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ePredigt vom 09.01.2022 (Jahreslosung 2022)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem 1. Sonntag nach Epiphanias. Als Predigttext soll uns heute die Jahreslosung für das Jahr 2022 dienen. Schauen wir uns diese zunächst gemeinsam an:
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Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
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Liebe Gemeinde,
unsere Jahreslosung gibt uns Gewissheit, nämlich die Gewissheit, dass Jesus uns nicht abweisen wird, wenn wir zu ihm kommen. Da bleibt allerdings die Frage: Wie finden wir den Weg zu Jesus? Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, darauf eine Antwort zu finden.
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1. Das offene Herz
Man sieht nur mit dem Herzen wirklich gut. Dieses Zitat aus dem kleinen Prinzen haben wir sicherlich alle schon einmal gehört.
Unsere heutige Welt ist ja von angeblichen Fakten geprägt. Für viele Menschen zählt nur das als real, was sie sehen und greifen können. Alles andere ist für diese Menschen eine Spinnerei. Und für Herz und Gefühle ist dann kaum noch Platz.
"Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen." Dies sagte Jesus auf Erden. Das sagt aber auch gleich, wie wir Jesus nicht finden können, nämlich mit unserem Verstand.
Wenn ich mein Herz öffne, dann überschreite ich den engen Horizont meines Verstandes und öffne diesen Horizont. Wenn ich dies tue, dann mache ich mich Herz offen für unseren Herrn. Dann hat er eine Chance, sich mir zu offenbaren. Denn es gibt tatsächlich mehr, als ich mit meinen Verstandessinnen wahrnehmen kann.
Wenn ich mein Herz öffne, dann anerkenne ich, dass es mehr geben mag, als meine drei Dimensionen. Und dann kann der, der aus einer weiteren Dimension kommt, mich erkennen lassen, dass es ihn ja tatsächlich gibt.
Dass dies keinen fromme Spinnerei ist, kann jeder Mensch bezeugen, der mit Jesus auf seinem Lebensweg unterwegs ist. Jeder von uns hat bestimmt an einem bestimmten Punkt seines Lebens diese Jesus-Erfahrung seiner Gegenwart schon einmal gemacht.
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2. Das Wort
Jesus erkennen zu können, heißt ja noch nicht, ihn auch wirklich zu kennen.
Wenn wir ihn erkannt haben, dann wächst natürlich der Wunsch, ihn auch immer besser kennenzulernen. Die beste Möglichkeit ist es, sein Wort zu lesen und zu studieren.
Wer die vier Evangelien liest, der ist auch heutzutage noch direkt mit Jesus unterwegs. Und alles, was er damals seinen Jüngern als Ratschlag mit auf den Weg gab, das hat auch heute noch uneingeschränkte Gültigkeit.
Nun ist die Bibel für Menschen, die mit dem Glauben noch nicht so viel zu tun haben, schon gewaltiger Tobak. Vieles erscheint schwer verständlich und auch neuere Übersetzungen helfen da nicht wirklich weiter.
Jetzt stehen wir mit der Bibel in der Hand ja nicht allein da. Überall gibt es Gemeinden, denen wir uns anschließen können. Viele Gemeinden bieten zum Beispiel auch Glaubenskurse an. Und in zahlreichen Gemeinden gibt es regelmäßige Treffen für Glaubensunerfahrene.
Wenn wir jemanden kennen, der Jesus finden möchte, dann sollten wir ihm diese Möglichkeiten aufzeigen.
Ich habe kürzlich etwas tolles in einer anderen Gemeinde entdeckt. Wenn ein neues Gemeindeglied kommt, dann wird ihm, falls er dies wünscht, ein Glaubenspate an die Seite gestellt. Dieser Glaubenspate ist dann sein direkter Ansprechpartner bei allen Fragen des Glaubens.
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3. Die Entscheidung
Wenn ich mein Herz ganz weit öffne, dann kann ich IHN erkennen wir ER wirklich ist. Wenn ich mehr von Gott erfahren möchte, dann stehen mir mit der Bibel und der Gemeinde zwei Instrumente zur Seite, die mich auf diesem Wege begleiten.
Zu erkennen und zu wissen heißt aber noch nicht mit Jesus unterwegs zu sein. Es fehlt noch ein entscheidender Schritt.
Bisher, liebe Gemeinde, war alles eher theoretischer Natur. Jetzt geht es in die Praxis.
Um zu Jesus zu gehören und nicht von ihm abgewiesen zu werden, müssen wir ihm all unsere Sünden bekennen, sie ehrlich bereuen und von dem Wunsch getrieben sein, ihm nachfolgen zu wollen.
Wenn wir dies tun, dann wird er uns als sein Kind annehmen. Ohne Wenn und Aber. Egal, welche Vorgeschichten wir mitbringen. Mit unserer Bekehrung übertragen wir alles, was uns von Gott trennt auf Jesus. Und dann ist die Tür zum Vaterhaus wieder für uns geöffnet.
So einfach ist das? Ja, so einfach ist das. Aber es geht ja noch weiter. Es ist ja nicht so, dass uns Jesus nur nicht abweist, er möchte ja noch viel mehr. Er möchte der Herrscher unseres Lebens werden.
Er möchte uns führen leiten und begleiten unser ganzes Leben lang. Und dazu ist es erforderlich, dass wir ihm die Herrschaft über unser Leben übertragen. Nicht mehr, was wir wollen ist fortan wichtig, sondern was Jesus will.
Und was Jesus will, das erfahren wir jeden Tag aufs Neue, wenn wir mit ihm gemeinsam unterwegs sind. Christ zu sein ist also keine einmalige starre Bekehrung, sondern eine Dynamik, die jeden Tag neue Überraschungen mit sich bringt.
Und ich denke, jeder wird mir beipflichten, dass ein Leben mit Jesus alles andere als langweilig ist. Und wie könnten wir uns besser auf den Himmel vorbereiten, als dadurch, dass wir auf Erden schon mit ihm unterwegs sind.
Jürgen Werth, der ehemalige Direktor des ERF hat einmal gesagt: "Sei ganz sein, oder lass es ganz sein." Treffender kann man ein Leben mit IHM an der Seite nicht beschreiben.
Darum lassen Sie uns auch im Jahre 2022, welches je gerade erst begonnen hat, IHM allein die Ehre geben, IHM allein die Herrschaft über unser Leben übertragen und IHM allein nachfolgen.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den sechsten Vers des Liedes "O König aller Ehren...." einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Du wollest in mir entzünden dein Wort, den schönen Stern, dass falsche Lehr und Sünden sein meinem Herzen fern. Hilf, dass ich dich erkenn und mit der gesamten Christenheit dich meinen König nenne jetzt und in Ewigkeit.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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