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ePredigt vom 01.01.2024 (Jakobus 4, 13-15)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Neujahrstag im Jahre 2024. Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Neues Jahr. Der Spruch für den heutigen Tag lautet: "Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit." (Hebräer 13,8). Den Predigttext für den heutigen Neujahrstag finden wir im 4. Kapitel des Jakobusbriefes, die Verse 13-15. Lassen Sie uns diesen zunächst gemeinsam lesen:
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Warnung vor Selbstsicherheit
Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen - und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.
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Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
ein neues Jahr hat gerade eben begonnen. Neugierig erwarten wir, was es uns denn wohl bringen möge. Das ist auch nicht verkehrt. Aber noch wichtiger ist es doch, wie wir in diesem neuen Jahr leben sollen. Und da gibt uns Jakobus einige Ratschläge mit auf den Weg durch das Jahr 2024. Schauen wir uns diese einmal zusammen an.
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- Warnung vor Selbstsicherheit
Viele von uns haben ja sicherlich auch gute Vorsätze für das Jahr 2024 gefasst. Das ist auch gut und richtig so. Aber halten wir sie wirklich auch alle ein?
Bei mir ist es meist so, dass die ersten Tage noch so richtig euphorisch sind. Dann beginnt die Motivation zu bröckeln und am Ende des ersten Monats, spätestens Anfang Februar werden die guten Vorsätze dann auf die Fastenzeit und danach auf das Jahr 2025 verschoben.
Gehen wir es aber ruhig mal etwas größer an. Als wir jung waren und unseren Schulabschluss in der Tasche hatten, was waren wir da euphorisch über das, was wir alles bewältigen wollten. Kein Weg war zu weit und kein Berg war zu hoch, als dass er nicht erklommen werden konnte.
Und dann im Laufe der Jahre wurden die Wege immer kürzer und die Berge immer niedriger, weil wir uns falsch eingeschätzt hatten.
Wir sind eben nicht allein auf diesem schönen Planeten und es liegt auch nicht an uns, all das zu erreichen, was wir uns vorgenommen haben.
Wenn wir dies erkennen, dann ist das schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
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- Ich bin Rauch
Ja, liebe Gemeinde, so sagt es Jakobus zu uns. Aber was bedeutet das denn?
Denken wir einmal an einen Industrieschornstein. Hoch und weiß quillt der Qualm aus dem Schornstein. Und kurz darauf ist er nicht mehr zu sehen.
Jakobus will uns damit sagen, dass wir ein Stück weit wie dieser Rauch sind. Wir sind nur kurze Zeit auf dieser Erde und müssen diese auch wieder verlassen. Wann dies sein wird, das weiß keiner von uns.
Aber wie mancher Rauch senkrecht zum Himmel steigt und mancher Rauch ganz schnell vom Wind aufgelöst wird, so wird es auch uns geschehen. Jakobus will uns damit sagen, dass wir jederzeit damit rechnen dürfen, von unserem Herrn und Heiland von dieser Erde abberufen zu werden.
Natürlich sollen wir Pläne für unser Leben machen. Aber solche Pläne, die auch unseren Herrn immer im Blick haben.
Wir können, dürfen und müssen aber immer damit rechnen, dass ER wie der Wind den Rauch verändert auch in unser Leben einwirken kann.
Das muss nicht gleich unsere Abberufung in den Himmel sein. Das kann auch sein, dass unser Herr und Heiland ganz einfach unsere Pläne durchkreuzt. Und dann müssen wir so flexibel und neugierig sein, dass wir uns darauf einlassen, was denn unser Herr nunmehr mit uns vorhat.
Daher unterschrieben die Handelsleute bis in das 20. Jahrhundert hinein alle Verträge auch mit einem Zusatz. Dieser lautete S.C.J. Das bedeutet Sub condition Jacobae. Also nur wenn der Herr es zulässt.
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- Wenn der Herr will
So schreibt es Jakobus zum Ende des heutigen Predigttextes. Nur, wenn der Herr es will, dann werden unsere Werke gelingen und unser Wirken auch entsprechende Frucht tragen.
Das ist aber kein ominöses Würfelspiel, mit welchem unser Herr darüber entscheidet, welche Vorhaben denn nun gelingen mögen und welche eben nicht.
Wir haben selber durch unser Handeln auch einen gewissen Einfluss darauf. All unser Handeln und all unsere Pläne sollen nämlich auf Gott ausgerichtet sein.
Werden wir also mal ganz praktisch:
Entspricht mein Plan dem Willen Gottes? Ja, liebe Gemeinde, das kann ich im Gebet mit meinem Herrn in Erfahrung bringen. Bekomme ich ein klares Nein, dann sollte ich diese Vorhaben auch wirklich bleiben lassen.
Kann ich das, was ich vorhabe auch im Namen unseres Herrn tun. Bei Ehebruch und Diebstahl ist dies klar ersichtlich. Aber es gibt auch Grauzonen. Und gerade dann sind wir gefragt, unsere Entscheidung ganz genau abzuwägen.
Dann können wir unsere Gemeinschaften mit ins Boot holen und sie befragen. Wir können sie für uns beten lassen.
Und wenn Sie sich noch an die letzten Predigten erinnern, dann haben wir dort ja von einem Ratgeber für das Leben gesprochen. Schauen wir doch einmal in diesen Ratgeber hinein, wie andere Personen der Bibel sich in ähnlichen Situationen verhalten haben.
Wir haben also einen ganzen Blumenstrauß an Möglichkeiten in der Hand um zu ergründen, wie wir im Jahre 2024 leben sollen.
Lassen Sie uns dies doch auch immer wieder tun. Gewiss, am Anfang mag es nicht so leicht sein. Aber ich verspreche Ihnen nach 2-3 Wochen wird uns diese Herangehensweise in Fleisch und Blut übergegangen sein.
Lassen Sie uns unseren Herrn zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes um seine Führung auch im Jahre 2023 bitten, indem wir gemeinsam in den 6. Vers des Liedes "Der du die Zeit in Händen hast..." (EG 64) von Jochen Klepper einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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Der du allein der Ewge heißt, und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.
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Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten Neujahrstag und eine angenehme erste Januarwoche unter dem Segen unseres Herrn, der gestern und heute und in Ewigkeit derselbe bleibt.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber
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