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ePredigt vom 20.05.2024 (Epheser 4, 11-15)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Pfingstmontag mit dem Spruch: " Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth." (Sacharja 4, 6b). Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im 4. Kapitel des Epheserbriefes, die Verse 11-15. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen. Liebe Gemeinde, heute geht es um unseren Dienst in der Gemeinde. Dass wir nicht einfach als ein ungeregelter Haufen in die Welt spazieren und draußen vielleicht etwas erzählen, was unter Umständen gar nicht stimmt, das ist nämlich nicht das Ansinnen unseres Herrn. Auch im Reiche Gottes herrscht eine gewisse Ordnung. Warum? Nun das wollen wir uns heute einmal zusammen anschauen.
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1. Warum Evangelisten, Pfarrer und Lehrer?
Wer bei dem Predigttext aufmerksam zugehört hat, der hat vielleicht bemerkt, dass dort das Wort "Pfarrer" gar nicht vorgekommen ist.
Ein Pfarrer oder Pastor ist nämlich nichts anderes als ein Evangelist. Nicht mehr und nicht weniger. Und ein Evangelist nimmt im Reiche Gottes verschiedene Aufgaben wahr. Zunächst soll er die Heiligen, ja, liebe Gemeinde, damit sind in der Tat wir alle gemeint, die dem Herrn Jesus ihr Leben übergeben haben, zum Dienst zurüsten.
Wer bei der Bundeswehr war, der wird sich gewiss an die Zeit der Grundausbildung erinnern. Was wurde dort gelehrt? Nein, nicht die hohe Schule der Kriegsführung. Es wurden die Basics gelehrt, die jeder Soldat draufhaben muss, wenn schließlich mal der Ernstfall eintreten sollte.
Jeder Soldat muss wissen, was er wann, wie und wo zu tun hat. Und so ist es auch in die Aufgabe des Evangelisten, den ihm anvertrauten Heiligen die Basics des Glaubens zu lehren.
Aber er hat von vorherein noch eine andere Aufgabe. Gott hat einem jeden von uns unterschiedliche Talente mit auf den Lebensweg gegeben. Und jetzt ist es auch die Aufgabe des Evangelisten die Talente des einzelnen Heiligen zu erkennen zu fördern und in die Gemeinde zu integrieren.
Damit die Heiligen auch wirklich hingelangen, dass sie die ganze Fülle Christi erkennen können, bedarf es einer weiteren Aus- und Fortbildung, die über die Grundausbildung weit hinausgeht und die ein Leben lang andauert.
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2. Die lauernde Gefahr
Liebe Gemeinde, wir hatten ja schon darüber gesprochen, dass der Teufel besonders an den Christen baggert. Es passt ihm natürlich nicht, dass wir uns unserem Herrn und Heiland vollständig ausgeliefert haben.
Also ist es sein Bestreben, uns von diesem Heiland irgendwie wieder loszueisen. Das kann mir natürlich nicht passieren!!! So denkt bestimmt mancher unter uns. Aber Achtung!!!
Schon gleich zu Beginn der Bibel im 1. Buch Mose sehen wir wie der Teufel in Gestalt einer Schlange richtig schlau seine Fallen aufstellt. Er sagt ja nicht zu Eva: Du Eva, es gibt doch gar keinen Gott. Ihr selber seid eure Götter. Nein, das sagt er nicht. Eva wäre ihm wohl auch kaum auf den Leim gegangen.
Er nähert sich Eva mit der Absicht, mit ihr doch einmal über Gott reden zu wollen. Da ist ja auch nichts Schlimmes dabei. Als sich Eva auf den Satan eingelassen hatte, da zog er die Schlinge immer enger um ihren Hals bis er sie dazu verführte, eine Sünde zu begehen.
In unserem Predigttext werden wir explizit vor den Menschen gewarnt, die falsche Lehren verkündigen. Wenn wir solchen Menschen begegnen ist es wichtig, dass wir beständig in der Lehre bleiben, die uns unsere Hirten beigebracht haben.
Sollten wir einmal unsicher sein, und das kann sehr schnell passieren, dann sollen wir uns an unsere Lehrer wenden und diese um ihren Rat ersuchen.
Neben unseren Lehrern haben wir natürlich noch zwei weitere Waffen gegen den Teufel und die Irrlehrer zur Hand. Diese Waffen sind quasi die Atombomben des Glaubens. Es sind die Waffen Bibel und Gebet. Zusammen mit diesen beiden, wenn wir sie aufrichtig einsetzen, können wir alle Irrlehrer und den Teufel in die Flucht schlagen.
Alle Sekten mögen eines nämlich gar nicht; nämlich den selbständig denkenden Christen, der auch noch die Bibel liest und betet.
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3. Die Liebe
Wie heißt es doch so schön in der Operette "Der Zigeunerbaron": Die Liebe ist eine Himmelsmacht. Und zu dieser Liebe hin sollen wir wachsen, wie es uns unser Predigttext sagt.
Mit dieser Liebe ist nicht das zarte Band der Liebe gemeint, welches zwei verliebte junge Menschen miteinander verbindet. Für diese Liebe gibt es in der Bibel das Wort "eros".
Die Himmelsmacht der Liebe ist die "philia". Mit Philia ist eine Liebe gemeint, die sich dem anderen Menschen widmet, um ihm in seinen Sorgen, Nöten und Problemen beizustehen. Man könnte sie auch als tiefe und innige Freundschaft bezeichnen, die geschlechterunabhängig ist und die nichts mit der körperlichen Liebe zu tun hat.
Die dritte und höchste Form der Liebe ist die "agape". Agape ist die aufopferungsvolle Liebe, die sich dem anderen vollständig ausliefert und auch zu eigenen Opfern bereit ist.
Wie erlerne ich denn nun Philia und Agape? Nun, zum einen erlernen wir sie von unseren Hirten und Lehrern.
Dann erlernen wir sie dadurch, dass wir erkennen wie die Mitglieder einer Gemeinschaft untereinander umgehen. Wie lösen sie Probleme? Wie kritisieren sie einander? Wenn wir aufmerksam zuschauen und hinhören, dann werden wir erkennen, dass bei allen Lösungsansätzen und aller Kritik immer die Liebe zu Jesus Christus im Vordergrund steht.
Und dann, liebe Gemeinde erlernen wir diese Liebe direkt von unserem Herrn, wenn wir ihn bitten, uns beizustehen auf unseren Pfaden der Liebe. Wir werden niemals die höchste Form der Liebe in ihrer Vollkommenheit erreichen. Dies hat nur unser Herr getan, als er sich selbst für uns dahingegeben hat.
Aber wir sollen auf dem Weg bleiben, der uns jeden Tag ein wenig näher zu der vollkommenen Liebe hinführt.
Lassen Sie uns zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes noch einmal gemeinsam von dieser Liebe singen, indem wir nunmehr in den ersten Vers des Liedes "Liebe, die du mich zum Bilde..." (EG 401) von Johann Scheffler, einstimmen, der da lautet wie folgt:
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Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
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Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten Pfingstmontag und einen schönen Start in diese kurze Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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