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ePredigt vom 12.05.2024 (Johannes 16, 5-15)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Exaudi mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen." (Johannes 12, 32). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 16. Kapitel des Johannesevangeliums, die Verse 5-15. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Das Werk des Heiligen Geistes
Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? Doch weil ich das zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauer. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; über die Sünde: Dass sie nicht an mich glauben; über die Gerechtigkeit: Dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; über das Gericht: Dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
übernächste Woche ist schon wieder Pfingsten und da mutet es auch nicht sonderlich an, dass sich schon der heutige Predigttext mit dem Heiligen Geist beschäftigt, insbesondere mit dem Wirken des Heiligen Geistes.
Schauen wir uns doch einmal zusammen an, was der Tröster, den uns unser Vater im Himmel schickt so alles macht. Wir haben soeben gehört, dass er uns die Augen auftut. Nun, sehen können wir alle, aber das geistliche Sehen das ermöglicht uns erst der Heilige Geist. Was wir mit den nun geöffneten geistlichen Augen erkennen dürfen, damit wollen wir uns heute ein wenig näher beschäftigen.
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1. Sünde
Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für die Sünde. Während der Weltmensch einfach so in den Tag hinlebt und gar nicht erkennt, was denn nun Sünde ist, sind unsere Augen aufgetan für das, was Sünde im eigentlichen Sinne ist.
Die eigentliche Sünde ist nichts anderes als unser Unglaube. Das ist es auch, was Jesus immer wieder auch seinen Jüngern gepredigt hat. Der Glaube ist die Basis für unser Leben als Christ.
Nur der Glaube führt uns hin zur Buße und zur Umkehr. Erst wenn wir dies tun führt der Weg direkt in die Errettung hinein.
Der Weg geht also niemals über gute Taten. Es ist also ein "Vertelleken", dass im Himmel unsere guten Taten mit den schlechten gewogen werden und wir nur in den Himmel kommen, wenn wir eine gute Tat mehr aufzuweisen haben, als eben schlechte Taten.
Wie komme ich aber nun zum Glauben. Der Glaube kommt aus der Predigt und die Predigt kommt aus dem Wort Gottes.
Wenn wir Menschen von unserem Herrn und Heiland berichten dann ist es fundamental wichtig, dass wir sie an das Wort Gottes heranführen. Häufig begegnet mir der Einwand: Die Bibel ist kaum zu verstehen.
Dann sage ich immer: Lies bitte die ganze Bibel und mach dir keine Gedanken über die Stellen, die Du nicht verstehst. Aber lies bitte weiter. Und wenn Du fertig bis, dann fange wieder von vorn an. Ihnen wird es doch auch so ergangen sein, dass am Anfang Ihres Bibelstudiums jede Menge "Böhmische Dörfer" auftauchten.
Diese wurden aber immer weniger und wir haben immer ein wenig mehr von dem verstanden, was Gott uns sagen will. Und dies ist eben auch das Wirken des Heiligen Geistes.
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2. Gerechtigkeit
Der Heilige Geist lehrt uns, dass es eine Folge der Gerechtigkeit ist, dass unser Herr und Heiland, nachdem er für unser aller Sünden bezahlt hat wieder in den Himmel zurückgeht.
Er, der von keiner Sünde wusste und niemals während seines Erdenlebens auch nur eine einzige Sünde begangen, dieser Jesus ist eben nicht von dieser Welt. Dieser Jesus gehört eben dahin, wo er hergekommen ist.
Er lässt uns aber auf Erden eben nicht allein, sondern der Heilige Geist ist fortan unser Begleiter in allen Lebenslagen.
Aber was macht Jesus denn im Himmel. Nun zum einen bereitet er das Weltgericht vor.
Aber, was noch wichtiger ist, ist die Tatsache, dass er unsere Wohnungen im Himmel für uns vorbereitet.
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3. Gericht
Der Heilige Geist öffnet uns auch die Augen, dass wir erkennen können, dass der Teufel gerichtet ist. Er treibt zwar auf Erden noch sein Unwesen, aber seine Tage sind gezählt und sein Schicksal wurde auf Golgatha besiegelt.
Und somit hat Jesus auch dem Tod die Macht genommen. Kein Mensch muss mehr in der Hölle landen. Wir sind alle bestimmt für ein Leben in der Gemeinschaft mit unserem Herrn und Heiland und zwar für ein ewiges Leben.
Für alle Menschen, die als Jesu Jünger hier auf Erden unterwegs sind, stehen die Himmelstüren wieder sperrangelweit offen.
Wenn wir unsere irdische Hülle dereinst verlassen, dann gehen wir direkt in den Himmel. Wer anderes verbreitet, der erzählt nichts andere als Unsinn. Wenn Ihnen jemand etwas anderes erzählen möchte, dann kontern Sie doch einfach mit dem Wochenspruch für diese Woche: "Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen."
So, und diese Tatsache ist natürlich auch mit einer Verpflichtung verbunden. Unsere Aufgabe besteht nunmehr darin, alle Menschen zu Jüngern zu machen und sie das zu lehren, was uns der Heilige Geist bereits gelehrt hat.
Das dass natürlich nicht störungsfrei ablaufen wird, darauf weist uns unser Herr auch immer wieder im Neuen Testament hin. Aber er sagt auch, dass unsere Aufgaben nicht ergebnisorientiert sind, sondern dass wir nur über IHN und sein Wirken reden sollen.
Für die Ergebnisse sorgt unser Herr schon selber.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch zusammen in den ersten Vers des Liedes "O komm, du Geist der Wahrheit..." (EG 136) von Philipp Spitta einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher Getreuer den Herrn bekennen kann.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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