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ePredigt vom 02.01.2022 (1. Johannes 1, 1-4)
Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 1. Sonntag nach dem Christfest, der zugleich auch der erste Sonntag im neuen Jahr ist. Schauen wir uns zunächst den Predigttext für den heutigen Sonntag gemeinsam an. Wir finden ihn im 1. Brief des Johannes, Kapitel 1, die Verse 1-4.
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Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mir unsern Augen, was wir betrachtet haben und was unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen ist.
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Liebe Gemeinde, Johannes und die anderen Verfasser der Briefe des neuen Testamentes machen das ja nicht aus Jux und Dollerei oder aber, weil sie an Langeweile leiden, sondern hinter ihrem Tun steckt ein Sinn und ein Ziel. Und genau diesen Sinn und das Ziel beschreibt uns Johannes gleich zu Beginn seines ersten Briefes. Schauen wir uns dies doch einmal aus der Nähe an.
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1. Augen- und Ohrenzeugen
Es geht ja um die Zeit direkt nach Christi Tod. Es war, wie Paulus einmal schreibt eine Wolke von Zeugen unter dem Volk, die alles live miterlebt hatten, was Jesus getan hat. Und sein unmittelbarer "Führungskreis", wie man ihn heute wohl nennen würde, der hat sogar mit Jesus zusammen gelebt. Unzählige Wunder hatten sie gesehen: Tote wurden lebendig, Taube konnten auf einmal wieder hören und sogar Blinde erlangten ihr Augenlicht zurück. Das war schon beeindruckend. Aber es sollte noch mehr geschehen dessen sie alle Zeugen werden sollten. Irgendwann wurde ihr Herr und Meister in einem öffentlichen Schauprozess zum Tode am Kreuz verurteilt. Schrecklich das ganze. Aber auch in dieser Stunde waren sie als Zeugen dabei. Zugegeben, ja sie waren nicht in der 1. Reihe, sondern versteckten sich ein wenig in der Menge. Und dann kam der große Tag der Auferstehung. Da stand er doch wahrhaftig vor ihnen. Dieser Jesus, der vor drei Tagen am Kreuz gestorben war wandelte mitten unter ihnen. Nein, es war kein Geist; er aß und trank sogar mit ihnen. Und dann sagte er zu Ihnen: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. (Matthäus 28, 18-20) Und genau deswegen schreiben Johannes, Paulus, Petrus und weitere Briefeschreiber ihre Briefe. Um diesem Befehl nachzukommen verbreiten sie das, was sie gesehen, gehört und persönlich erlebt haben.
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2. Mittelbare Zeugen
Wer jetzt ein wenig spitzfindig ist, der könnte zu mir sagen: Das, was Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat, das galt für diese Menschen damals. Aber das gilt ganz bestimmt nicht hier und heute und schon gar nicht für Ulli Naber. Weit gefehlt, liebe Gemeinde, das was Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat, gilt nämlich ohne zeitliche Beschränkung. Und es gilt nicht für Pastoren, Prediger und Evangelisten. Nein, dieser Befehl gilt uns allen. Wie die Jünger damals mit Jesus zusammengelebt haben, so können wir alle, die wir heute auf Erden leben immer noch mit ihm zusammenleben. Denn er ist ja kein Gott der Toten sondern der Lebenden. In Gestalt des Heiligen Geistes wohnt er auch heute unter uns. Und zwar ohne räumliche und zeitliche Beschränkung. Wer das nicht glauben mag, der lese doch bitte einmal den Psalm 139. Er ist also nicht ferne einem jeden unter uns. Das bedeutet, das wir jederzeit mit ihm reden können. Das bedeutet aber auch, dass ER auch jederzeit mit uns reden kann und will. Ja, damals da hatten die Jünger auch noch Zeit dazu. Da war noch nicht so eine Hektik wie heute. Auch weit gefehlt, liebe Gemeinde. Damals war es ungleich schwieriger für das tägliche Brot und ein Dach über dem Kopf zu sorgen, also die pure Existenz zu sichern. Dies dürfte bei uns hier in Deutschland wohl bei keinem Menschen mehr der Fall sein. Nehmen wir uns daher doch die Zeit, um mit unserem Herrn zu reden und auf sein Wort zu hören.
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3. Wozu das alles?
Gott möchte nicht, dass auch nur eines seiner Geschöpfe verlorengeht. Er möchte, dass wir alle wieder seine Kinder werden, um die Ewigkeit mit ihm im Himmel zu verbringen. Daher sind auch wir heute im Jahre 2022 gehalten, dem Taufbefehl nachzukommen. Nun müssen wir nicht gleich wie ein guter Freund von mir mit einer Apfelsinenkiste bewaffnet den nächsten Bahnhofvorplatz betreten, um dort die frohe Botschaft zu verkündigen. Am besten fangen wir in unseren Familien an. Dann haben wir soziale Kontakte diverser Art. Wir haben sicherlich Arbeitskollegen. Freunde und Bekannte aus Vereinen gehören ebenso zu dem Adressatenkreis, den wir erreichen können. Wie gehe ich denn ganz konkret vor ? Nun diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Dafür gibt es natürlich kein Patentrezept. Ich rate jedem, den Herrn zu befragen. ER wird schon die Türen aufstoßen durch welche wir dann gehen können. Gewisse Vorgehensweisen zeigen sich dennoch immer wieder. Am wichtigsten scheint es mir, das vorzuleben, was uns Christus gelehrt hat. Unser Umfeld wird dies ganz schnell merken und neugierig darauf sein, was uns denn zu dieser Veränderung getrieben hat. Dann liegt der Ball in unserem Spielfeld und wir können von dem berichten, der unser Leben im positiven Sinne auf den Kopf gestellt hat. Und denjenigen, der dann immer noch interessiert ist, den dürfen wir auch gern zu einem Gottesdienst, einer Evangelisation oder zu einem Bibelabend einladen. Wir sehen, es gibt auch im Jahre 2022 wieder einiges zu tun. Packen wir es gemeinsam mit unserem Herrn an unserer Seite an. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 1. Vers des Liedes "In Gottes Namen fang ich an.." von Salomo Liscow einstimmen, der uns auf genau diese Arbeit vorbereiten will. Er lautet sehr schön, wie folgt:
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In Gottes Namen fang ich an, was mir zu tun gebühret; mit Gott wird alles wohlgetan und glücklich ausgeführet. Was man im Namen Gottes tut, ist allenthalben recht und gut und kann uns auch gedeihen.
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Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünschen Ihnen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber
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