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ePredigt vom 15.12.2024 (Römer 15, 4-13)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst am 3. Sonntag im Advent mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig." (Jesaja 40, 3.10). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 15. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 4-13. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen.
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Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): "Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen." Und wiederum heißt es (5. Mose 32,43): "Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!" Und wiederum (Psalm 117,1): "Lobet den Herrn, alle Heiden, und preist ihn, alle Völker!" Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11,10): "Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen." Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
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Liebe Gemeinde, bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten: Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Amen. Liebe Gemeinde, wir sind ja nun schon einige Jahre zusammen auf der Reise durch die verschiedenen Kirchenjahre. Wir haben uns zusammen Gedanken gemacht über weit mehr als 1.000 Predigttexte. Und heute haben wir einen ganz besonderen Predigttext. Wir haben einen Predigttext, der sich nicht damit beschäftigt, was Jesus für uns hinsichtlich der Vergebung all unserer Sünden getan hat. Heute geht es einmal ganz konkret um das, was das Kind in der Krippe für uns alle tagein und tagaus macht. Schauen wir uns dies doch einmal zusammen an.
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1. Der Gott der Hoffnung
Liebe Gemeinde, wenn ich die Schlagzeilen der letzten vier Jahre einmal vor meinem inneren Auge Revue passieren lasse, dann waren da "Coronakrise", "Ukraine-Krieg", "Krieg im Nahen Osten" und "Inflation und Rezession", die mir sofort einfallen.
Alles Themen, die nicht so unbedingt etwas mit Hoffnung zu tun haben. Und da wir nun mal ein säkulares Land geworden sind, da verwundert es uns sicherlich nicht, dass die seelischen Krankheiten immer mehr zunehmen. Wir haben doch alle gar keine Hoffnung mehr. Stimmt das überhaupt? Nein, so wie ich es eben gesagt habe, stimmt es in der Tat nicht. Paulus spricht in unserem Predigttext ja ganz explizit von einem Gott der Hoffnung.
Ja, wir haben in der Tat noch Hoffnung. Wir haben ein festes Vertrauen in den, der gesagt hat: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Und wir kennen den, der zu uns gesagt hat: "Sorgt nicht um euer Leben..." Egal, was auch immer noch alles passieren mag, unser Herr und Heiland ist stets bei uns.
Er kennt all unsere Nöte, Sorgen und Probleme. Er kennt sie nicht nur, nein, er geht uns auch in allem voraus. Das einzige, was wir machen müssen, ist, unser ganzes Vertrauen auf IHN zu setzen und ihm dann auch in seinen Fußstapfen folgen. Weil ER der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, wandeln wir auch auf dem Weg der Wahrheit und des Lebens, wenn wir allein ihm folgen. Sicherlich, die Schlagzeilen der vergangenen Jahre dienten nicht dazu, allgemeine Erheiterung zu erzeugen. Aber die Schlagzeilen ändern nichts an der Tatsache, dass unser Herr lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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2. Freude und Friede im Glauben
Ja, liebe Gemeinde, wir dürfen uns wirklich freuen. Wir dürfen dem Kind in der Krippe einfach einmal Danke sagen dafür, dass es uns errettet hat vor der Hölle und der ewigen Verdammnis. Alle, die diesem Kind nachfolgen, haben nämlich das ewige Leben, also das Leben, welches weit über unser irdisches Leben hinausgeht.
Wenn wir dereinst hier auf dieser Erde unsere Augen schließen, dann landen wir direkt in den Armen unseres Herrn und Heilandes. Bekommen da nicht alle Schlagzeilen dieser Welt eine ganz andere Perspektive? Wir wissen ganz genau, wo unsere Reise hingeht, nämlich in den Himmel und damit in die ewige Gemeinschaft mit unserem Herrn. Und darüber dürfen wir uns schon heute von Herzen freuen und dürfen wissen, dass die negativen Schlagzeilen dieser Welt letztendlich nicht viel Bedeutung haben.
