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ePredigt vom 05.01.2025 ( 1. Johannes 5, 11-13 )
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst am 2. Sonntag nach Weihnachten mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: "Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit." (Johannes 1, 14b) Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Brief des Johannes im 5. Kapitel, die Verse 11-13. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten: Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
heute geht es um ein Thema, das uns alle angeht, das ewige Leben. Die Jüngeren unter uns werden wahrscheinlich ein wenig gelangweilt sein, da ja die Zeit bis dass sie in das ewige Leben eingehen, ja noch sooooo lang ist. Aber liebe jüngere Geschwister, keiner von euch weiß den Zeitpunkt, an welchem der Herr euch abberuft. Also geht euch das auch etwas an.
So, jetzt schauen wir uns aber mal gemeinsam drei Punkte an, die uns Johannes über das ewige Leben mitteilt.
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1. Ewiges Leben - Das Geschenk
Liebe Gemeinde, das ewige Leben erhalten wir von unserem Herrn als ein Geschenk. Es kommt direkt aus dem Herzen Gottes zu uns.
Und da haben wir auch schon das erste Problem. Unsere heutige Welt ist ja sehr stark leistungsorientiert ausgerichtet. Wir sind es gewohnt, dass wir uns alles immer erst verdienen müssen. Und wenn wir uns etwas verdient haben, dann haben wir auch etwas geleistet.
Etwas ohne Leistung zu bekommen, das ist uns allen schon ein wenig suspekt. Schnell sind wir geneigt zu fragen: Und, wo ist der Haken dabei?
Wir müssen uns allererst einmal daran gewöhnen, dass Gott anders denkt und handelt, als wir es gewohnt sind. Wir müssen auch nicht beschämt einherschauen, weil Gott uns etwas schenkt.
Gott hatte doch auch nach dem Sündenfall den innigsten Wunsch, wieder mit uns Gemeinschaft zu haben. Und das hat er sich auch was kosten lassen. Um genau zu sein, hat er seinen eigenen Sohn für uns geopfert. Wenn wir daran denken, dann können wir vielleicht ansatzweise ermessen, wie groß Gottes Liebe zu uns ist.
Gott schenkt uns das ewige Leben, weil er uns so sehr liebt und weil er dereinst ewige Gemeinschaft mit "seinen" Menschen haben möchte.
Dann würde ich vorschlagen, dass wir dieses Geschenk doch auch annehmen und dass wir möglichst vielen Menschen von diesem Geschenk berichten, welches auch für sie zur Abholung bereitliegt.
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2. Ewiges Leben - In Christus
Ja, liebe Gemeinde, da gehören zwei untrennbar zusammen, nämlich Jesus und das ewige Leben. Ewiges Leben ohne Jesus gibt es nicht, da ER ja das Leben ist. Und ein Leben mit Jesus ohne das ewige Leben gibt es auch nicht. Jeder, der sein Ja zu unserem Herrn gesagt hat und bei jedem, wo Jesus Einzug gehalten hat, der HAT das ewige Leben. Ich höre häufig: Ja, ich habe mein Leben Jesus übergeben, aber ich weiß nicht, ob ich auch das ewige Leben habe. Ich weise dann immer darauf hin, dass Jesus und das ewige Leben untrennbar miteinander verbunden sind. Habe ich das eine, dann habe ich automatisch auch das andere. Eine andere Spezies begegnet mir auch immer wieder. Das ist die Fraktion, die mir zu verstehen gibt, dass sie erst mal "was" vom Leben haben wollen, bevor sie die Sache mit Gott fix machen. Zu dem großen Evangelisten Spurgeon kam dereinst auch ein Mann mit genau dem gleichen Anliegen. Spurgeon fragte ihn nur, warum der denn nur etwas vom Leben haben wolle und nicht das Leben als Ganzes und als ewiges Leben. Ich glaube, wir müssen uns einmal von der irdischen Verbundenheit des Lebens befreien und müssen wieder anerkennen, dass nach unserem irdischen Leben eben nicht alles vorbei ist. Und wir müssen auch wieder anerkennen, dass wir nur hier auf Erden die Wahl haben, wie es nach unserem Tode weitergeht. Wir allein entscheiden, ob wir in den Himmel kommen oder ob wir auf ewig in der Hölle landen. Ich glaube, liebe Gemeinde, dass wir dies wieder in aller Deutlichkeit unseren Mitmenschen nahebringen müssen. Denn es geht ja im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod. Nur für diejenigen, die ein wenig ängstlich sind und sich fürchten, die frohe Botschaft weiterzuleiten, eine Frage: "Wenn Jesus heute noch wiederkommen würde, wie möchten Sie dann Jesus erklären, warum genau die eine ihnen vertraute Person in die Hölle kommt, nur weil sie ihr nichts von Jesus erzählt haben?"
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3. Ewiges Leben - die Gewissheit
Nein, liebe Gemeinde, das ist kein frommes Wunschdenken, die Sache mit dem ewigen Leben.
Johannes schreibt nicht umsonst die Worte in unserem Predigttext: "Damit ihr wisst..." Wir vermuten nicht etwa, dass wir das ewige Leben haben, oder wir ahnen auch nicht etwas von demselben. Nein, liebe Gemeinde, wir wissen, dass wir das ewige Leben haben.
Warum weiß ich das? Na, deswegen, weil unser Herr und Heiland als Garant dafür steht. Und da Gott nicht lügt oder lügen kann, genau daher weiß ich ganz gewiss, dass alle Menschen, die Jesus nachfolgen und seine Jünger sind, das ewige Leben haben.
Wir leben ja in ganz turbulenten Zeiten. Und da kann man auch schon mal ins Zweifeln kommen, ob das denn alles so stimmt, die Sache mit dem ewigen Leben.
Und genau in solchen Zeiten ist dieses "Damit ihr wisst..." eine Boje im Ozean der Turbulenzen, an welche wir uns ganz fest klammern dürfen.
Halten wir noch einmal fest, und das ist ganz wichtig. Das ewige Leben ist eine feste Zusage Gottes an uns. Und, was ganz, ganz wichtig ist: Diese Zusage ist vollkommen unabhängig von unserem jeweiligen Gemütszustand.
Gott wird seine Zusagen niemals widerrufen. Und mit dieser festen Gewissheit dürfen wir getrost und unverzagt durch das Jahr 2025 schreiten.
Lassen Sie uns zum Abschluss noch einmal zusammen singen und zwar den 6. Vers des Liedes "Ich bin ein Gast auf Erden.." (EG 529) von Paul Gerhardt, der da lautet, wie folgt:
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So will ich zwar nun treiben mein Leben durch die Welt, doch denk ich nicht zu bleiben in diesem fremden Zelt. Ich wandre meine Straße, die zu der Heimat führt, da mich ohn alle Maße mein Vater trösten wird.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ch wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen Sonntag und einen guten Start in diese neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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