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ePredigt vom 03.11.2024 (Römer 13, 1-7)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 23. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche: " Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht." (1. Timotheus 6,15b). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 13. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 1-7. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Die Stellung zur staatlichen Gewalt
Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.
Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
spätestens seit die geschwärzten Coronaprotokolle entschwärtzt werden mussten haben viele unter uns ein etwas gestörtes Vertrauen in die Obrigkeit. Und daher birgt unser heutiger Predigttext auch jede Menge Sprengstoff in sich.
Auch ich bin über das, was in den Jahren 2020 bis 2022 passiert ist zutiefst verunsichert und erschüttert. Und als ich den heutigen Predigttext gelesen habe, da wusste ich nicht so recht, was wir heute darüber sagen können zu dem Thema "untertan sein". Aber lassen Sie es uns trotzdem unvoreingenommen versuchen.
Und eines nur kurz vorab: Am Reformationstag hatten wir ja darüber gesprochen, dass alles, was in der Bibel steht uneingeschränkte Gültigkeit besitzt. Und zwar und gerade wegen der Coronaprotokolle sollten wir uns daran immer erinnern, dass die Bibel mit ihren Aussagen einfach ganz fest steht und unverrückbar ist.
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1. Die Obrigkeit
Wer früher ein öffentliches Amt antrat, der leistete seinen Amtseid nahezu immer mit der Formel "So wahr mir Gott helfe".
Jeder Amtsinhaber anerkannte, dass auch über ihm noch eine Instanz existierte, die das absolute Sagen in dieser Welt hat.
Wenn die Obrigkeit derart von Gott eingesetzt worden ist und sie sich auch so versteht, dann steht es für jeden Amtsträger fest, dass auch er nur ein Diener ist; nämlich ein Diener dessen, der ihn eingesetzt hat. Und damit auch ein Diener Gottes.
Als ein Diener Gottes ist jeder dann auch dem Wort Gottes gegenüber uneingeschränkt verpflichtet. Er darf nur das tun und lassen, was mit Gottes Wort im Einklang steht.
Solange dies geschieht, liebe Gemeinde, haben wir der Obrigkeit auch zu gehorchen.
Wendet sich diese Obrigkeit hingegen ganz bewusst von dem Worte Gottes ab und regiert vielleicht sogar gegen das Wort unseres Herrn, dann sollen wir keine willfährigen Untertanen mehr sein.
Dann dürfen wir aufstehen, nein, dann müssen wir aufstehen und klar und offen zu dem Wort Gottes stehen und dies auch in die Tat umsetzen.
Wir lesen es schon in der Apostelgeschichte, als die ersten Jünger dem hohen Rat klar zu verstehen gegeben haben, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Und das hat bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren.
Im Gegenzuge gilt aber nach wie vor, dass wir dort, wo im Einklang mit Gottes Gebot regiert wird nicht nur gehorchen sollen, nein wir sollen auch diese Obrigkeit aktiv nach unserem Vermögen unterstützen.
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2. Rechtsfolgen
Wenn der Staat im Einklang mit Gottes Wort regiert und wir uns ihm trotzdem widersetzen, dann müssen wir erkennen, dass wir uns letztendlich Gott in den Weg stellen.
Und wer sich Gott widersetzt, liebe Gemeinde, der darf sich nicht wundern, wenn Gott ihn dafür auch zur Rechenschaft zieht und ihn durch die Obrigkeit bestrafen lässt.
Also ist es unsere Pflicht, den Staat nach allen Kräften zu unterstützen und ihm das Regieren zu erleichtern solange er sich auch an Gottes Regeln hält.
Das bedeutet aber nun auch nicht, dass ich keine andere Meinung haben darf. Die darf ich natürlich haben und die darf ich auch kundtun.
Ich soll mich nur nicht radikal gegen die Obrigkeit stellen und deren Tätigkeiten torpedieren wo immer mir dies geboten erscheint.
Gott will ja eben keine Duckmäuser, sondern Jünger die ihm nachfolgen aber trotzdem nicht ihren Verstand bei der Bekehrung abgeben.
Die Israeliten waren ja sehr lange in der babylonischen Gefangenschaft. Und dies war sicherlich alles andere als angenehm. Und als die ersten Oppositionellen auftraten um zu meutern, da sagte Jeremia zu ihnen: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wen's ihr wohl geht, so geht's euch auch wohl.
Auch ein interessanter Aspekt den wir bedenken sollten. Wir sollen uns also nicht nur regieren "lassen", nein, wir sollen auch dann alles für die Obrigkeit tun, wenn uns nicht gefällt, was sie macht, aber alles mit Gottes Willen im Einklang steht.
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3. Vor Gott und der Welt
Liebe Gemeinde, wir dienen ja zwei Obrigkeiten. Einmal der Obrigkeit des Staates und zum anderen der Obrigkeit unseres Herrn.
Wir sind jeder Obrigkeit etwas schuldig, was uns Paulus am Ende des heutigen Predigttextes mitteilt.
Dem Staat sollen wir geben, was ihm zusteht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das schließt natürlich auch die ehrliche Steuererklärung mit ein. Da sollen wir nicht dran herumtricksen, um dem Staat möglichst wenig abgeben zu müssen.
Auch sollen wir nicht durch halbseidene internationalen Börsen-, Waren- und Termingeschäfte den Staat um seinen Anteil prellen.
Diese Taktiken sind unter Umständen sogar legal, aber vor Gottes Augen sind sie dennoch nicht immer richtig.
Dann sollen wir Gott Geben, was ihm gebührt. Steuern und Zölle dem Staat, Ehre und Furcht allein Gott gegenüber.
Gottesfurcht hat natürlich nichts mit Angst vor Gott zu tun. Gottesfürchtig bin ich, wenn ich IHN als Herrscher über mein Leben anerkenne und wenn ich mich redlich bemühe, nach seinen Vorgaben mein Leben zu gestalten.
Wenn wir uns so verhalten, wie wir es heute besprochen haben, dann können wir alle zusammen ein friedvolles Leben in der Welt und in unserem Herrn führen.
Lassen Sie uns zum Abschluss unseres heutigen Gottesdienstes noch einmal zusammen singen und zwar den 3. Vers des Liedes: "Gib Frieden, Herr, gib Frieden..." (EG 430), der da lautet, wie folgt:
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Gib Frieden Herr, wir bitten ! Du selbst bist, was uns fehlt. Du hast für uns gelitten, hast unsern Streit erwählt, damit wir leben könnten, in Ängsten und doch frei, und jedem Freude gönnten, wie feind er uns auch sei.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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