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ePredigt vom 05.06.2022 (Römer 8, 1-2 ; 10-11)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Pfingstsonntag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im 8. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 1-2 und 10-11. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Jesus Christus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünden willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
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Liebe Gemeinde,
heute gedenken wir an die Ausgießung des Heiligen Geistes am ersten Pfingstfest der Geschichte. Und dies ist auch ein Feiertag, der unseren noch nicht gläubigen Mitmenschen nur sehr schwer zu erklären ist.
Wir werden sehr schnell als Spinner hingestellt, wenn wir über den Heiligen Geist reden. Aber das war schon beim ersten Pfingstfest nicht anders. Nur dass einige der Anwesenden der Meinung waren, die Jünger hätten sich wohl zu kräftig einen hinter die Binde gekippt.
Gehen wir doch heute einmal der Frage nach, wie wir unseren noch ungläubigen Mitmenschen die Sache mit dem Heiligen Geist so erklären können, dass wir eben nicht als religiöse Spinner dastehen.
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1. Wer ist der Heilige Geist
An Gott glauben ist ja relativ einfach. Sein Wort liegt ja direkt vor uns. An den historischen Jesus zu glauben dürfte auch nicht so schwer sein, da sein Leben und Wirken ja in den Evangelien ausführlichst beschrieben wird.
Bei dem Heiligen Geist wird die Sache schon ein wenig schwieriger. Zumal er ja die Person der Trinität ist, der auch heute noch wirkt.
Seit vielen Jahren bediene ich mich eines einfachen Beispiels aus der Natur. Natürlich weiß ich, dass alle Beispiele hinken; aber etwas Besseres ist mir eben bis heute halt nicht eingefallen.
Wenn ich die Trinität zu erklären versuche, dann wie folgt: Stellen wir uns einmal vor Gott ist die Sonne. Die Sonne können wir alle sehen. Also kein Hexenwerk. Jesus kommt ja von Gott her. Und daher ist es auch nicht so schwer, wenn wir uns Jesus als die Sonnenstrahlen vorstellen.
Wo die Sonnenstrahlen die Erde berühren, da wird es sofort hell. Und so strahlt uns auch Jesus an. In seinem Licht erkennen wir uns auch selber, wie wir wirklich sind.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Heiligen Geist. Stellen wir uns den Heiligen Geist doch einfach als Wärme vor. Wir alle wissen, dass Sonnenstrahlen die Haut erwärmen. Auch wenn wir die Wärme im Gegensatz zur Sonne und den Sonnenstrahlen nicht sehen können, so werden wir ihre Wirkung der Wärme wohl nicht verleugnen können.
Und so wirkt auch der Heilige Geist. Er geht von Gott über Jesus in unsere Herzen und Sinne. Als Christen spüren wir häufig ganz konkret seine Führung und seine Begleitung in unserem Leben. Nur sehen das können wir ihn leider nicht.
Aber elektrischen Strom können wir auch nicht sehen. Und ich kenne niemanden, der dessen Existenz verleugnen würde.
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2. Wer hat den Heiligen Geist
So, und jetzt wird es wieder ein wenig schwierig. Alle Menschen, die mit dem Glauben nichts zu tun haben wollen, werden die Existenz des Heiligen Geistes natürlich weiterhin vehement bestreiten.
Aber alle Menschen, die ihr Leben dem Herrn übergeben haben, all diese Menschen können unisono berichten, dass sie vom Heiligen Geist geführt und geleitet werden.
Jetzt aber wieder zu den Ungläubigen und Zweiflern. Ich biete jedem an, der mich fragt, er möge doch einmal 14 Tage so tun, als ob Gott wirklich existiere. Das aber bitte unvoreingenommen.
Ich bin ja nun schon ein paar Tage auf diesem Planeten unterwegs und auch schon einige Zeit im Bereich der Evangelisation tätig.
