richtig gemacht
Liebe Gemeinde, es geht natürlich um den Weg hin zu Gott und das Hören auf Gott.
Sind wir alle nicht auch immer ein Stück weit wie Naaman. Gehen wir nicht auch oftmals mit unseren Gebeten zu Gott und legen ihm zugleich unsere guten Taten vor und erheben dann auch den Anspruch darauf, dass Gott gefälligst so zu handeln hat, wie wir es denn gerne hätten.
Und selbst ohne gute Taten haben wir meist schon das Patentrezept in der Hosentasche, wenn wir zu Gott beten und ihn um seinen Beistand bitten.
Und sind nicht auch wir so manches Mal enttäuscht, wenn es dann ganz anders kommt, wenn Gott eben nicht unsere Vorschläge in die Tat umsetzt und wenn Gott eben keine Waagschale der guten Taten in die Hand nimmt und schaut, was wir denn verdient hätten.
Erst als Naaman sein Haupt vor Gott gesenkt hat und das gemacht hat, was ihm von Gott durch den Propheten aufgetragen wurde erst dann wirkte Gott auch in ihm.
Haben wir das nicht alle schon einmal erlebt ? Waren wir nicht auch schon mal enttäuscht, als Gott vermeintlich unser Gebet gar nicht erhörte. Und waren wir nicht auch oftmals überrascht, was anstelle unserer Lösungsansätze bei der Sache herausgekommen ist, als wir Gott haben walten lassen?
Wenn uns soviel Gutes widerfährt, liebe gemeinde, dann schwören wir Stein auf Bein auf unseren Herrn und Heiland. Aber wenn dann die Zeit ins Land gezogen ist, geht dieselbe Leier oftmals wieder von vorne los.
Wir wissen leider nichts über das weitere Leben unseres Feldhauptmannes, aber wir können für unser eigenes Leben die richtigen Schlüsse aus dieser Geschichte ziehen.
Und diese wären:
a. Gott bei allen Entscheidungen von Beginn an mit in's Boot holen b. Stille werden und auf Gott hören und die eigenen Lösungsansätze beiseite lassen c. Das, was Gott sagt, auch direkt in die Tat umsetzen d. Immer Gott trauen und ihm auch was zutrauen
Wenn uns dies auch nur ansatzweise gelingt, werden wir SEINE Macht und Allmacht immer häufiger in unserm alltäglichen Leben spüren, fühlen und erleben dürfen.
Lassen Sie uns diesen großen Gott, der uns unser ganzes Leben lang zur Seite stehen möchte zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes loben, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Großer Gott, wir loben dich..." (EG 331) von Ignaz Franz einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Großer Gott, wir loben dich; Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wir du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und dass Sie dieser große Gott auch in der kommenden Woche behüten und beschützen möge.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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