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ePredigt vom 03.09.2023 (1. Johannes 4, 7-12)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 13. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch für diese neue Woche. " Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." (Matthäus 25, 40b). Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Brief des Johannes, Kapitel 4, die Verse 4-12. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: Nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so wollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
aus diesem Predigttext können wir drei Zurufe Gottes an uns heraushören. Auch wenn der Text schon vor rund 2000 Jahren geschrieben worden ist, hat er doch nichts von seiner Aktualität verloren.
Gerade in unserer heutigen Zeit betreten ja immer mehr Personen die theologische Bühne, die uns weismachen wollen, dass wir dieses Wort Gottes heute ganz anders verstehen müssen, als dies früher der Fall war. Schauen wir doch einmal, ob das was dran ist, wenn wir jetzt Gottes ermunternde Zurufe etwas näher betrachten.
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1. Kein Gekrampfe
Liebe Gemeinde, was ist nicht schon alles auf dem Markt der religiösen Möglichkeiten für ein Unsinn behauptet worden.
Da gibt es religiöse Strömungen, die uns erklären möchten, dass wir immer einen Mittler benötigen, wenn wir vor Gott treten möchten. Natürlich ist dies auch nur dann möglich, wenn möglichst alle vorgegebenen Rituale auch peinlichst genau eingehalten werden.
Dann gibt es noch die Gruppe, die uns erzählt, dass alles, was in der Bibel steht doch nur fromme Märchen sind, die aus Träumen der Verfasser entstanden sind.
Und was sagt der lebendige Gott dazu: Es geht nichts von euch aus. Ich habe Euch zuerst geliebt. Und daher bin ich auf der Suche nach euch. Ich bin immer nur ein Gebet weit von einem jeden von euch entfernt.
Und jeder, der mich ehrlichen Herzens sucht, ja, von dem will ich mich auch finden lassen.
Gott sagt also eindeutig, dass ER den ersten Schritt getan hat und dass wir ihn ganz einfach finden können, wenn wir ihn denn auch wirklich suchen.
Jedwedes religiöses Gekrampfe kann uns eher davon abhalten Gott zu finden, als uns direkt zu ihm zu führen.
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2. Alles erledigt
Was uns von Gott trennt, liebe Gemeinde, das wissen wir alle: Das sind unsere Sünden. Kein mit Sünden beladener Mensch kann so in die Gegenwart des lebendigen Gottes treten, da Gott keine Sünde in seiner Gegenwart duldet.
Und daher hat Gott dafür gesorgt, dass wir alle unsere Sünden ein für alle Mal loswerden können. Wer sich recht daran erinnert, der wird jetzt sagen: Der Sünde Sold ist der Tod. Richtig, das ist auch so.
Doch hat jemand anderes bereits diesen Sold für uns bezahlt. Indem Jesus Christus für all unsere Sünden mit seinem Tod am Kreuz bezahlt hat, sind alle unsere Sünden ausgetilgt. Und wenn Gott keine Sünden mehr bei uns findet, ja was ist dann?
Dann ist das passiert, was er mit dem "Alles erledigt" gesagt hat. Für Gott existieren unsere Sünden nicht mehr. Und daher haben wir wieder einen freien Zugang zu unserem Herrn im Himmel.
Aber Achtung, liebe Gemeinde: Das gilt nur für die Menschen, die auch ihr ganz bewusstes "Ja" zu dem sagen, was unser Herr für uns getan hat. Anders ausgedrückt: Wer keinen Heiland möchte, der muss für seine Sünden am Ende der Zeiten selber geradestehen.
Wir haben aber nicht nur wieder den Zugang zu Gott im Himmel, nein, wir sind von seinen Geschöpfen in den Kindesstand gehoben worden. Wir dürfen Gott also ganz vertraulich als unseren "Papa" anreden.
Und wenn wir dereinst diesen Planeten verlassen, dann erwartet er uns schon auf der anderen Seite um uns in seiner Ewigkeit und unserer ewigen Heimat willkommen zu heißen.
Also, wir sehen: Es ist wirklich "Alles geregelt".
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3. Du bist nicht allein
Mit unserer Bekehrung erlauben wir dem Herrn Jesus ja, die Regentschaft in unserem Leben zu übernehmen.
Zunächst wird er einen gründlichen Hausputz durchführen und alles hinauswerfen, was ihm nicht an uns gefällt. Aber dann wird er diese Stellen mit dem füllen, was ihn am besten kennzeichnet; nämlich mit seiner göttlichen Liebe.
Und nach und nach wird diese göttliche Liebe immer mehr Raum in uns gewinnen. Wir sehen unsere Mitmenschen dann als das, was sie in Wirklichkeit sind, nämlich als unsere Schwestern und Brüder, die alle den gleichen Vater im Himmel haben wie wir.
Und dann werden wir unsere Geschwister genau mit der Liebe behandeln mit der Gott auch uns behandelt. Als riesige Familie geben wir diese Liebe von Generation zu Generation weiter.
Wäre das nicht schön, liebe Gemeinde? Aber leider leben wir ja auch noch in dieser Welt, in der andere Regeln gelten.
Wie schaffen wir es denn trotzdem, dass die Liebe Gottes immer in uns die Oberhand gewinnt und nicht die Regeln der Welt um uns herum?
Nun, indem wir den Kontakt zu unserem Herrn und Heiland niemals abreißen lassen, indem wir immer mit ihm in Verbindung bleiben. Wenn wir dies tun, dann wird er uns die rechten Schritte der Liebe zeigen, wie wir auf unsere Mitmenschen zugehen sollen.
Lassen Sie mich kurz noch ein letztes sagen: Wissen Sie, was die schärfste Waffe ist, die wir gegen den Teufel und seine Machenschaften in der Hand haben? Genau, es ist die Liebe. Wenn die Liebe in uns wohnt und wir diese Liebe in die Welt weitertragen, dann hat der Teufel kaum noch eine Chance, uns in seine Fallen zu locken.
Lassen Sie uns also unverkrampft mit Gott an unserer Seite durch dieses Leben gehen wohlwissend, dass "Alles geregelt" ist und lassen Sie uns diese Liebe, mit der Gott uns liebt, auch an unsere Geschwister weitergeben.
So wollen wir nun Gott bitten, dass er uns stets auf dem rechten Wege führen möge, indem wir zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Befiehl du deine Wege..." (EG 361) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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