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ePredigt vom 13.10.2024 (2. Korinther 3, 3-6)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 20. Sonntag nach Trinitatis mir dem Wochenspruch für diese neue Woche: " Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert; nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." (Micha6,8). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 3, die Verse 3-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen. Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
wir sind also ein Brief Christi. Wozu ist eigentlich ein Brief da? Er soll Nachrichten übermitteln vom Absender zum Empfänger. Schauen wir uns dies doch heute einmal etwas näher an.
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1. Brief Gottes
Als Brief Gottes, der durch seinen Heiligen Geist geschrieben worden ist werden wir also bezeichnet.
Der Absender ist also kein geringerer als unser Herr und Heiland. Als Absender benutzt er uns quasi als Postboten, die seinen Inhalt weitergeben sollen.
Diesen Inhalt schreibt er in unsere Herzen hinein. Und was ist der Inhalt? Natürlich nichts anderes als die frohe Botschaft, dass unser Herr und Heiland alle Menschen vor der Hölle erretten möchte und dass alle Menschen seinen Sühnetod als Bezahlung für ihre Sünden anerkennen sollen.
Wenn nun Gott uns diesen Brief in unsere Herzen schreibt, dann müssen wir uns auch keine Sorgen machen, was wir sagen sollen, wenn wir die Nachricht an den Empfänger übermitteln.
Bildlich gesprochen öffnen wir den Brief und lesen genau das vor, was Gott uns in diesen Brief hineingeschrieben hat.
Daher können wir offen und frei von allen Hemmungen anderen Menschen von Gott berichten. Wir machen ja nichts anderes, als dass wir das verlesen, was uns Gott zuvor diktiert hat.
Um es ein wenig abgewandelt auszudrücken. Nicht mehr wir reden, sondern unser Herr redet durch uns.
Natürlich müssen wir voll und ganz bei der Sache sein, wenn uns Gott diesen Brief diktiert. Stellen Sie sich eine Sekretärin vor, die mit einem Ohr bei spotifiy zuhört und mit dem anderen auf das Diktat ihres Chefs. Dass dabei nichts vernünftiges herauskommen kann ist uns allen sicherlich vollkommen klar.
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2. Tüchtigkeit und Vertrauen
Vor einigen Monaten hat man in einem stillgelegten Eisenbahntunnel in unserem Dorf haufenweise Briefe gefunden.
Dies waren allesamt Briefe, die ein vor kurzem aus dem Dienst geschiedener Postbote einfach weggeworfen hatte, weil er vermutlich zu faul war, diese ordnungsgemäß zuzustellen.
Damit uns dies nicht passiert hat uns Gott auch nicht die Tüchtigkeit mit auf den Lebensweg gegeben. Ja, liebe Gemeinde, unsere Tüchtigkeit ist kein Prädikat, was wir uns selber auf die Fahnen schreiben dürfen, nein, die Tüchtigkeit kommt allein von unserem Herrn.
Er möchte nämlich vermeiden, dass wir, ähnlich wie unser Postbote, seine Botschaft einfach in die Ecke legen und so seine Briefe die Empfänger dann gar nicht erreichen können.
Da der Text dieses Briefes ja in unsere Herzen geschrieben worden ist und die Empfänger allesamt nicht in der Lage sein dürften, in unseren Herzen zu lesen, müssen wir ihnen den Inhalt des Briefes vorlesen.
Wenn uns die Botschaft egal ist und wir ihr sowieso nicht so richtig trauen, dann wird das ein ziemlich langweiliges Heruntergeleiere werden. Fast so wie die Predigten von unbekehrten Geistlichen.
Dagegen hat Gott uns aber noch eine Geheimwaffe mit auf den Weg gegeben; nämlich das Vertrauen. Wir glauben nicht nur, dass unser Herr und Heiland uns alle erlöst hat, nein, liebe Gemeinde, wir WISSEN das ganz genau.
Wir wissen, dass alle Menschen, die diese Erlösungstat nicht annehmen, dass all diese Menschen auf ewig verloren gehen werden.
Und daher können wir diese Botschaft auch mit Inbrunst im Herzen weitergeben. Nur so nämlich wird sie uns auch abgekauft werden.
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3. Kardinaleigenschaften
Gott schickt uns also mit seinem Brief in unseren Herzen auf die Reise. Vertrauen und Tüchtigkeit sind die Voraussetzung, dass sein Brief überhaupt die Empfänger erreicht.
Nun gibt es ja verschiedene Postboten. Die einen nehmen ihren Dienst ein wenig schludrig wahr, halten sich also nur so halbwegs an die Vorgaben ihres Dienstherren. Die anderen sind die ewigen Nörgler, denen die schlechte Laune schon 10 Km gegen den Wind anzusehen ist. Und die anderen treten auf, als ob es eine Gnade wäre, dass sie uns überhaupt einen Brief zustellen.
Jetzt erinnern wir uns noch ein wenig an unseren Wochenspruch. Genau in diesem teilt uns unser Herr mit, wie wir als seine Boten auftreten sollen.
Unser Herr fordert von uns, dass wir sein Wort halten. Wenn wir den Brief verlesen haben, dann werden immer wieder auch Fragen auftreten. Und da müssen wir auch in der Lage sein, dem Gegenüber Rede und Antwort zu stehen.
Und das, liebe Gemeinde, können wir nur, wenn wir uns auch tagtäglich mit dem Wort Gottes beschäftigen.
Dann sollen wir Liebe üben. Wenn Menschen den Inhalt des Briefes nicht gleich verstehen, dann sollen wir uns nicht unwirsch abwenden, sondern wir sollen immer wieder erneut einen liebevollen Zugang zu den Menschen suchen bis sie den Brief Gottes verinnerlicht haben.
Dann sollen wir auch noch demütig sein. Das Wort kommt ja nicht mehr so häufig in unserem Wortschatz vor. Und es ist auch meist ein wenig negativ besetzt.
Das Wort Demut kommt aus dem Althochdeutschen und setzt sich zusammen aus den Worten Dienen und Mut.
Das ist also ganz bestimmt nichts Negatives, was Gott von uns erwartet. Wir sollen ihm allein dienen und sollen dabei immer mutig voranschreiten. Schließlich haben wir die wichtigste Botschaft der Welt zu verkündigen. Und da dürfen wir uns von niemandem auf der Welt entmutigen lassen.
Lassen Sie uns zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes noch ein Ermutigungslied für unseren Dienst singen und zwar noch einmal den ersten Vers des Liedes "Du meine Seele singe..." (EG 302) von Paul Gerhardt, welcher lautet, wie folgt:
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Du meine Seele singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will ihn herzlich loben, so lang ich leben werd.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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