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ePredigt vom 20.02.2022 (Hebräer 4, 12-13)
Liebe Gemeinde, Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 2. Sonntag vor der Passionszeit, dem Sonntag Sexagesimae. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 4. Kapitel des Hebräerbriefes, die Verse 12-13. Lassen Sie uns zunächst auf diesen Text hören.
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Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen. Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.
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Liebe Gemeinde,
es wäre doch so einfach, wenn wir alle nach unserem Ableben in den Himmel kommen würden und wenn dann ein ergrauter Herr auf uns wartet und uns freundlich mit den Worten "ist doch alles nicht so schlimm" in Empfang nimmt. Wer das erhofft, der wird ein bitteres Erwachen erleben. Damit wir dies nicht erleben, hat uns unser Herr den heutigen Predigttext geschenkt, den wir direkt auf uns anwenden können, den wir aber auch gut zu Zwecken der Evangelisation einsetzen können. Schauen wir uns doch heute einmal drei zentrale Punkte aus diesem Predigttext an.
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1. Die Schärfe
Gottes Wort ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert. So haben wir es soeben gehört.
Wenn sich früher die Krieger mittels ihrer Schwerter bekämpft haben, dann war es die Absicht, den Gegner an seiner Schwachstelle zu treffen. Hatte man dies geschafft, dann war in aller Regel der Kampf alsbald erledigt.
Und so geht es mit Gottes Wort ebenfalls. Wir müssen uns einfach immer wieder daran erinnern, dass wir von Natur aus Sünder sind, deren Endziel die Hölle ist. Jedenfalls dann, wenn wir ohne Gott leben.
Gott möchte aber nicht, dass wir in der Hölle landen, sonden er möchte einmal ewige Gemeinschaft mit seinen Kindern im Himmel haben. Dafür muss er uns aus unserer Letargie aufwecken. Denn, und das müsen wir auch wissen, dass wir von uns aus keinen Zug zum Worte Gottes hin spüren.
Daher muss Gott uns mit seinem Wort begegnen. Und dies geschieht, indem uns sein Wort trifft wie ein zweischneidiges Schwert.
Jeder, der dies erlebt hat, wird mir sicherlich zustimmen, dass dies so war, als wenn einem auf einmal die Augen aufgetan worden sind. Mit einem Mal durften wir erkennen, in welchem Dilemma wir uns befinden.
Daher, liebe Gemeinde, scheuen auch viele Menschen die Begegnung mit Gott und seinem Wort. Wenn man die Finger davon lässt, dann kann man schließlich weiter in Frieden leben ?!
Aber es gibt auch eine Spezies, die das zweischneidige Schwert gespürt hat, aber dennoch das Buch wieder zugeklappt hat aus Angst vor einer weitreichenden Veränderung in ihrem Leben. Und dann ist es doch klasse, wenn man mit der Bibelkritik um die Ecke kommt. Dies ist ja ganz modern. An den alten Quatsch glaubt doch kein aufgeklärter Mensch mehr. Wenn man sich dies lange genug einredet, und viele Theologen hauen in dieselbe Kerbe, dann glaubt man es schlussendlich vielleicht auch wirklich.
Jetzt müssen wir aber eines wissen: Gott will uns nicht absichtlich verletzen, er will uns wachrütteln aus unserem Todesschlaf und will aus erwecken, damit wir das ewige Leben erhalten können.
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2. Die Wirkung
Gottes Wort wirkt nicht wie ein einmaliger Schlag mit einem Schwert. Es berührt zunächst einmal die Seele und den Geist.
Seele und Geist werden ja oftmals als Synonyme verwendet. Der Urtext macht hier jedoch einen feinen Unterschied. Gottes Wort wirkt spürbar in der Psyche, sodass wir dieses unmittelbar wahrnehmen und verstehen könne. Es wirkt aber auch im geistlichen Bereich. Dieser Bereich ist unserem Willen entzogen.
Ein alter Ausleger beschrieb es einmal wie folgt: Gottes Wort wirkt mittelbar im geistlichen Bereich, es bereitet uns quasi auf die Wirkung im psychischen also dem spürbaren Bereich vor.
Gottes Wort erfüllt uns also vollumfänglich, wenn es uns wachrütteln möchte. Ein Mitglied unserer Gemeinde hat es einmal mit Blitz und Donner verglichen, als er beschrieb, wie Gott ihn wachgerüttelt hat.
Wenn Gott uns derart wachrüttelt, dann erkennen wir mit einem Male unsere totale Verlorenheit. Wir erkennen, dass wir durch und durch Sünder sind und dass es uns niemals in Taten, Worten und Gedanken gelingen wird, vor diesem Gott zu bestehen.
Denn Gott kennt auch unsere Gedanken und Sinne. Mögen unsere guten Taten unsere bösen Gedanken auch übertünchen können, Gott sieht hinter die Fassade.
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3. Rechenschaft
Vor Gott gibt es keine Ausflüchte und Ausreden. Einmal werden wir alle vor ihm stehen und wir werden Rechenschaft ablegen müssen darüber, was wir mit unserem Leben angestellt haben.
Und jetzt kommt die positive Seite des zweischneidigen Schwertes: Alle Menschen, die sich haben wachrütteln lassen durch sein Wort und die seinem Wort vertraut haben, alle die Menschen, die Jesus Christus als Erlöser angenommen haben und ihm ihr Leben übergeben haben, all diese Menschen werden die Ewigkeit mit Gott im Himmel verbringen dürfen. Wohlgemerkt, es geht hier nicht um das Preisgericht, wo wir alle, die mit dem Herrn gelebt haben, unseren Lohn erhalten werden.
Stellen wir uns nur einmal kurz vor, wir hätten nicht mit der Umkehr auf Gottes Wort reagiert. Allein die Vorstellung davon ist für mich schon der blanke Horror.
So, und jetzt kommen all die dran, die Gottes Wort in den Wind geschlagen haben. Auch diese Menschen werden dereinst Rechenschaft ablegen müssen. Aber deren Sünden sind eben nicht zugedeckt durch das Blut Jesu Christi. Diese Menschen gehen ohne Vergebung in das Gericht, da sie keinen Verteidiger an ihrer Seite haben, der sein Blut als Bezahlung präsentiert.
Und dann gibt es kein Gnade vor Recht mehr. Dann richtet der wahre und gerechte Richter und spricht sein endgültiges Urteil. Und dieses lautet ewige Verdammnis, also die ewige Gottesferne.
Gott möchte aber nicht, dass auch nur ein Mensch in der Hölle landet. Daher hat er uns alle die wir heute morgen beisammen sind, gerufen und berufen, all den Menschen die frohe Botschaft der Vergebung der Sünden aufzuzeigen, die diese noch nicht kennen.
Wir sind also im wahrsten Sinne Botschafter an Christi statt. Erfüllen wir diesen Auftrag doch mit Herzen, Mund und Händen. Oder wie es Papst Franziskus einmal gesagt hat: Unsere Aufgabe ist es die frohe Botschaft zu verkündigen, notfalls auch mit Worten.
Lassen Sie uns auf diese unsere Aufgabe einstimmen, indem wir zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den ersten Vers des Liedes: "O dass ich tausend Zungen hätte.." (EG 330) von Johann Mentzer einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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O dass ich tausend Zungen hätte und einen tausendfachen Mund, so stimmt ich damit um die Wette vom allertiefsten Herzensgrund ein Loblied nach dem andern an von dem, was Gott an mir getan.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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