Der Apostel Paulus hat an anderer Stelle einmal geschrieben, dass ihn nichts scheiden kann von unserem Herrn und Heiland. Weder Mächte noch Gewalten, also es gibt nichts, das uns von Gott losreißen kann. Alle, die dies so im Glauben annehmen, all diese Menschen werden fortan von einem tiefen inneren Frieden getragen.
Und dies ist ein Friede, den die Welt nicht kennt. Unser weltlicher Friede ist ja immer wieder in Gefahr, wird brüchig, und schon geht der nächste Krieg los. Der Friede Gottes hingegen, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahrt unsere Herzen in Christus Jesus bis hin zum ewigen Leben. Und daher strahlen wir Christen auch oftmals eine heitere Gelassenheit in den Stürmen des Lebens aus, weil wir den Gott der Hoffnung kennen und von diesem mit Freude und Frieden erfüllt werden.
Natürlich, und das wollen wir auch gar nicht verschweigen, gehen wir Christen auch nicht an allem Leid vorbei. Aber wir kennen den, der uns durch diese Leidenszeiten begleitet, der uns trägt und der uns immer wieder seinen Trost zuspricht.
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3. Die Kraft des Heiligen Geistes
Jetzt gerade in der Weihnachtszeit kommen ja vermehrt Menschen in die Kirchen, die wir sonst das ganze Jahr kaum sehen. Und von denen werde ich immer wieder darauf angesprochen mit den Worten: "Ich spüre das alles nicht, den Heiligen Geist habe ich noch niemals bemerkt." Liebe Gemeinde, das ist keine negative Kritik, das ist mal eine positive Kritik. Hier können wir doch hervorragend einhaken und den Menschen berichten, was es denn mit dem Heiligen Geist auf sich hat. Ich erkläre dann immer, dass der Heilige Geist ein Gentleman ist, der nur kommt, wenn man ihn denn auch tatsächlich einlädt. Wer ihn nicht haben will, der bekommt ihn auch nicht. Zunächst einmal muss unser Fragesteller seine Natur als Sünder erkennen. Dann muss er einsehen, dass er auf ewig verloren ist.
Dann darf er das Erlösungswerk unseres Herrn und Heilandes für sich in Anspruch nehmen. Und dann zieht unser Herr und Heiland in Gestalt des Heiligen Geistes in das Herz unseres Fragestellers ein. Es ist ja nicht so, dass wir alle, die wir den Heiligen Geist in uns tragen, fortan als Heilige durch die Welt reisen. Wir sind nach wie vor den Versuchungen des Teufels ausgesetzt. Nach wie vor versucht Satan, alles daranzusetzen, um uns wieder von Gott zu trennen.
Und da bedarf es einer starken Gegenmacht, die die Kraft des Teufels weit übersteigt. Und dies ist die Kraft des Heiligen Geistes. Egal, welche Kräfte uns auch immer wieder in ihren Bann ziehen wollen; die Kraft des Heiligen Geistes ist all diesen Kräften stets überlegen. Voraussetzung für sein Wirken ist allerdings, dass wir stets und ständig mit unserem Herrn und Heiland verbunden bleiben. Nur dann können wir sein Wirken auch tatsächlich fühlen, spüren und erleben.
Wenn ich dies alles höre, liebe Gemeinde, und jeder Prediger predigt ja auch für sich selber, dann kann ich vor dem Kind in der Krippe nur noch in die Knie gehen und sagen: Danke, Jesus, dass Du der Gott der Hoffnung bist. Danke, Jesus, dass Du mir Freude und Frieden im Glauben schenkst. Danke, Jesus, dass Du in der Gestalt des Heiligen Geistes in mir wohnst.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal zusammen singen und bitte nicht erschrecken, es handelt sich um ein Pfingstlied. Lassen Sie uns gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "O komm, du Geist der Wahrheit..." (EG 136) von Philipp Spitta einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher Getreuer den Herrn bekennen kann.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen 3. Advent und eine ruhige und erbauliche Woche in dieser Vorweihnachtszeit.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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