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ePredigt vom
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Buß- und Bettag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im Buch der Offenbarung, Kapitel 3, die Verse 1-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt !
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
unser heutiger Predigttext stammt aus den sogenannten Sendschreiben an die Gemeinden, in unserem Fall aus dem Sendschreiben an die Gemeinde in Sardes. Und da liegt offensichtlich einiges im Argen. Schauen wir uns dies doch heute einmal etwas genauer an.
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1. Du bist tot
Das ist ja mal eine steile Ansage, die wir hier gehört haben. Da fragt man sich doch sogleich: Wann ist man als Gemeinde denn nun tot und wann ist man lebendig ? Sind wir eine tote oder eine lebendige Gemeinde ? Was könnten denn Kennzeichen für eine tote Gemeinde sein ?
Ich glaube, es sind einige Punkte, die für den Tod einer Gemeinde sprechen. Schauen wir uns diese Punkte kurz zusammen an:
Eine Gemeinde ist tot, wenn das Wort der Bibel nicht mehr bibeltreu verkündigt wird. Wenn es nur darum geht, aufzuzeigen, was denn an der Bibel alles nicht stimmen kann, dann gehen wir in die Richtung der eigenen Beerdigung unserer Gemeinde.
Eine Gemeinde ist tot, wenn wenn Rituale wichtiger werden als die persönliche Beziehung zu unserem Herrn und Heiland. Wenn es nur noch darum geht, über liturgische Fragen zu streiten, dann sollten wir uns alle fragen, ob wir noch in der richtigen Gemeinde sind.
Eine Gemeinde ist dann tot, wenn unser Herr und Heiland nicht mehr im Mittelpunkt steht. Gewiss, wir leben in nicht gerade angenehmen Zeiten. Aber es kann ja wohl nicht sein, dass zwei Jahre nur über Corona gepredigt wird, danach über den Krieg in der Ukraine und dann nur noch über die Energiepreise.
Natürlich dürfen wir uns darüber Sorgen machen, aber wir müssen diese Sorgen an der rechten Stelle ablegen, nämlich bei unserem Herrn und Heiland, denn schlussendlich ist der der einzige, der wirklich und dauerhaft helfen kann.
Und schlussendlich ist eine Gemeinde tot, wenn sie sich nur noch um die Finanzen dreht. Keine Frage, liebe Gemeinde, ich bin kein frommer Spinner, ich weiß auch, dass ohne Geld nichts geht. Aber wenn wir uns nur noch ums Geld drehen, dann verlieren wir ganz schnell den Herrn Jesus Christus mit seinen Möglichkeiten aus den Augen.
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2. Tue Buße
So haben wir es in unserem Predigttext gehört. Was ist denn Buße überhaupt. Wir kennen allenfalls noch das Bußgeld aus der Straßenverkehrsordnung. Und damit hat die biblische Buße nun wahrhaftig gar nichts zu tun.
Unter Buße versteht man das Bemühen um die Wiederherstellung eines durch menschlichen Vergehen gestörten Verhältnisses zwischen Gott und dem Menschen.
Das setzt natürlich voraus, dass wir anerkennen, dass wir gesündigt haben und dass wir auf dem falschen Wege sind. Buße heißt also anhalten und innehalten.
Machen wir das heute Abend doch einmal jeder für sich ganz persönlich. Wo ist mein Verhältnis zu Gott vielleicht gestört. Wo läuft dies in die falsche Richtung.
Wenn wir dies erkannt haben, dann dürfen wir unseren Herrn bitten, uns doch bitte wieder auf den rechten Weg zu führen. Das mag gewiss nicht immer so ganz einfach sein, aber mit seiner Hilfe werden wir es schaffen.
Natürlich ist Buße niemals so ganz einfach. Keiner von uns gibt doch gerne zu, dass er vom rechten Wege abgewichen ist. Aber um die gestörte Beziehung zu Gott wieder ins rechte Lot zu bringen, ist reuige Buße unabdingbar.
Egal, was uns neoliberale Theologen auch immer erzählen mögen. Ohne Buße keine Umkehr und erst mit der Umkehr geht es wieder heim in das Reich unseres Vaters im Himmel.
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3. Nach der Buße
So, jetzt haben wir Buße getan und sind umgekehrt. Und was haben wir nun davon ? Auch hier lässt uns unser heutiger Predigttext nicht im Regen stehen.
Als diejenigen, die reumütig zu unserem Vater im Himmel zurückgekehrt sind, werden unsere Namen eben nicht ausgetilgt werden aus dem Buch des Lebens.
Jetzt müssen wir uns den Umkehrschluss aber auch einmal vor Augen führen. Und der besagt, dass alle Namen der Menschen aus dem Buch des Lebens getilgt werden, die mit unvergebener Sünde vor Gott treten. Das kann uns passen oder nicht, aber es ist nun mal so, dass unvergeben Sünde uns in die ewige Verdammnis führen kann.
Und dann wird unser Herr und Heiland unsere Namen bekennen vor unserem Vater im Himmel. Jedenfalls dann, wenn wir reuige Sünder sind, die Jesu Kreuzestod als Bezahlung für unsere Sünden in Anspruch genommen haben.
Jetzt haben wir im Predigttext noch etwas von den weißen Kleidern gehört. Damit ist in der Bibel meist die Unschuld und Unbeflecktheit gemeint. In dem Moment, wo ich Jesu Kreuzestod für meine Sünden als Bezahlung annehme, stehe ich vor Gott vollkommen unschuldig, also angetan mit weißen Kleidern dar.
Darum lassen Sie uns innehalten und Buße tun, unseren eigenen Weg überdenken und zurückkehren auf den Weg, den der Herr für uns bereitet hat und der uns in die ewige Gemeinschaft mit unserem Herrn führen wird.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 5. Vers des Liedes "Nimm von uns , Herr, du treuer Gott..." (EG 146) von Martin Moller einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Leit uns mit deiner rechten Hand und segne unser Stadt und Land; gib uns allzeit dein heilig Wort, behüt vors Teufels List und Mord; ein selig End wollst uns verleihn, auf dass wir ewig bei dir sein.
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Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Abend und ich freue mich, wenn wir am Ewigkeitssonntag wieder beisammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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