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ePredigt vom 12.06.2022 (Römer 11, 33-36)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 11. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 22-26. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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O welche eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn "Wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen"? (Jesaja 40,13) Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
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Liebe Gemeinde,
der heutige Sonntag trägt den Namen Trinitatis. Wir gedenken heute der göttlichen Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Andere monotheistische Religionen werfen uns ja immer mal wieder vor, dass wir drei Götter anbeten. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist ein oder derselbe Gott sind, nur eben in verschiedenen Erscheinungen.
Und diese drei Personen Gottes begleiten uns auch unser Leben lang. Daher könnten wir die Predigt auch überschreiben mit den Worten "Die Trinität im Kreislauf des Lebens".
Lassen Sie uns drei Punkte einmal etwas näher betrachten:
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1. Von IHM
Liebe Gemeinde, von IHM ging einmal alles aus. Ohne seine Schöpfung gäbe es keinen Lebensraum für uns. Gott, der Vater hat uns einen perfekten Lebensraum übergeben.
Er hat ihn uns zu treuen Händen anvertraut. Daher sollen wir ihn auch beschützen und bewahren. Und dann geht es eben nicht, dass wir auf der südlichen Halbkugel der Erde einfach die Regenwälder abholzen damit die Nordhalbkugel noch mehr Reibach machen kann und sich noch mehr die ohnehin schon prallen Taschen vollstopfen kann.
Aber, und das ist tröstlich zu wissen, Gott wusste natürlich, dass wir seine Schöpfung gar nicht so bewahren können, wie er es sich vorgestellt hat. Daher hat Gott auch nach der Sintflut gesagt: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (1. Mose 8,22)
Wir können uns also noch so anstrengen, wir kriegen diesen Planeten nicht kaputt. Warum nicht? Weil Gott uns diese Zusage gegeben hat. Wir können uns also ganz getrost auf sein Wort verlassen und ganz geduldig abwarten der Dinge die da um uns herum geschehen.
Von IHM, liebe Gemeinde kommen auch wir. Es lebt nämlich kein Mensch auf Erden, den Gott nicht geschaffen hat. Jeder von uns ist ein Teil des großen Planes Gottes. Und damit ist jeder Mensch unendlich wertvoll. Wenn Gott, der Vater jeden Menschen als unendlich wertvoll ansieht, wie kommen wir dann dazu, Rangunterschiede zu machen. Oder aber wie die Nazis gar von unwertem Leben zu sprechen.
Wenn nun alles von IHM kommt, dann müssen wir auch akzeptieren, dass ihm auch alles gehört. Die ganze Welt ist sein Eigentum. Übrigens auch das ungeborene Kind.
Und so sollten wir uns auch auf Erden verhalten, vor allem unseren Mitmenschen gegenüber.
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2. Durch IHN
Durch ihn und daher auch mit ihm sind alle Dinge auf Erden. Das bedeutet ja nichts anderes als dass ER selber auf dieser Erde noch gegenwärtig ist.
Lebte er in dem Himmel ferne, da wo die Englein sind, könnte er wohl kaum auf Erden wirken. Aber es ist ja unstreitig, dass Gott auch heute noch im Jahre 2022 auf Erden wirkt.
Jeder, der den Herrn Jesus als zweite Person der Trinität als seinen Erlöser angenommen hat wird dies bestätigen. Jesus hat uns ja vor seiner Kreuzigung versprochen, dass er zwar wieder zurück zu seinem Vater gehen wird, wir indes nicht allein auf Erden bleiben werden. ER hat uns einen Tröster versprochen, der uns auf all unseren Wegen hier auf Erden zur Seite stehen möchte.
Über diesen Heiligen Geist haben wir letzte Woche gesprochen. Der Heilige Geist wirkt seitdem hier auf Erden genauso real, wie Jesus auf dieser Erde gewirkt hat.
Gewiss, liebe Gemeinde, jeder Mensch kann auch ohne Gott durchs Leben gehen. Aber mit unserem Herrn an unserer Seite haben wir die Gewissheit, dass wir ein gelungenes Leben führen werden. ER, der für unsere Sünden gestorben ist, Er möchte, dass wir mit ihm an unserer Seite ein gottgefälliges Leben führen.
Natürlich ist dies kein Leben ohne jedwede Mühen, Nöte, Sorgen und Probleme. Die haben wir alle, die Weltmenschen und die Christenmenschen. Allerdings haben wir einen Begleiter an unserer Seite, der uns auch durch die schwierigsten Situationen unseres Lebens hindurchführt.
Wo der Weltmensch allein auf weiter Flur steht, wenn die Stürme des Lebens auf ihn zukommen, da haben wir einen festen Fels in der Brandung bei uns, der uns hilft alle Stürme zu überstehen.
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3. Zu IHM
Wir hatten eingangs bereits erwähnt, dass auf Erden kein Mensch wohnt, den der Herr hier nicht haben möchte. Genauso, wie unser Geburtsdatum feststeht und in unserem Pass eingetragen ist, genauso steht auch schon bei Gott der Tag fest, wo wir wieder zu ihm in sein Reich kommen werden.
Unser Leben auf Erden hat also den Sinn, dass wir von Geschöpfen Gottes wieder zu Kindern Gottes werden, die schon hier auf Erden die Eintrittskarte für den Himmel in der Hand haben.
Ist das nicht wunderbar. Hier schließt sich dann auch der trinidadische Kreislauf des Lebens. Ich bin von IHM auf die Erde gesandt worden und durch und mit IHM wandele ich hier auf Erden mit der festen Gewissheit im Herzen, dass ich wieder zu IHM zurückkehren darf, wenn er mich hier auf Erden abberuft.
Wir leben ja in recht turbulenten Zeiten. Gerade die Coronakrise so halbwegs hinter uns da kam auch schon der Ukrainekrieg. Aber, liebe Gemeinde, das ist doch das Wesentliche: Wir haben einen Heiland im Himmel. ER wird uns auch durch diese Zeiten sicher hindurchführen. Wir müssen nicht den Kopf in den Sand stecken oder vor Angst zitternd in der Ecke sitzen.
Mit IHM an unserer Seite können wir getrost und unverzagt unseres Weges ziehen.
Und wenn dereinst auch unser letztes irdisches Stündlein geschlagen hat, dann dürfen wir uns getrost darauf verlassen, dass auf der anderen realen Seite des Lebens schon jemand wartet, der sich einfach nur freut, dass wir wieder nach Hause kommen.
Wenn wir uns dies so betrachten, dann dürfte es doch einfach gar keine Sinnkrisen mehr in unser aller Leben geben. Die gibt es aber dennoch, ja auch bei Christen. Wir haben es hier auf Erden auch gelegentlich mit Gottes Gegenspieler dem Teufel zu tun. Er möchte uns nur all zu gern einflüstern, dass das doch alles nur fromme Märchen sind und dass wir nur bei ihm das Heil finden.
Das können wir nur vermeiden, wenn wir unser ganzes Leben lang in treuer Verbindung zu unserem Herrn und Heiland bleiben. Wenden wir uns bei Zweifeln jedweder Art doch immer zuallererst an ihn, dann hat der Teufel keine Chance.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 7. Vers des Liedes " O dass ich tausend Zungen hätte... " (EG 330) von Johann Mentzer einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Ach nimm das arme Lob auf Erden, mein Gott, in allen Gnaden hin. Im Himmel soll es besser werden, wenn ich bei deinen Engeln bin. Da sing ich dir im höhern Chor viel tausend Halleluja vor.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihne allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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