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ePredigt vom 15.09.2024 (Psalm 16, 5-11)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 16. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium." (2. Timotheus 1, 10b). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir in den Psalmen und zwar im Psalm 16, die Verse 5-11. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Der Herr ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mir mein Erbteil. Das Los ist mir gefallen auf liebliches Land; mir ist ein schönes Erbteil geworden. Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat; auch mahnt mich mein Herz des Nachts. Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; steht er mir zur Rechten, so werde ich festbleiben. Darum freut sich mein Herz, und meine Seele ist fröhlich; auch mein Leib wird sicher liegen. Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe. Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
die Psalter, wie die Psalmen ja auch genannt werden sind das Gebetbuch der Bibel. Hier finden wir unter anderem Dankgebete, Klagegebete und auch ein Gebet wie das unseres heutigen Predigttextes. Dieses Ruhmgebet ist gleichzeitig auch ein Dankgebet für die Versorgung durch unseren Herrn die gegenwärtige Führung durch unseren Herrn und ein vorweggenommenes Gebet für unsere Zukunft.
Gehen wir diese Punkte doch einmal zusammen durch.
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1. Die gegenwärtige Versorgung
"Du bist mir ein schönes Erbteil geworden". So haben wir es soeben gehört.
Das ist schon erstaunlich, was der Beter da von sich gibt. Wenn wir uns in die Zeit des Alten Testamentes zurückversetzen, da müssen wir wissen, dass es damals noch keine soziale Fürsorge oder gar soziale Versorgung gab.
Alles hing an der eigenen Familie. Und da könnte man sich doch denken, dass der Beter sich dafür bei Gott bedankt, dass er aus der eigenen Familie heraus versorgt wird.
Aber und das ist die Tatsache, liebe Gemeinde, David hatte erkannt, dass es nicht das Erbteil der eigenen Familie ist, was ihn versorgt, sondern dass es der lebendige Gott ist, der ihn allezeit versorgt hat und noch versorgen wird und ihn niemals im Stich lassen wird.
Und nun müssen wir wissen, dass David ja auch einiges auf dem Kerbholz hatte. Er war gewiss kein Kind von Traurigkeit und viele Sünden waren ihm auch nicht fremd.
Aber dennoch kehrte er immer wieder zu diesem Herrn zurück, der sein Erbteil geworden ist.
Und derjenige Gott, der Davids Erbteil geworden ist, der will auch unser aller Erbteil sein. Wir sollen, und dürfen und müssen uns also keine Sorgen um unsere Zukunft machen. Unser Herr und Heiland wird uns schon versorgen, so wie er auch David versorgt hat.
Voraussetzung ist natürlich, dass wir zu ihm gehören und auch auf ihn hören.
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2. Die Führung
Welchem Leitbild folgen Sie? Wir haben ja in Deutschland such eine Leitkultur. Und immer wieder stehen Menschen auf und preisen sich selber als Heilsbringer an, denen wir unbedingt folgen sollen.
Nur leider entpuppen sich diese Leitfiguren häufig als Luftnummern, deren Versprechen sie niemals einlösen können. Daher kommen wir ihnen meist sehr schnell auf die Schliche.
David hingegen hat auf das rechte Pferd gesetzt. "Ich habe den Herren allezeit vor Augen; steht er mir zur Rechten, so werde ich festbleiben."
Das sagt David von seiner Leitfigur. David meint damit als erstes, dass ihm Gott ein Licht auf allen seinen Wegen ist. Solange er ganz dicht bei Gott bleibt, wandelt er im Lichte des Allmächtigen. Alles um ihn herum ist klar zu erkennen. Wendet er sich hingegen von seinem Herrn ab, steht er auf einmal in vollkommener Dunkelheit.
Manfred Siebald beschreibt dies sehr schön mit folgendem Vers:
Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit ihm gehen wir ins Licht Sind wir ohne Gott, macht die Angst sich breit, aber mit ihm fürchten wir uns nicht.
So sollten wir auch leben. Wir sollen nur einem Führer vertrauen; nämlich unserem Herrn und Heiland. Und wir sollen ganz dicht an ihm dranbleiben.
Dann können wir seine Wege erkennen, die er für uns bereitet hat und auf denen wir sicher gehen und sicher an unserem Ziel ankommen.
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3. Ewiges Leben
"Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe."
Wohlgemerkt, liebe Gemeinde, dies stammt aus dem Alten Testament.
Schon David hatte erkannt, dass nach diesem Leben nicht alles vorbei sein wird. Er durfte die Erkenntnis gewinnen, dass er die Grube nicht sehen werde.
Das bedeutet, dass er nach seinem irdischen Ableben keineswegs tot ist, sondern bei seinem Herrn weiterleben wird. Und dafür rühmt er ihn ganz besonders.
Wir dürfen, nur am Rande bemerkt, das Alte Testament und das Neue Testament nicht strikt trennen. Die Propheten des alten Testamentes weisen ja schon auf Jesus hin. Lesen Sie einmal Jesaja 53.
Und so erkannte David schon zu einer Zeit, als Jesus noch gar nicht geboren worden war, dass Gott einen gigantischen Erlösungsplan in der Tasche hatte, der auch ihn betraf, der ja zu Jesus Geburt schon seit langer Zeit verschieden war.
Und dieser Erlösungsplan, den unser Herr und Heiland endgültig und ein für alle Male in die Tat umgesetzt hat, indem er am Kreuz für unser aller Sünden bezahlt hat, dieser Erlösungsplan umfasst seitdem alle Menschen, die ein eindeutiges "Ja" zu der Erlösungstat unseres Herrn sagen.
Alle, die ihm angehören, die führt er über den Tod hinweg in das ewige Leben. Oder wie es die alten Ausleger so gern gesagt haben:
Wer einmal geboren wird, der stirbt zweimal, wer hingegen zweimal geboren wird, der stirbt nur einmal und kommt dann sofort in den Himmel.
Lassen Sie uns immer wieder zum Kreuz gehen; denn die Krone des Lebens gibt es niemals ohne das Kreuz. Lassen Sie uns dies auch all denjenigen weitersagen, die es noch nicht wissen.
Lassen Sie uns zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 6. Vers des Liedes: "Ich bin ein Gast auf Erden..." (EG529) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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So will ich zwar nun treiben mein Leben durch die Welt, doch denk ich nicht zu bleiben in diesem fremden Zelt. Ich wandre meine Straße, die zu der Heimat führt, da mich ohn alle Maße mein Vater trösten wird.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in diese neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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