In dieser Zeit habe ich in der Tat keinen Menschen angetroffen, der dies ehrlich durchgezogen hat und der mir gesagt hat, dass er überhaupt nichts gespürt hat. Was schon mal vorgekommen ist, dass mich Freunde oder Familienangehörige angesprochen haben, die eine Wesensveränderung gerade bei diesem Menschen gesehen haben, der dieses Experiment gewagt hat, obwohl er selber noch nichts von einer Veränderung wahrgenommen hat.
Was können wir nun tun? Nun, wir können all unseren Mitmenschen dieses nun wirklich einfache Experiment anbieten. Es kostet nichts und im schlimmsten Fall spürt man keine Veränderung, was aber nicht passieren wird. Also warum sollte sich jemand weigern sich darauf einzulassen. Er hat ja nix zu verlieren, aber alles zu gewinnen.
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3. Was macht der Heilige Geist
Es gibt die eine Welt, die wir alle mit unseren natürlichen Sinnen erfassen können. Es gibt aber auch noch eine andere Welt, die denen, die sich noch nicht bekehrt haben verschlossen bleibt.
In dem Moment, wo ich mein JA zu Jesus und seiner Erlösungstat sage, in genau diesem Moment werden mir die inneren Augen aufgetan und ich darf, ich nenne sie einfach mal, die Gottesdimension erkennen.
Der Heilige Geist öffnet mir also zunächst einmal meine inneren Augen. Ich darf dann erkennen, dass ich bisher in Sünde gelebt habe und in dieser Sünde tot war. Ich darf aber auch erkennen, dass mich mein Herr und Heiland erlöst hat und dass mein sterblicher Leib lebendig gemacht wurde.
Das ist der Beginn meiner Beziehung zu Jesus Christus. Nun aber beginnt erst einmal das wahre Christenleben.
Der Heilige Geist zieht nämlich bei demjenigen Menschen ein, der sich bekehrt hat. Er zieht in die Herzen ein und macht erst einmal Frühjahrsputz. Alles, was da nicht mehr hineingehört, das wird entfernt. Und alles, was zu einem originären Christenleben gehört, das legt der Heilige Geist in unsere Herzen hinein.
Jetzt ist es aber nicht so, wie wir alle unschwer erkennen können, dass wir fortan als Heilige durch unser Leben schreiten. Ab dem Moment der Bekehrung betritt nämlich noch eine Person das christliche Spielfeld: Der Teufel.
Als wir noch in Sünden lebten, da hatte er uns sowieso in seiner Hand, aber jetzt, wo wir uns bekehrt haben, da werden wir zu einer Gefahr für ihn. Und gerade deshalb versucht er auch stets, uns in seinen Bann zu ziehen. "Das macht doch nichts..." "Das ist doch nicht so schlimm..." oder "Das machen doch alle..." sind Zeichen dafür, dass der Teufel an uns knabbert.
Und hier erleben wir den Heiligen Geist als Beschützer und Bewahrer, der uns genau vor den Angriffen Satans bewahren möchte.
Und auch wenn wir in des Teufels Fallen hineingeraten sind, ist noch nicht alles verloren. Ein ehrlich gemeintes Gebet, ein ehrlich gemeinter Hilfeschrei an unseren Herrn reicht aus, und er verzieht uns auch diese Fehltritte.
Und als letztes begleitet uns der Heilige Geist in unserer Sterbestunde und übergibt uns in Jesu Hände, wo wir in Ewigkeit mit Jesus zusammenleben dürfen.
Lassen Sie uns daher zum Abschluss des heutigen Gottessdienstes den Heiligen Geist bitten, auch weiterhin unser treuer Führer und Begleiter in allen Lebenslagen zu sein, indem wir gemeinsam in den 1. Vers des Liedes "O komm, du Geist der Wahrheit..." (EG 136) von Philipp Spitta einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher Getreuer den Herrn bekennen kann.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Pfingstsonntag. Ich freue mich, dass wir auch am morgigen Pfingstmontag wieder gemeinsam auf Gott und sein Wort hören dürfen.
Bleiben Sie alle bis dahin wohlbehütet durch den Heiligen Geist Herzlichst Ihr
Ulrich Naber
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