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ePredigt vom 08.12.2024 (Jesaja 35, 3-10)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen zweiten Sonntag im Advent mit dem Wochenspruch für die neue Woche: "Steht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." (Lukas 21,28) Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Propheten Jesaja im 35. Kapitel, die Verse 3-10. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen." Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Und es wird dort eine Bahn sein, die der heilige Weg heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch die Toren dürfen nicht darauf umherirren. Es wird da kein Löwe sein und kein reißendes Tier darauf gehen; sie sind dort nicht zu finden, sondern die Erlösten des Herrn werden dort gehen. Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.
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Liebe Gemeinde, bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du. Amen.
Liebe Gemeinde,
es ist schon erstaunlich, wie der Prophet Jesaja Jahrhunderte vor der Geburt Jesu sein Leben und Wirken beschreibt. Wenn wir einen 1:1-Abgleich mit den Berichten machen, die wir im Neuen Testament lesen, dann dürfte es eigentlich gar keinen Zweifel mehr an der Realität dessen geben, was unser Herr für uns getan hat. Schauen wir uns doch einmal etwas näher an, was Jesaja vorhergesehen hat.
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1. Wasser ist Leben
Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Daher ist auch immer das erste, wonach die Raumfahrtbehörden auf anderen Planeten suchen, das Wasser.
Wir sehen es ja selbst an einem trockenen Sommer. Wenn das Wasser fehlt, dann fehlt alles. Keine Blume blüht, das Getreide wächst nicht mehr. Und auch die Obst- und Kartoffelernte ist eher dürftig. Wir sehen also, dass wir alle vom Wasser abhängig sind, jedenfalls, was unser körperliches Leben hier auf dieser Erde anbelangt. Am Jakobsbrunnen spricht unser Herr und Heiland mit einer Frau aber noch über ein anderes Wasser, nämlich über das Wasser des Lebens.
Irgendwann werden wir alle, auch wenn wir genügend Wasser zur Verfügung haben, einmal sterben. Aber unser Herr und Heiland hat ein Wasser, welches das ewige Leben verspricht. Als Jesus der Frau am Jakobsbrunnen davon berichtete, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Und das möchte Jesus auch bei uns erreichen.
Wir haben diese Phase bereits durchgemacht, aber es gibt viele Menschen, die das lebensspendende Wasser unseres Herrn noch gar nicht kennen. Von diesem Wasser kosten nämlich nur diejenigen, die die Sündenvergebung durch Jesu Erlösungstat für sich in Anspruch nehmen. Ja, liebe Gemeinde, dieses eher unscheinbare Kind in der Krippe trägt schon das Wasser des ewigen Lebens in sich. Wir müssen es nur kosten und schon dürfen auch wir uns zu denen zählen, die ewiges Leben erhalten.
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2. Jesus heilt
Wir müssen noch einmal auf unser Kind in der Krippe schauen. Ja, durch sein Blut sind wir geheilt und dürfen die Ewigkeit im Vaterhaus verbringen. Aber hat das auch irgendwelche Konsequenzen für unser Leben hier auf Erden?
Ja, liebe Gemeinde, und was für welche! Wenn wir uns die Evangelien daraufhin ein wenig näher betrachten, so lesen wir zahlreiche Berichte, wo Jesus Lahme, Stumme und Blinde heilt. Sobald sie ihm ihr Vertrauen schenken, sich also von ihm behandeln lassen, werden sie wieder gesund. Und das Schöne daran ist, dass Jesus dies auch heute noch vollbringt.
Aber hinter den körperlichen Gebrechen steckt noch mehr. Schauen wir uns dies kurz gemeinsam an. Jesus heilt die Lahmen. Das tut er auch heute noch im geistlichen Sinne. Wie viele Menschen sind einfach zu träge, um sich mit dem Wort Gottes zu beschäftigen. Diese Sache mit Gott wird immer wieder auf die lange Bank geschoben.
Zu diesen Menschen spricht unser Herr auch heute noch. Diesen Menschen möchte unser Herr auch heute noch auf die Sprünge helfen, bevor die lange Bank auf einmal ein jähes Ende findet. Jesus heilt die Blinden, die das Wort Gottes und die darin stehende befreiende Wirkung von den Sünden in der Hektik des Alltages gar nicht mehr wahrnehmen können.
In das Leben dieser Menschen greift unser Herr auch durch mannigfache Umstände ein, damit sie wieder einen Blick für den Herrn und Heiland bekommen. Und Jesus heilt die Taubstummen nicht nur körperlich. Es gibt viele geistlich taubstumme Menschen, die vielleicht so viel mitgemacht haben, dass sie sagen, die Sache mit Gott sei für sie erledigt. Aber auch diese Menschen gibt unser Herr nicht auf. Auch ihnen versucht er auf vielfältige Art zu helfen.
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3. Und raus bist Du
Zugegebenermaßen, dies stammt aus einem Abzählreim für Kinder. Aber es kommt auch aus dem Mund Gottes und hat dann etwas Erschreckendes für die Menschen parat. Der Prophet Jesaja spricht ja in unserem Predigttext von dem Heiligen Weg. Mit diesem Weg ist der Weg in den Himmel gemeint, den wir alle einmal gehen werden, weil wir unser Vertrauen voll und ganz auf unseren Herrn gesetzt haben. Die Erlösten des Herrn dürfen diesen Weg beschreiten. Aber, und das dürfen wir bei aller Heimeligkeit nicht vergessen:
Es wird auch Menschen geben, die diesen Heiligen Weg nicht betreten dürfen. Und das sind die von Jesaja als die Unreinen bezeichneten Menschen. Durch die Erbsünde sind wir alle mit der Sünde befleckt und somit unrein. Dieses kleine Kind hier vorne in der Krippe ist auf diese Welt gekommen, um diese Unreinheit von uns wegzunehmen und um uns von der Sünde reinzuwaschen. Dies tat er dadurch, dass ER persönlich für all unsere Sünden am Kreuz von Golgatha mit seinem Leben bezahlte.
Nur diejenigen Menschen, die sich haben reinwaschen lassen, nur diese Menschen dürfen als Erlöste den Heiligen Weg beschreiten. Wer dies nicht möchte, wer also auf die Reinwaschung von seinen Sünden verzichtet, der wird von Jesaja schlicht und ergreifend als ein Narr oder als ein Tor bezeichnet. Und wie viele Narren und Toren gibt es doch noch auf dieser Welt. Nutzen wir doch diese Vorweihnachtszeit, um gerade diesen Menschen das Weihnachtsgeschehen ein wenig näherzubringen.
Ich weiß auch nicht warum, aber gerade in der Vorweihnachtszeit sind die Herzen der Menschen für diese Botschaft offener als das gesamte Jahr hinüber. Nutzen wir also diese Chance. Zeigen wir ihnen doch den Weg der ewigen Freude auf, der auch für sie bestimmt ist. Zeigen wir ihnen doch den Weg in den Himmel, wo es keine Angst und Not und kein Leid und keinen Schmerz mehr geben wird. Sagen wir ihnen doch allen die berühmten "3G's":
Du bist gewollt. Du bist geliebt. Du bist gesegnet. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal zusammen singen und zwar den 2. Vers des Liedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit..." (EG 1), der da lautet, wie folgt:
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Er ist gerecht, ein Helfer wert; Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit; all unsre Not zum End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden. Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten zweiten Advent und eine schöne und besinnliche zweite Adventswoche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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