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ePredigt vom 18.12.2022 (Philipper 4, 4-7)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 4. Sonntag im Advent. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im Brief des Paulus an die Philipper, Kapitel 4, die Verse 4-7. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch ! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen ! Der Herr ist nahe ! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Amen.
Liebe Gemeinde,
die meisten Menschen rasen ja durch die Adventszeit im Eiltempo hindurch. Da müssen noch die Geschenke besorgt werden. Das Festessen muss vorbereitet werden und schlussendlich muss auch noch der Baum her und ordentlich geschmückt werden. Wer denkt denn da noch an die Zeit der Freude? Da hat man doch gar keine Zeit für.
Und genau in diese Situation hinein ruft uns Paulus diese Freudenzeilen zu, die wir soeben gehört haben. Schließlich wird ja unser Heiland geboren, der uns als Erlöser wieder die Türe zum Vaterhaus öffnet. Dorthin müssen wir wieder zurück, wenn wir ein Weihnachten im wirklich ursprünglichen Sinne erleben wollen.
Wie aber kommen wir denn in diese Freude hinein ? Lassen Sie uns darüber heute morgen ein wenig näher nachdenken.
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1. "Im Herrn"
Ja, man überliest diese Worte sehr schnell. Dort steht nicht: Freuet euch "An" dem Herrn, nein, sondern dort steht in der Tat "In" dem Herrn.
Wie aber soll das denn gehen ? Ganz einfach, liebe Gemeinde, in dem Zeitpunkt unserer Bekehrung haben wir den Herrn Jesus eingeladen, bei uns Einzug zu halten. Paulus schreibt es an anderer Stelle viel schöner, als ich es jemals ausdrücken könnte, wenn er sagt: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir."
Und genau darüber sollen wir uns freuen, dass unser Herr nun stets in uns lebt und unser treuer Begleiter sein möchte und dies unser ganzes Leben lang.
Und somit freuen wir uns in dem Herrn, der ja nunmehr für immer in uns Wohnung genommen hat. Diese Freude unterscheidet sich auch grundlegend von der Freude in der Welt. Diese Freuden vergehen sehr schnell wieder. Aber die Freude im Herrn, diese Freude bleibt unser ganzes Leben lang bestehen.
Nur sollten wir uns immer mal wieder daran erinnern. Wie schnell verfallen doch auch wir wieder in den Alltag ohne an diese Freude zu denken. Lassen Sie uns diese Freude in dem Herrn also auch nach Weihnachten mitnehmen und zwar das ganze Jahr über.
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2. Güte gegenüber allen Menschen
Wissen Sie, was mich ein wenig besorgt ? Das sind die Worte: "allen Menschen".
Es fällt uns allen sicherlich leicht den Menschen freundlich gegenüber zu treten, die auch uns wohlgesonnen sind. Das ist in aller Regel nicht sonderlich schwer.
Aber da sind dann ja auch noch die anderen. Die Miesepeter, denen man gar nichts recht machen kann. Und da sind dann auch noch die, die ständig mit schlechter Laune herumlaufen.
Da ist es dann schon mal nicht so einfach auch diesen Menschen meine Güte angedeihen zu lassen. Das klappt nämlich nicht wirklich mit der geballten Faust in der Hosentasche.
Aber wenn ich mich daran erinnere, dass Gott auch für diese Menschen auf die Welt kam um auch genau diesen Menschen den Weg in den Himmel zu offenbaren, dann geht es schon mal ein Stückchen einfacher.
Und dann verlangt ja Gott nichts von uns was wir nicht leisten können. Meine Güte kann ich ja nur mit den Fähigkeiten zeigen, die mir Gott mit auf den Weg gegeben hat. Aber halt, wir haben ja vorhin gehört, dass Jesus nunmehr in uns wohnt und unser Leben regiert.
Dann müssen wir uns nicht mehr zur Güte zwingen, nein ER wird uns diese Fähigkeit der Güte gern schenken.
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3. Umgang mit Sorgen
"Sorgt euch um nichts." Das hört sich doch mal gut an. Jetzt bitte eine ehrliche Antwort: Bekommen Sie das hin ? Ich jedenfalls nicht. Gerade in den letzten Jahren hat wohl jeder unter uns mit den Sorgen zu kämpfen gehabt. Und deshalb geht dieser Text ja auch noch weiter.
Wir sollen all unsere Sorgen als Bitten im Gebet vor Gott bringen. Sorgen sind ja nichts anderes als vermeintliche Mangelzustände. Und diese Mangelzustände sollen wir Gott vor die Füße legen in unseren Gebeten.
Und jetzt kommt das entscheidende: Das ganz nicht nur als Bitte, sondern gleichzeitig als Danksagung. Soll ich jetzt auch noch sagen: "Schönen Dank für all die Sorgen und Probleme ?" Nein, das sollen wir nicht tun.
Es geht um etwas anderes. Gott weiß um alles dessen wir bedürfen. Und dies will er uns auch sehr gerne zukommen lassen. Als seine geliebten Kinder will er uns niemals mehr im Stich lassen.
Wir sollen mit allem, was uns bedrückt zu ihm kommen, wie auch unsere Kinder zu uns als Eltern oder Großeltern kommen dürfen. Und wie auch wir manchmal zum Wohle unserer Kinder ihnen nicht jeden Wunsch erfüllen dürfen, so darf unser Vater im Himmel auch unsere Wünsche nur zu unserem Wohle erfüllen.
Und auch hier kommen wir wieder zur Freude im Herrn zurück. Wenn wir uns in dem Herrn freuen, dann wissen wir auch, dass er uns stets mit allem was wir benötigen versorgen wird. Denn er ist und bleibt ja unser liebender Vater im Himmel.
Ein kleiner Tipp noch: Wenn auch mich die Sorgen wieder einmal einholen, dann lese ich Matthäus 6, 25-34. Das löst den Sorgengeist meist in kurzer Zeit wieder auf. Bitte lesen Sie diese Verse einfach einmal selber nach.
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4. Der Friede Gottes
Was ist der Friede Gottes? Das haben schon zahlreiche Theologen und Autoren versucht zu ergründen. Letztendlich ist dabei aber nichts befriedigendes herumgekommen.
Deshalb wollen auch wir uns nicht in Erklärungsversuchen verlieren, zumal ja schon Paulus schreibt, dass dieser Friede höher ist als alle Vernunft.
Viel wichtiger ist doch, was dieser Friede mit uns macht. Er bewahrt nämlich unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Er bewahrt uns vor dem Abfall und der Abkehr von unserem Herrn und Heiland. Er bewahrt uns vor Irrlehren jedweder Art. Und er bewahrt uns auch vor der Sünde.
Das alles, aber nur, wenn wir auch "Im" Herrn bleiben.
Und sollten wir doch wieder einmal dem Teufel auf den Leim gehen, so dürfen wir uns trotzdem darauf verlassen, dass unser Herr nur ein Gebet weit entfernt von uns ist und nur auf unser Gebet wartet.
Lassen Sie uns nunmehr in diesem Sinne "im" Herrn freudig dem Weihnachtsfeste entgegengehen. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 7. Vers des Liedes "Wie soll ich dich empfangen..." (EG 11) einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mir eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewusst.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
Ich wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen 4. Advent und einen guten Start in die letzte Adventswoche. Und nicht vergessen: Bei Sorgen Matthäus 6, 25-34 lesen !!! Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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